Mittwoch, 29. Februar 2012

Freud und Leid mit unseren Ratten, nebst Exkurs zur Sterbehilfe








Freud und Leid liegen auch bei unseren Rättinnen eng bei einander - genauso wie im Menschenleben. Ja und wie bei Menschen sind auch unsere kleinen Rattendamen charakterlich total unterschiedlich, wie man es kaum vermuten würde.

Mecki (1. Foto) ist in allen Lebenslagen ängstlich, zuckt bei jedem bischen zusammen und läßt sich von Elisabeth und Esmeralda unterdrücken, die als Junge unseres Rudels immer noch recht wild sind. Am liebsten hätte es Mecki gehabt, wenn sie mit Jecki allein geblieben wäre, es die Neuzugänge nicht gegeben hätte. Mit Jecki kommt sie wunderbar aus, denn die ist eine ganz liebe und fürsorgliche Rättin.

Elisabeth (2. Foto) ist mittlerweile eine recht stramme Rättin geworden, die gern mal ihre körperliche Überlegenheit gegenüber ihren Mitgenossinnen ausspielt. Auf dem Foto genießt sie die kleine Wohlfühlschaukel (es gibt noch eine große Wohlfühlschaukel), in die sie aufgrund ihrer Leibesfülle kaum noch reinpaßt. Ulkig sind ihre abstehenden Segelfliegerohren und ihr Grunzen. Während alle anderen Ratten bei Wohlgefallen „knuspern“ (mit den Zähnen knirschen, was typisch ist für Ratten wenn sie sich wohlfühlen), da grunzt sie wie ein kleines Schwein.

Ja und Esmeralda (3. Foto), sie ist die Individualistin des Rudels. Sie ist die sportlich vitale, die statt fressen nur herumtollen will, die einen großen Freiheitsdrang hat, immer abhauen will und durch die Wohnung stromern will, was alle anderen sich nicht trauen. Alle anderen drei haben Angst auf dem Fußboden zu laufen oder sich nur einen einzigen Meter von uns oder ihrem Käfig und Anbau zu entfernen. Denen würde es nicht im Traum einfallen, etwa wenn sie bei uns auf der Schulter sitzen, weg zu rennen. Ganz im Gegenteil, läßt man sie mal allein, in für sie fremden Terrain, dann ist die Angst groß.

Ja und wie auch bei Menschen, wo die wertvollsten oft mit Krankheiten und Schicksalsschlägen „gestraft“ werden, so ist es scheinbar auch bei Tieren. Die sensibelste, klügste und liebste unter unseren Rättinnen (5. und 6. Foto), die graue Jecki (ihr Bauch ist aber wunderbar schneeweiß) hat leider einen großen nicht operablen Tumor. Dieser Tumor ist innerhalb kürzester Zeit entstanden und ausgerechnet so gelegen (zwischen Harnröhre, Darm usw.), daß er nicht wegoperiert werden kann. Noch scheint sie keine großen Schmerzen zu haben, frißt immer noch gut und ist immer noch lebensfroh. Daß aber etwas nicht mit ihr in Ordnung ist, das merkt sie wohl, denn sie sucht immer mehr unsere Nähe und die Streicheleinheiten. Da der Tumor schon von außen unter dem Fell zu sehen ist, leckt sie diesen, also sie weiß genau, daß dies nichts gutes ist. Was uns bleibt ist, sie die Zeit, wo es noch geht, besonders zu verwöhnen: Streicheleinheiten und ihre Lieblingsleckereien, wie Ei, Sprühsahne und Stremellachs. Unser Tierarzt gab uns Schmerzmittel für sie mit und wenn wir bemerken, daß sie diese braucht, dann geben wir die.

Es wird uns aber nichts anderes übrig bleiben sie bei größeren Schmerzen einschläfern zu lassen, denn quälen, so wie wir Menschen im Endstadion von schlimmen Krankheiten in dem inhumanen Staat Bundesrepublik Deutschland, soll sie sich nicht. Während in humanen Ländern, wie der Schweiz und den Niederlanden, der Wunsch von totgeweihten und schmerzgeplagten Menschen nach einem humanen Tod und Sterbehilfe möglich, dies in Deutschland Menschen gesetzlich verweigert wird, so ist dies Tieren zum Glück möglich. Da Tiere in der Regel ein schlechteres Leben haben als Menschen, da denke man nur an die zu erleidenden Qualen der Tiere in der Massentierhaltung oder dem oft schlimmen Leben von Haustieren bei gewissenlosen Tierhaltern, da ist dies vielleicht eine kleine ausgleichende Gerechtigkeit, die es natürlich auf Erden nicht gibt. Daß es die Möglichkeit des humanen Todes in Deutschland nicht gibt, ist ein „Verdienst“ der beiden großen Kirchen. Deren verquaste hartherzige theologische Begründungen hatten maßgeblichen Anteil daran, daß der Bundestag derlei Möglichkeiten wie in der Schweiz oder den Niederlanden nicht zuließ. Das abstoßende an der Sache ist, daß ausgerechnet Menschen, denen es gesundheitlich blendend geht, die Krebsschmerzen selber nicht aushalten müssen, darüber richten was Menschen im Endstadium von schweren Krankheiten zuzumuten ist. Da denke ich besonders an die (Meines Erachtens auch sonst eine besonders widerliche deutsche Politikerin!) Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Bundestages und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, die bei diesem Thema im Bundestag kaltschnäuzige Reden hielt, die angeblich christlich waren, siehe auch: http://www.stern.de/presse/vorab/stern-gruenen-politikerin-katrin-goering-eckardt-kritisiert-aktive-sterbehilfe-547528.html .

Montag, 27. Februar 2012

Touristische Schildbürgereien des Dessauer Georgiums




Daß es mit Dessau einmal so bergab gehen würde, dies hätte man sich in der Wendezeit nicht vorstellen können. Gestern Sonntag, am Vormittag, machte ich mit Bekannten wegen des schönen Wetters einen Spaziergang durch den Dessauer Georgengarten. Das Schloß, in welchem sich die Gemäldegalerie befindet, wird derzeit renoviert, ist seit zwei Monaten bis auf weiteres geschlossen. Nun solche Renovierungen müssen sein, dies sieht jedermann ein, nur, daß auch die beiden weiteren Ausstellungshäuser (ehemalige Orangerie und ehemaliges Fremdenhaus) Sonntag vormittags geschlossen sind, dies kann keiner verstehen. Sowohl die Ausstellung mit Kolbe-Grafiken im Fremdenhaus wie auch die Ausstellung „Anhalt-bärenstark“ in der Orangerie) haben am Wochenende nur von 14-17 Uhr geöffnet. Beschämend als Dessauer war es die ratlosen Touristen zu sehen, die gestern vor den verschlossenen Türen standen und mit dem Kopf schüttelten über diese unmöglichen Öffnungszeiten und die sich außerdem über den kuriosen Text an der Tür der Ausstellung „Anhalt-bärenstark“ wunderten: „Der Zugang zur Ausstellung „Anhalt-bärenstark“ ist samstags und sonntags zwischen 14 und 17 Uhr leider nur zu jeder vollen halben Stunde möglich, Information. 0163......“ Was sind denn volle halbe Stunden? Oder meint man volle und halbe Stunden? Und Infos nur unter einer teuren Handynummer? Überhaupt, dazu das unprofessionelle Schild am Fremdenhaus, dies hätten Grundschüler besser machen können! Anhalt bärenstark? Das war einmal! Mit dem derzeitigen öffentlichen Dienst in Dessaus Verwaltungen und Einrichtungen ist kein bürgerfreundlicher Staat zu machen. Da bemühen sich Hotels, Pensionen und Ferienwohnungsvermieter darum Touristen nach Dessau zu locken, doch dies wird dann zunichte gemacht durch derlei Dinge. Die Touristen die gestern den Georgengarten besuchten, die kommen so schnell nicht wieder nach Dessau und ihren Freunden und Bekannten werden sie einen Dessau-Urlaub bestimmt nicht empfehlen.

Fotos: Schild am Schloß Georgium, Schild am Fremdenhaus, Schild an der Orangerie-Ausstellung

Sonntag, 26. Februar 2012

Unsoziale Eintrittspreise im Dessauer Bauhaus - eine Pervertierung der Bauhausideale


„Prediger der verrohenden Mittelschicht“ nannte Jutta Ditfurth den Bundespräsidentschaftskandidaten der bourgeoisen Parteieneinheitsfront, Joachim Gauck, siehe meinen Beitrag: http://barrynoa.blogspot.com/2012/02/joachim-gauck-reaktionarer-gauckler.html. Daß diese Mittelschicht tatsächlich sozial immer mehr verroht, dies merken besonders die Bürger der ehemaligen DDR, die Vergleiche mit früher und heute anstellen können und dies unter dem Motto: „Vom Regen in die Traufe gekommen“!

Daß diese jetzige Mittelschicht besonders sozial verroht ist und nicht mehr weiß wie das normale Volk lebt, dies zeigt sich besonders bei den Bütteln des Systems, dem öffentlichen Dienst in den verschiedensten Verwaltungen. Diese Typen heben immer mehr ab und dies auch im Kulturbereich. Durch Steuergelder finanzierte kulturelle Einrichtungen (besonders durch die von a l l e n Bürgern bezahlte Mehrwertsteuer) werden den Personen mit geringem Einkommen oftmals verwehrt. Die Folge: Wenn zu DDR-Zeiten j e d e r Bürger sich einen Theaterbesuch, einen Museumsbesuch leisten konnte, so ist dies jetzt nicht mehr der Fall. Kultur steht nur noch der Bourgeoisie zu! Die Eintrittspreise werden von Typen festgesetzt, die Einkommen von mehreren tausend Euro im Monat habe, die nie mit Hartz-IV oder einer Minirente auskommen mußten. Es ist doch ein Unding wenn ein Hartz-IV-Empfänger mehrere Stunden hart als 1-Euro-Jobber arbeiten muß um eine Ausstellung zu besuchen oder gar mehrere Tage um sich ein Theaterstück ansehen zu können!

Sozial verrohend z.B. die Praxis im Dessauer Bauhaus mit den jetzigen Eintrittspreisen, wahrscheinlich mit dem Ziel ärmere Menschen vom Besuch auszuschließen. Im Januar schrieb ich anläßlich eines Scans eines alten Artikels des Bauhausmeisters Georg Muche (http://barrynoa.blogspot.com/2012/01/altes-bauhausmeister-prof-georg-muche.html) u.a. folgendes: „Leugnete man in der DDR die revolutionären gesellschaftlichen Intensionen des Bauhauses, welches sich an sozialistisch-kommunistischen Idealen ausgerichtet hatte, da sie nicht in das kleinbürgerliche Denken der damaligen SED paßte, so versucht die jetzige herrschende bourgeoise Klasse, die der Klasse der Ausgebeuteten gegenübersteht, das Erbe dieser revolutionären Bauhausideologie ihres sozialistischen Inhaltes zu entledigen, indem man die gesellschaftlichen Anliegen des damaligen Bauhauses als Avantgarde des revolutionären libertären Proletariats möglichst ausblendet. Schaut man sich die bourgeois ausgerichtete Arbeit des ausschließlich bourgeoisen Personals des jetzigen (musealen) Dessauer Bauhauses an, so findet sich dies treffend bestätigt.“

Diese jetzige bourgeoise Ausrichtung, weg von der ursprünglichen Bauhausideologie, wo das Bauhaus sich als Avantgarde für das entrechtete und arme Volk verstand, schlägt sich krass in den unsozialen Eintrittspreisen nieder. Ermäßigte Preise, z.B. bei einer Führung durch das Bauhaus, gibt es für etliche arme Bevölkerungsschichten nicht mehr. Ein Rentner der 410,- Euro im Monat Rente hat, dazu noch 41,- Euro Wohngeld, der davon alles bestreiten muß, der darf genauso viel bezahlen wie der Oberstudienrat mit 6.000,- Euro Monatsgehalt. Nicht mal einen einzigen Euro Ermäßigung gibt es mehr für diesen Armutsrentner, wie es generell keine Ermäßigung für Rentner gibt (zu DDR-Zeiten selbstverständlich). Ermäßigung dagegen für die bourgeoise Schicht – Studenten, die mit Pappis Mercedes vorfahren, die können ins Bauhaus zu ermäßigten Preisen oder Arbeitslose die nur mal kurz arbeitslos sind, ein monatliches Arbeitslosengeld I von vielleicht 2.000,- Euro im Monat kassieren (derer gibt es in bürgerlichen Kreisen zur Genüge), die bekommen natürlich im Gegensatz zu wirklich Armen Ermäßigung im Dessauer Bauhaus! Was für ein asozialer Abgrund! Lebten die früheren Meister des Bauhauses noch, so wären sie entsetzt was für unsoziale bourgeoise Cliquen sich ihres revolutionären Erbes bemächtigt haben.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Joachim Gauck - reaktionärer "Gauckler" oder Bürgerrechtler?

Joachim Gauck, der künftige „Bundespräsident der Herzen“, wie es die Mainstreammedien, verkünden oder doch der „Theologe der Herzlosigkeit“ (Holdger Platta) und „Prediger der verrohenden Mittelschicht“ (Jutta Ditfurth)?

Weshalb ich von Gauck als zukünftigen Bundespräsidenten nicht begeistert bin, nicht in „Gauckomanie“ verfalle, die allenthalben sich unisono breit macht:

1. Im Sommer des Jahres 2004 bezeichnete Joachim Gauck die Bürger, die gegen das Schandgesetzeswerk Hartz-IV demonstrierten, als „töricht und geschichtsvergessen“ – dies allein deshalb, weil die Menschen den Begriff der „Montagsdemonstrationen“ wiederaufleben ließen (Quelle: RP-Online vom 09.08.04). Joachim Gauck: „Diese Reduzierung des Lebensglücks auf Wohlfahrt und Wohlstand halte ich nicht für kindlich, sondern für kindisch“. Gauck „Wir stellen uns nicht gerne die Frage, ob Solidarität und Fürsorglichkeit nicht auch dazu beitragen, uns erschlaffen zu lassen.“ (Quelle: Welt-Online vom 07.06.10) Gauck: „Als Gerhard Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder“ (Quelle: Die Welt vom 07.06.10).

Fazit: Gauck ist ein reaktionärer Theologe der Eiseskälte, dem christliche Moral („Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ - 2. Korinther 11.29) fremd ist, indem er statt gegen die Ungerechtigkeit der Verteilung des Reichtums in Deutschland seine Stimme zu erheben, er gegen die Armen polemisiert, der gar das Menschenverelendungswerk eines Schröder, die Hartz-Gesetze, begrüßt, die Einführung derselben gar als „mutig“ bezeichnete und sich zu der Äußerung verstieg, daß man solcherart „Mut“ zu Sozialabbau heute wieder bräuchte.

2. Gauck bezeichnete die Occupy-Bewegung mit ihrer Kritik an den Banken in der Finanzkrise als „unsäglich albern“.

Fazit: „Unsäglich albern“ ist also laut Gauck der berechtigte Protest der Bürger gegen das derzeitige Finanzsystem, welches durch Spekulationen ganze Länder mittlerweile in den Abgrund führt? Diese „marktliberale“ Haltung Gaucks ist heutzutage nicht mal mehr FDP-Anhängern zu vermitteln, weil die unheilvollen Folgen dieses Systems mehr als augenscheinlich sind.

3. Die "Giessener Zeitung" schreibt über den „Bürgerrechtler Gauck“. „Über einige Details seiner Vergangenheit möchte Gauck heute gerne den Mantel des Schweigens breiten. Im Sommer 1990 hat er sich mit seinen eigenen persönlichen Akten stundenlang alleine im Rostocker Bezirksarchiv beschäftigt (vgl. Spiegel 17/91), ein Vorgang, den der damalige Innenminister Diestel als „eindeutig illegal und rechtswidrig“ bezeichnete. Kaum einer weiß, daß er seinen guten Beziehungen zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) manche Privilegien verdankte: Seine beiden Söhne durften in die BRD übersiedeln und konnten jederzeit wieder die DDR besuchen; Gauck selbst durfte ebenfalls aus diesem Anlaß in den Westen. Und auf seinen Wunsch hin wurde für seine persönlichen Zwecke ein VW- Transporter importiert.“ Vollständiger Artikel unter:
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/62456/dr-hc-joachim-gauck-ein-saubermann-mit-dreck-am-stecken.

Das Prädikat des selbstlosen „Bürgerrechtlers“ der in scharfer Opposition zum DDR-Unrechtsstaat stand, ja der berufliche und persönliche Nachteile zu erleiden hatte, wie so viele wirkliche Oppositionelle, die ist ein frommes Märchen. Gauck durfte an der staatlichen Wilhelm-Pieck-Universität in Rostock von 1958 bis 1965 Theologie studieren. Oppositionellen gab die DDR die Möglichkeit dort zu studieren nicht, die saßen entweder im Knast oder „durften“ Hilfsarbeiter-Jobs annehmen oder bestenfalls nur an rein kirchlichen Bildungseinrichtungen, wie dem Paulinum in Berlin, Theologie studieren. Dies allein schon deshalb, weil Oppositionellen schon vorher die Möglichkeit das Abitur ablegen zu können, verweigert wurde. Schon geringste systemkritische Äußerungen reichten.

Oberst a.D. Artur Amthor, letzter Chef der ­Rostocker Bezirksver­waltung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR, bekannte in einem Interview mit der „Jungen Welt“ zu Gauck: „Er kam in den Genuss zahlreicher Sondererlaubnisse, die kaum einem anderen DDR-Bürger gewährt wurden. Z.B. durften seine Söhne in die BRD übersiedeln, sie konnten auch jederzeit zu Besuchen wieder in die DDR einreisen. Aus Anlass dieser Übersiedlung durfte Gauck per Sondergenehmigung sogar mit in den Westen fahren. Ferner kamen wir seinem Wunsch nach, für seine privaten Zwecke den Import eines VW-Transporters zu ermöglichen.“ (in „Junge Welt“ vom 08.06.2010).

Fazit: Ein Bürgerrechtler war Gauck nie, weder früher in der DDR noch jetzt. Jetzt schon gar nicht, wie seine Äußerungen zur Vorratsdatenspeicherung und vieles andere zeigen. Man lese dazu den aufschlussreichen Artikel von Peter Mühlbauer bei Heise:
http://www.heise.de/tp/artikel/36/36447/1.html).

4. Widerlich und ein Schlag ins Gesicht wirklicher DDR-Oppositioneller war die massenweise Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern in der von Gauck geleiteten Stasi-Unterlagen-Behörde. Während ehemalige wirkliche Oppositionelle oft nach 1990 arbeitslos waren und in Hartz-IV fielen, da genossen ehemalige Stasi-Leute die Privilegien des öffentlichen Dienstes, wurden sogar verbeamtet. Als nun endlich, nach 20 Jahren, Gauck-Nachfolger Jahn mit diesen skandalösen Zuständen, zumindestens in der Stasi-Unterlagen-Behörde, aufhören wollte ("Jeder ehemalige Stasi-Mitarbeiter, der in der Behörde angestellt ist, ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer", hatte Jahn gesagt.) und diese Stasi-Typen nur aus dieser so brisanten Behörde in eine andere Behörde versetzen wollte, da kritisierte dies Gauck lautstark und setzte sich für den Verbleib der Stasi-Leute in der Stasi-Unterlagen-Behörde ein: Er sei "felsenfest davon überzeugt", dass die frühere Regelung, die es ermöglichte, auch einige ehemalige Stasi-Mitarbeiter einzustellen, richtig war.

Fazit: Gauck verhöhnt mit dieser seiner Meinung die Opfer des DDR-Unrechtstaates.


5. “ Wasser predigen und Wein saufen“ – so sieht es bei einer großen Anzahl von „Dienern Gottes“ aus. Penetrant, auch heute noch, werden die verlogenen Werte von Ehe und Familie gerade von Seiten der Kirchen hoch gehalten. Lockerer Lebenswandel natürlich nicht für die armen dummen Schäfchen, während man selber aber libertäre Lebensformen beansprucht und neben der Ehefrau, wie Gauck, seit Jahren wie selbstverständlich eine Geliebte hat, die womöglich noch mit ihm als “First Lady“ ins Schloß Bellevue einziehen wird. Die ansonsten so lautstark die „christlichen“ Moralbegriffe hoch haltenden Kirchen halten sich auf einmal bedeckt und meinen, dies wäre reine Privatsache. Ausgerechnet die Kirchen, die jahrelang homosexuellen Pastoren das Pfarrersamt verwehrt hatten. Scheinheiliger geht’s nimmer! Ja und was heißt hier Privatsache? Der zukünftige erste Mann des Staates etwa ein Steuervergünstigungserschleicher? Wäre nämlich Gauck geschieden - seit den vielen Jahren geschieden, wo er in in wilder Ehe nur mit seiner Freundin zusammen lebte, dann hätte er die ganzen Jahre entschieden mehr Steuern an den Fiskus zu zahlen gehabt, da ja bekanntlich nur die amtlich eingetragene Ehe in Deutschland steuerlich begünstigt wird.

Fazit: Gauck ist auch in diesen scheinbar unwichtigen privaten Dingen als zukünftiger Bundespräsident nicht die Lichtgestalt, als solche sie jetzt uns vorgeführt wird – das Gegenteil ist der Fall!

Mittwoch, 22. Februar 2012

B.N.´s kommunalpolitische Aschermittwochs-Glosse

Carl Spitzweg: Aschermittwoch


Laut Wahlordnung sollen die Dessau-Roßlauer Stadträte für 5 Jahre lang gewählt werden. Am 22. April 2007 fanden die letzten Stadtratswahlen in Dessau-Roßlau statt. Im Jahre 2012 sind die 5 Jahre um und es müßte eigentlich neu gewählt werden. Müßte! Aber man staune beim Lesen dieser Verlautbarung:

Entsprechend § 46 Absatz 3 Kommunalwahlgesetz des Landes Sachsen-Anhalt endet die Wahlperiode des Stadtrates von Dessau im Jahr 2014.

7 Jahre soll also die Wahlperiode der Stadträte in Dessau-Roßlau andauern? § 46 Absatz 3 des Kommunalwahlgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt macht´s möglich. Mein Vorschlag: das „demokratische“ Wahlgesetz des Landes Sachsen-Anhalt sollte dahingehend abgeändert werden, daß statt einer 7-jährigen Wahlperiode eine 70jährige Wahlperiode möglich sein kann. Dann erspart man sich auf Jahrzehnte die anfallenden Kosten der Wahl und die einmal gewählten Damen und Herren Stadträte könnten lebenslang Volksvertreter sein, unter dem Motto „von der Wahl bis zur Bahre“ Stadtrat oder Stadträtin.

Sonntag, 19. Februar 2012

"Dessau fest in Narrenhand" - Karneval 2012

Brot und Spiele! Der Mob braucht Brot und Spiele und das satte Bürgertum Allotria!

„Dessau fest in Narrenhand“ – so lautet das Motto des diesjährigen Karnevalsumzuges in Dessau-Roßlau. Nun, wenn man das bürgerfeindliche Rathaus, die permanente Abzocke des Bürgers seitens der Stadtverwaltung und den an Narretei grenzenden Alltag der Obrigkeit mitsamt seinen Bütteln des Systems, den Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes, betrachtet, dann könnte das Karnevalsmotto das ganze Jahr über gelten, allerdings leicht abgewandelt: „Dessau fest in Bürgerfeindeshand“.

Heute also Spiele fürs Volk! Wo ist Nero mit seiner Harfe, der ein Ständchen dazu bringt? Tätätätä! Brot gibt’s dann wieder nach der Narretei am Aschermittwoch, für die Bourgeois im Feinkostladen, für das ausgebeutete Volk bei der Tafel für 2,50 Euro die Kiste verdorbenes Obst und Gemüse und abgelaufene Lebensmittel die die Bourgeois nicht mehr essen mögen. Weshalb nun so gut wie alle Wagen mal wieder nur in Friede, Freude, Eierkuchen machen und nicht wie im Westen üblich, und wie es eigentlich der Narren Pflicht wäre, die Obrigkeit mitsamt ihren Bütteln aufs Korn zu nehmen, dies ist mir schleierhaft, ist doch gerade so ein Zug auch dazu da narrenmäßig die Mißstände des Alltags anzuprangern. Feigheit vor dem Feinde, oder gehören die Macher des Dessau-Roßlauer Karnevals allesamt dem Establishment an und eine Krähe hackt der anderen nicht das Auge aus?  

Die ersten 50 % des Zuges heute für die Blogleser in Fotoschnappschüssen, die anderen 50 % kamen leider nicht vor die Linse, denn mein Fotoapparat streikte.