Donnerstag, 5. Oktober 2017

Zum "Tag des Lehrers"

Der Traum der Lehrerin, Aquarell von Viktor Leyrer, 20er Jahre


Alles ist mal wieder anders, während zu DDR-Zeiten der „Tag des Lehrers“ am 12. Juni war, so ist er in der jetzigen Bundesrepublik am 5. Oktober. Nun, egal, Lehrer waren und sind immer die größten Büttel des jeweiligen Systems und wie man bei den DDR-Lehrern sehen konnte, die besten Wendehälse, eben immer die Fahne nach dem Wind tragen. Erst trichterte die Musiklehrerin den Kindern die DDR-Nationalhymne ein und nach der Wende gab es für Schüler eine 6, welche die neue, die BRD-Nationalhymne nicht singen wollten.

800 000 Lehrer gibt es derzeitig in der Bundesrepublik Deutschland, das sind 800 000 zuviel!

Schule ist derzeit ein Ort, an dem sich die meisten Kinder und Jugendlichen nicht wohlfühlen.

Der Glaube, daß der deutsche Lehrplan für’s Leben notwendig ist, ist unbegründet und falsch. Die meisten Sachen lernt man aus eigener Erfahrung und eigenem freien Willen. Die autoritäre obrigkeitliche deutsche Schule ist nicht etwa zum Lernen da, sondern sie will den Schülern jetzt schon vermitteln (antrainieren), wie sie sich zu verhalten haben, was richtig / falsch / gut / böse ist. Sie will aus den Schülern angepaßte Staatsbürger machen. Deshalb der deutsche Schulzwang!

Dem autoritären Schulsystem, sowohl in der ehemaligen DDR, wie jetzt in der BRD, liegt ein Menschenbild zugrunde, das davon ausgeht, daß Kinder und Jugendliche noch keine vollwertigen Menschen sind, daß sie unfähig seien, über ihr Leben selbst zu bestimmen und deshalb durch Zwang zu ihrem (angeblichen) Glück gebracht werden müßten. Es wird davon ausgegangen, daß junge Menschen ohne Zwang nicht – oder nur Unnützes – lernen würden und sich somit für immer ihre Zukunft verbauen oder gar zu asozialen oder kriminellen Wesen verkommen würden.

Entsprechend ist das deutsche autoritäre Schulsystem von Fremdbestimmung und Bevormundung geprägt. Kinder und Jugendliche müssen zur Schule gehen, egal ob sie wollen oder nicht – es besteht Schulpflicht. Sie müssen das lernen, was andere für wichtig und richtig halten, unabhängig davon, ob sie sich dafür interessieren. Langweiliger Unterricht ist das übliche, spannender Unterricht eher die Ausnahme. In der jetzigen Schule müssen junge Menschen stillsitzen und den Mund halten, es sei denn, sie werden zum Reden aufgefordert. Und sie müssen von Menschen lernen, die sie vielleicht nicht mögen. Lernen heißt in deutschen Schulen meist nicht Begreifen und Erfahren, sondern überwiegend stur Auswendiglernen.

Das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern ist von einem großen Machtgefälle geprägt. Lehrer dürfen Befehle erteilen, und die Schüler müssen gehorchen. Möglichkeiten, sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren, gibt es kaum. Mangels schulinterner Gewaltenteilung – Beschluß, Durchführung und Kontrolle liegen in einer Hand – bekommt der Lehrer (fast) immer recht.

Nach Schätzungen geht 1/3 der Schüler gerne und ohne Probleme zur Schule,
1/3 der Schüler langweilt sich in der Schule, paßt sich an, und kommt ohne großen Schaden durch.
Dem dritten Drittel der Schüler geht es in der Schule mies – und das tagtäglich!

Der freiheitlich gesinnte republikanische Präsidentschaftsbewerber von 1964, Barry Goldwater, hielt von Schulen als Vorbereitung zum späteren Leben nicht viel, eine Anschauung, die in Zeiten kollektivistischer Ganztagserziehung bei uns heutzutage verpönt ist.
 
Barry Goldwater im Hinblick auf die Schulbildung: „In den meisten Fällen kommen die Kinder ganz gut ohne aus.“


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