Mittwoch, 9. November 2011

Was sind Bürgeranliegen in Dessau-Roßlau dem Stadtrat wert?

Kommt man auf die Seiten von http://www.weihnachtsmarkt-deutschland.de/weihnachtsmarkt-dessau-marienkirche.html, wo für den Weihnachtsmarkt in der Dessauer Marienkirche Werbung gemacht wird, dann liest man unter Veranstalter, daß dies die Stadt Dessau ist. Wie schon in meinem Blogbeitrag http://barrynoa.blogspot.com/2011/10/wirtschaftsforderung-la-stadtverwaltung.html beschrieben, bemühte sich der Existenzgründer Steve Neumann bei dem zuständigen Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus um einen Stand auf diesem Weihnachtsmarkt um seinen Antikhandel den Dessau-Roßlauern vorzustellen, etliche Antiquitäten und Kunst aus dem Dessauer Raum wollte er dort anbieten, bestimmt eine Bereicherung dieses ansonsten tristen und im eigenen Saft schmorenden Marktes (jedes Jahr das gleiche).

Auf seine Anfrage an das Amt bekam er nie eine Antwort!!! Nun schrieb er die Dessauer Stadträte an, bzw. deren Fraktionsgeschäftsstellen, mit der Bitte um Unterstützung und Klärung. Konkret schrieb er an: CDU, FDP, SPD, Linke, Grüne-Alternative und Pro Dessau. Nun wird es die Blogleser bestimmt interessieren, welche Volksvertreter in Dessau-Roßlau sich Bürgeranliegen annehmen und wen man getrost umgangssprachlich in die Tonne kloppen kann, weil ihnen die Bürger mit ihren Anliegen so ziemlich egal sind. Weder CDU, FDP, SPD, Linke noch die Grünalternativen sahen es für nötig an auf Neumanns Schreiben zu antworten, noch nicht einmal, daß sie nicht zuständig wären oder dergleichen. Dieserart „Bürgernähe“ sollte Dessaus Bürger aufhorchen lassen, wen sie denn bei der nächsten Kommunalwahl als Vertreter der Bürger in den Stadtrat wählen. Rühmliche Ausnahme war die Fraktion Pro Dessau. Nun, die Männer und Frauen um den früheren Oberbürgermeister Hans-Georg Otto, der ja im übrigen auch ein Mann der ersten Stunde der Bürgerrechtsbewegung 1989/90 in Dessau war, kümmerten sich und antworteten Neumann. Eigentlich ein Armutszeugnis für die Dessauer Stadtverwaltung, daß eine kleine Fraktion mit bescheidenen Mitteln und kleinem Büro, die Arbeit machen muß, die die große mit Arbeitsstellen des öffentlichen Dienstes überreich ausgestattete Verwaltung hätte machen müssen, nämlich Neumann mitzuteilen, daß er sich zwecks eines Standes an den Inhaber des Teehauses Fischer zu wenden habe, der offensichtlich von der Stadt die Verantwortung und Auswahl der Händler übertragen bekommen hat. Ein kleiner Satz in einer Email hätte genügt, aber wahrscheinlich ist auch das zuviel von der Dessauer Stadtverwaltung verlangt!?

Ja und bekommt Neumann nun einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt in der Marienkirche in Dessau? Ein Anruf bei besagtem Teehaus Fischer ergab ein negatives Ergebnis. Eine alteingeschworene Dessauer Händlergemeinschaft bestimmt wer da mitmachen kann und die sind die eigentlichen Veranstalter und die Stände sind alle vergeben, wie Fischer Neumann am Telefon mitteilte. Warum dann aber nach außen hin die Stadtverwaltung so tut als wenn sie der Veranstalter sei, dies ist mir schleierhaft. Möglich, daß dies damit zusammenhängt, daß die Stadtverwaltung den Markt finanziell und sonstig trägt, schließlich ist die Stadt ja auch der Eigentümer der Marienkirche. Ja und das Fazit des Ganzen? Beziehungen, Seilschaften und ihren alten Besitzstand wahren wollende Geflechte ersticken die Stadt Dessau-Roßlau, die weitgehend dafür verantwortliche Stadtverwaltung tut da ein übriges, indem sie nichts macht, siehe: einfach nicht auf Bürgeranfragen antworten! 

Keine Kommentare: