Donnerstag, 31. Oktober 2013

Alfons und die deutschen Schrebergärten

Das freut mich, daß das Video von Alfons soviel Anklang findet, siehe Blogbeitrag: http://barrynoa.blogspot.de/2013/10/folgen-des-hochwassers-vom-juni-2013-in.html. Ja, das weiß ich, liebe Emailschreiberin Frau Tretschok, daß ich dieses Video schon einmal in einem früheren Blogbeitrag eingestellt hatte, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/01/alfons-komiker-der-spitzenklasse.html. Das wußte ich allerdings nicht, daß da der Link zum Video seit langem nicht mehr funktioniert. Vielen Dank für den Hinweis!

Es ist so, daß zum Zeitpunkt der Erstellung eines Blogbeitrages Links funktionieren, aber leider sind die Seiten später oft nicht mehr vorhanden, so bei dem Alfons-Video. Zu kontrollieren, ob die Links noch funktionieren, dazu bin ich nicht in der Lage. Da müßte ich ja bis ins Jahr 2007 zurück gehend alle Links von jetzt schon fast 1.600 Blogbeiträgen kontrollieren, das geht nicht, liebe Frau Tretschok!


Sie haben Recht, unter dem youtube-Video sind noch Usermeinungen, auf die ich hätte hinweisen sollen, hatte die völlig übersehen, aber ich bin mit Ihnen ebenfalls der Meinung daß nachfolgende Usermeinung eines Willi Winzig den Kern der Sache trifft:

„Bei diesem Teil von Deutschland weiß ich nicht, ob ich weinen, schreien oder kotzen soll.
Bin nur froh, daß Alfons die Spacken nicht gefragt hat, ob sie für die Todesstrafe bei Verstoss gegen Gartenregeln sind. Schätze, die Antworten kann sich hier jeder vorstellen...
Und ich finde diese Menschen auch nicht lustig oder so, ich halte so ein Pack einfach nur für brandgefährlich. Genau diese Art von Ekel-Müll hat dieses Land schon mal ins Unlück gestürzt.“

(Usermeinung aus: http://www.youtube.com/watch?v=ejn_O728krM)

Gerade gestern lief ein Fernsehbeitrag im MDR-Fernsehen (http://www.mdr.de/exakt/die-story/kleingarten238.html), der sich mit den Kleingärten beschäftigte und da gibt es positives zu vermelden, daß sich junge Leute die Vorschriften nicht mehr gefallen lassen, sie besonders im Osten Schrebergärten boykottieren, wo ihnen widerlich preußische Vorschriften gemacht werden. Der Sprecher meinte, daß fast nur noch alte Leute in vielen Sparten Gärten hätten, der Nachwuchs das Kleingartenwesen meiden würde.

Es gab auch einen weiteren positiven Beitrag zu sehen, wo junge Leute einen Kleingarten in Döbeln dort nach ihren Vorstellungen gestaltet hatten (ganz toll!) und der Gartenvorstand und der Kreisverband von Döbeln ihnen darauf hin die Kündigung schickte. Die jungen Leute wehrten sich dagegen und bekamen bei Gericht Recht, daß die Kündigung unwirksam sei. Es war dies, wie man in dem Film sah, ein toller Garten, allerdings nicht in dem bekannten widerlichen Einheitsstil, was den spießbürgerlichen Kleingartenfunktionären nicht gefiel. Die Funktionäre des Kleingarten-Kreisverbandes Döbeln kniffen als das Fernsehen sie aufforderte Stellung zu nehmen. Solange natürlich dieserart Funktionärstypen (W.W. nennt solche Typen "brandgefährliches Pack") die Macht haben, den Menschen es verleiden einen Kleingarten zu nehmen, so lange wird es weiterhin mit dem Kleingartenwesen bergab gehen. 


Mittwoch, 30. Oktober 2013

Folgen des Hochwassers vom Juni 2013 in Dessau

Des Lesers (der Leserin) Wunsch war mir Befehl (lol) und ich suchte die Kleingartensparte "Am Schillerpark" auf, die im Sommer so schwer vom Hochwasser betroffen war, siehe meinen gestrigen Blogbeitrag: http://barrynoa.blogspot.de/2013/10/erinnerung-das-hochwasser-im-juni-2013.html.

Ja, es ist so wie die Emailschreiberin und ich ahnten. Wie in Riesa, in der ebenfalls vom Hochwasser betroffenen Kleingartensparte „Am Amselgrund“, haben nach Auskunft eines Gartenbesitzers (siehe 8. Foto) etliche Gartenfreunde das Handtuch geschmissen, aber viele andere machen weiter. Hier nun ein paar Fotos wie es jetzt dort aussieht. Die Natur erholt sich peau à peau, außer einigen Bäumen und Pflanzen die das Hochwasser nicht überstanden haben.










Ja wer bezahlt den Abriss? Dies fragte die Emailschreiberin? Ich war erschrocken als der nette alte Herr mir erzählte, daß er das aus eigener Tasche tun muß. Er will den Garten im nächsten Jahr aufgeben, muß aber alle Bauten abreißen, sogar die Bäume und Anpflanzungen roden, alles „besenrein“ übergeben. Also darüber war ich denn doch sehr erstaunt und kann es kaum glauben - und der Mann ist 77 Jahre alt! Sollte es solche Vorschriften geben, dann wäre das ein schönes Beispiel für den Reglementierungswahn der Deutschen.

Das Bundeskleingartengesetz ist ja sowieso typisch deutsch, worüber die ganze Welt lacht. Der französische Komiker Alfons hat in einem Sketch wunderbar die deutsche Spießerseele diesbezüglich auf´s Korn genommen. Schauen Sie sich ruhig einmal das tolle Video hier an: http://www.youtube.com/watch?v=ejn_O728krM.

Man kann nur mit dem Kopf schütteln, daß sich die Deutschen solche Bestimmungen gefallen lassen, wie sie im Bundeskleingartengesetz verankert sind. Mit etwas Courage wären doch diese Schildbürgergesetze schnell zu kippen, notfalls dadurch, daß keiner mehr einen Kleingarten unter solchen Bedingungen anmietet. Aber das ist wohl Wunschdenken, denn es gibt genügend Bürger die es lieben reglementiert zu werden und genügend Bürger die als Gartenvorstände mit stolz geschwellter Brust als „Amtspersonen“ durch die Sparten schreiten um „Sünder“ zu ertappen, die gegen Vorschriften verstoßen haben, siehe das Video von Alfons.

Damals war ja auch das Naturbad Stillinge, welches sich direkt neben der Gartensparte befindet, stark betroffen. Wenn man sich die Fotos von heute anschaut, wie friedlich schön der See daliegt, dann mag man es kaum glauben, daß die gesamten Anlagen drum herum schwer geschädigt waren. 






 
Eben schickte mir Bloglesern Renate von Wascinski ein Foto vom Hochwasser in ihrem Garten in Riesa (Gartensparte "Am Amselgrund"), siehe Foto unten, welches ich hier für interessierte Leser veröffentlichen darf. Einfach nur schlimm, dieses Hochwasser auch dort!

 


Dienstag, 29. Oktober 2013

Erinnerung an das Hochwasser im Juni 2013

Fast schon vergessen, bei den Nichtbetroffenen, ist das Hochwasser im Juni 2013. Ich schrieb damals einen Beitrag über die in Dessau abgesoffenen Gärten und machte Fotos, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2013/06/hochwasser-juni-2013-dessauer.html. Noch immer wird dieser Beitrag von Lesern angeklickt, ich nehme an von Hochwassergeschädigten die das gleiche Schicksal zu erleiden hatten wie die Gartenbesitzer der von mir fotografierten Gärten, so Blogleserin Renate von Wascinski aus Riesa. Sie schrieb mir vor drei Tagen eine Email:

„traurig, diese bilder von ihnen auch bei uns in der gartensparte amselgrund in riesa an der elbe die gleichen bilder 5 wochen wasser in garten und laube da ist nichts mehr so wie es war und das nun schon zum 2. mal. was nun? bei uns haben viele aufgegeben einige bleiben und nun die grosse frage wer bezahlt den abriss und den wieder aufbau wie geht es bei euch weiter?
gruss gartenfreundin“

Ja, liebe Gartenfreundin, da weiß ich auch nichts genaues, aber es wird nicht viel anders sein als in Riesa, einige geben auf, andere werden weitermachen, wenn sie es denn finanziell können. Ich werde mal in der nächsten Zeit dort wieder vorbei schauen, da es doch noch mehr Leser interessieren wird, als nur Sie, werte Frau von Wascinski!

Montag, 28. Oktober 2013

WDR-Fernsehen: Tiere suchen ein zuhause - Hühner als Haustiere

Unsere acht Hühner im Garten, wie immer emsig bei der Futtersuche

Ein toller Beitrag, gestern im WDR-Fernsehen in der Sendung „Tiere suchen ein zuhause“: http://www.wdr.de/tv/tieresucheneinzuhause/sendungsbeitraege/2013/1027/00_huehnerhaustiere.jsp.

Endlich mal ein Beitrag nicht nur von den klassischen Haustieren, wie Hund, Katze, Maus, sondern Hühner als „richtige“ Haustiere, nicht nur zum Eierlegen, sondern, wie in dem Beitrag zu sehen, als liebenswerte Haustiere, die den dort gezeigten Kindern gute Freunde sind mit denen gekuschelt werden kann und die wie Hund, Katze, Maus, Familienmitglieder werden können, wenn man sie nur richtig hält.
 
Gefreut hat mich, daß die acht Hühner und der eine Hahn dieser Familie, wie bei mir, jede und jeder einen Namen haben, nicht unpersönliche Nutztiere sind. Das sollte wirklich Schule machen, diese Haltung von Hühnern als wirkliche Haustiere. Dies hätte zur Folge, daß viel weniger Hühner in den Hühner-KZ´s leiden müssen, weil die Tierausbeuter weniger Eier verkaufen können, da immer mehr Bürger Selbstversorger werden und überschüssige Eier aus tierfreundlicher Haltung an Bürger verkaufen können, die keine Hühner halten.
 
Das Umschwenken auf Hühner als Haustiere statt Hunden und Katzen hätte auch den Vorteil, daß weniger Nutztiere leiden müssen, die für das Hunde-und Katzenfutter sterben müssen, da Hund und Katze Fleischfresser sind und Hühner hauptsächlich Pflanzenfresser. Viele Tierfreunde die sich Hunde und Katzen halten machen sich nämlich kaum Gedanken darüber, daß ihre Tierliebe zu ihren Hunden und Katzen auf dem Leid der Nutztiere aufgebaut ist, die für die Nahrung derselben elend gehalten werden und für Hunde und Katzen sterben müssen. Da es Millionen von Hunden und Katzen in Deutschland gibt, müssen Millionen von Nutztieren für deren Nahrung sterben.
 
Ist es nicht pervers, wenn angebliche Tierfreunde ihren Hund z.B. mit feinstem Putenfleisch verwöhnen, wohl wissend, daß diese Puten aus Qualhaltung kommen? Denn Putenfleisch aus artgerechter Haltung kaufen diese „Tierfreunde“ eben nicht wenn sie das bekannte Tierfutter in den Büchsen kaufen wo „glückliche“ Hunde oder Katzen abgebildet sind, denen das Fleisch darin schmeckt. Der Gesetzgeber sollte lieber Fotos von den Tieren abbilden, deren Fleisch darin ist, aber dann realistisch, wie sie elend in ihren Tier-KZ´s leben müssen.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Erinnerung an das schlimme Schicksal der Grubenpferde


 

 
Ob Liberale, Kommunisten, Christen oder sonst wer - alle nehmen oft das Wort „Menschenrechte“ in den Mund. Jeder versteht allerdings etwas anderes darunter, praktisch eingehalten hat sie bisher noch keiner, denn in bisher jeder Gesellschaftsordnung wurde die Würde des Menschen verletzt, von den Grundbedürfnissen ganz zu schweigen, denn noch heute sterben Millionen Menschen an Hunger und haben kein Dach über den Kopf, letzteres nicht nur in der Dritten Welt, sondern auch im reichen Deutschland, in einem Land wo es Wohnungsleerstand von ca. 5-10 Prozent gibt und wo, wie in Dessau ganze Straßenzüge an bewohnbaren Bauten aus DDR-Zeiten abgerissen werden, während dessen die Stadt ein Obdachlosenasyl betreibt. Früher (bis 1932) haben mal linke Parteien sich dieser Themen angenommen, haben politisch derartige Zustände bekämpft, jetzt dagegen? Pseudolinke die sich „Die Linke“ nennen, sitzen sogar in den Parlamenten, in den Stadträten, und machen bürgerliche Politik, sind keinen Deut linker als die sich bürgerlich nennenden Parteien. Proteste gegen den Abriß seitens dieser Pseudolinken: Fehlanzeige!

„Menschenrechte“ sind zu leeren Worthülsen verkommen, aber wenigstens noch als Utopie in den Köpfen der Menschen. Wieso aber nur Menschenrechte? Was ist mit den Tierrechten? Stehen Tieren weniger Rechte als Menschen zu? Es gibt keine rationale Begründung, oder sind alte Bibelsprüche rational? Bibelsprüche, wie, daß sich der Mensch die Erde Untertan machen soll, er über den Tieren steht, wo Generationen an Priestern verschiedenster Religionen den Tieren eine Seele abgesprochen haben, den Menschen aber eine angedichtet haben, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wie einigen indischen Religionen und deren modernen Ablegern. Die Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen war lange Zeit das Ziel der Kommunisten. Verwirklicht wurde es nie, von guten Ansätzen abgesehen, wie in Albanien zur Zeit Enver Hoxhas.

Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ist schlimm, aber noch schlimmer ist die Ausbeutung des Tieres durch den Menschen, da mit grenzenloser Brutalität und schlimmster Quälerei verbunden, da denke man nur an die Haltung von Schlachttieren, wie den Schweinen, Tiere die hochintelligente soziale Wesen sind, den Menschen genmäßig extrem verwandt und dennoch in Tier-KZ´s gehalten, zu hunderten Millionen.

Ich selbst lehne auch den sogenannten „Pferdesport“ ab. Schaut man in die Geschichte der Menschheit zurück, so sind Pferde viele Jahrtausende lang, bis heute, auf das Schändlichste ausgebeutet worden, von einem artgerechten Leben dieser Tiere war noch nie die Rede, da denke man nur an die vielen Pferde die als Reittiere früher Krieger tragen mußten und die in den Schlachten und Gemetzeln schwer verwundet wurden, mehr noch als die Reiter selbst. Sogar im 2. Weltkrieg waren auf beiden Seiten, sowohl der Deutschen, wie der Russen, Millionen von Pferden im schlimmsten Fronteinsatz, wurden bis aufs Blut geschunden, da denke man nur an die Pferde der deutschen Wehrmacht bei den Kämpfen um Stalingrad, die nach größten Quälereien elend verreckten. Denkmäler für die gefallenen Soldaten gibt es, an die Pferde wurde nie ein Gedanke verschwendet. Noch heute veranstalten die evangelischen Kirchen Gedenkgottesdienste für Feldherren vergangener Kriege, wie dem Schwedenkönig Gustav Adolf, der durch sein Eingreifen in den 30jährigen Krieg den Krieg noch um viele Jahre verlängert hatte, dadurch das eh schon schlimme Leid in Deutschland noch mehr verschlimmerte. Gedenkgottesdienste für gequälte und ausgebeutete Tiere dagegen sind mir nicht bekannt.

Wenn heute über den Autoverkehr geschimpft wird, daß er die Umwelt schädigen würde, was sowieso großer Unsinn ist, denn die Massentierhaltung trägt viel mehr zur Umweltzerstörung bei als der Autoverkehr (höhere CO2-Belastung), so hat er zumindestens den Vorteil gegenüber früher, daß Pferde nicht mehr in Massen für den Menschen als Zugtiere schuften müssen, sowohl im Straßenverkehr wie auch auf dem Acker. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie roh viele Kutscher mit ihren Pferden umgingen, ohne Peitschenhiebe ging es bei diesem Pack nicht, wie dem damaligen Bierkutscher in den 50er Jahren der in Dessau-Ziebigk das Bier ausfuhr. Dieses verkommene Subjekt war immer besoffen, und es machte ihm Spaß immer tüchtig auf seine Pferde einzupeitschen. Ich bekam das als Kind oft mit, weil wir neben einem Geschäft auf dem Knarrberg wohnten, wo die Dessauer Brauerei Bier anfuhr. Selten regte sich mal ein Kunde über dieses Einprügeln auf, obwohl sie es sahen, denn damals stand immer eine lange Schlange an Kunden vor dem Geschäft. In dieser Kundenschlange standen sowohl SED-Leute wie auch eifrige Kirchgänger, die scheinbar einmütig die Unterdrückung und Ausbeutung von Tieren normal fanden. Der Gebrauch der Peitsche für Pferde war scheinbar keine unmoralische Handlung.

Ich erwähne das deshalb, weil oft von Öko-Freaks der Eindruck erweckt wird, daß früher alles besser gewesen wäre. Klar gab es noch keine Massentierhaltung und die KZ-ähnlichen Zustände dort, aber artgerechte Tierhaltung gab es eben auch nicht, jedenfalls nicht generell und Tierliebe oder das Bewußtsein, daß Tiere auch Tierrechte haben, wie Menschen Menschenrechte, das war nicht weit verbreitet. Ausnahmen bestätigen die Regel! So las ich als Kind mehrmals die Novelle von Hein Pennekamp und dem Grubenschimmel von Fritz Droop, gedruckt in einem Velhagen &. Klasings Monatsheft von 1932, welches in dem Bücherschrank meiner Mutter vorhanden war. Ich hatte mir die 3 Seiten ausgeschnitten, weil ich diese Geschichte so anrührend fand und habe sie mal für die Blogleser eingescannt und würde mich freuen wenn sie recht viele Leser lesen würden (einfach anklicken und vergrößern, dann ist es gut lesbar). Zwei Passagen habe ich noch einmal extrahiert, da ich die Sätze Droops so treffend finde.

Kurz zur Erläuterung: Die Grubenpferde im Bergbau hatten ein besonders elendes Schicksal, denn sie wurden in die Tiefe herunter gehievt und sahen jahrelang kein Tagslicht mehr, mußten in der Dunkelheit und in kohlestaubgeschwängerter Luft nicht nur dort leben, sondern schwerste Arbeit leisten. Während die Bergwerksbesitzer schwerreich wurden, nicht mehr nur Villen sich leisten konnten, sondern Schlösser, sie am Sonntag im Festanzug in der Kirche beteten und fromme Lieder sangen, von den Pfarrern - evangelischen wie auch katholischen - gesegnet wurden, weil sie der Kirche große Zuwendungen machten, damit auch die Pfarrer in Saus und Braus leben konnten, da mußten sowohl die Bergarbeiter wie eben auch die Grubenpferde für dieses Ausbeuterpack arbeiten. Während die Bergleute nach der Schicht wieder ans Tageslicht konnten, frische Luft atmen konnten, blieben die Grubenpferde immer unten, solange bis sie nicht mehr schwer schuften konnten oder dort unten tot umfielen. Oben noch ein historisches Foto von so einem armen Grubenpferd und eine alte Zeichnung.



    

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Leserhinweis zu Hanns Anker (1873-1950)

Das ist ja toll, daß aufmerksame Blogleser mir immer wieder Hinweise geben, wenn ich etwas nicht weiß. In dem Blogbeitrag http://barrynoa.blogspot.de/2013/10/erinnerung-rudolf-lindau-1829-1910.html veröffentlichte ich eine Vignette, deren ich einige habe, aber nicht wußte wer der Künstler ist, da keine Signatur vorhanden. Blogleser Peter Meyer mailte mich an und teilte mir mit, daß es sich um den Maler Hanns Anker (1873-1950) handelt und er sendete mir gleich einen Link (http://www.hanns-anker.de) zu dem Künstler und ein paar Scans von Grafiken die von Hanns Anker signiert sind.

Sie haben Recht, werter Herr Meyer, das ist genau der Stil von diesen Vignetten und es ist unzweifelhaft Hanns Anker der Künstler derselben. Vielen Dank für diesen Hinweis, den ich gleich meinen Lesern mitteile, mitsamt der von Ihnen mir gesandten schönen Grafiken Hanns Ankers. Es freut mich auch, daß Sie sich so lobend über meinen Blog äußern, auf den sie erst vor ein paar Monaten gestoßen sind und wo Sie sich jetzt ranmachen wollen die bisherigen Beiträge (weit über 1500), besonders die kunsthistorischen zu lesen. Na, dann!






 

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Gruß aus Österreich



Gestern habe ich mal wieder meine Besucherzahlen, die bei Google sehr präzise angegeben werden, angesehen. Nach Ländern in der vergangenen Woche:

Deutschland 2564

Vereinigte Staaten 485

Schweiz 57

Österreich 54

Russische Föderation 48

China 17

Indonesien 17

Spanien 13

Niederlande 13

Ukraine 13


Viele Leser habe ich in Österreich leider nicht, aber desto mehr sehr nette darunter. So konnte ich mich gestern über Gaben aus Austria freuen, die mir ein sehr netter und treuer Blogleser zukommen ließ, neben Konfektkasten, Wein, Gesundheitsmitteln, auch österreichischen Kaffee und eine Flasche österreichisches Bier, siehe Foto oben. Auf dieses Bier schwört besagter Blogleser ganz besonders, wie er mir telefonisch erzählte, denn es stammt aus einer kleinen privaten Brauerei (Forstner, Kalsdorf bei Graz), die seiner Meinung nach ganz tolle Biere braut, nicht weit entfernt von seinem in über 1000 Meter liegenden Bio-Hof. Wie ich auf dem Etikett lesen kann, original Flaschengärung und haltbar bis zum Jahre 2022.

Vielen Dank, lieber Blogleser, für die tollen Sachen, aber das macht mich verlegen, denn ehrlich gesagt, ist man es ja nicht gewohnt, daß Blogleser einen beschenken weil ihnen der Blog so gefällt. Leser können es sich wahrscheinlich schon denken, daß es der aus Dessau stammende Bio-Landwirt ist, dessen Fotos von seinen Tieren ich hier neulich veröffentlicht habe, siehe http://barrynoa.blogspot.de/2013/10/ein-dessauer-als-biobauer-in-der.html.

Besonders gefällt diesem alten Dessauer, daß ich kein Blatt vor den Mund nehme, wenn es um die Anmaßungen von Mitarbeitern in den öffentlichen Verwaltungen, besonders in Dessau, geht. Aber er meint, daß es in Österreich nicht viel anders ist, auch da meinen die Mitarbeiter auf den Ämtern, sie würden noch wie zu K.u.K.-Zeiten die Obrigkeit sein, die das Volk kommandieren kann und dabei ständen ihnen Privilegien zu. Allerdings in Österreich mit dem Unterschied, daß man dort auf den Ämtern natürlich nicht die alten SED-und Stasitypen und deren Kinder findet, die bei uns im Osten sich schnellstens gewendet haben und die lukrativen Unterschlupf im öffentlichen Dienst suchten, den sie durch ihre Seilschaftsverbindungen auch schnell fanden. Nun können sie weiter die Bürger schikanieren, diesmal nicht als Rote (Pseudo-Rote), sondern im Namen des bundesbürgerlichen Staates.

Bevor besagter Blogleser nach Österreich zog, war er noch einige Zeit hier in Dessau. Er erzählte mir eine kleine Episode die typisch ist für das was sich auf Ämtern nach der Wende abspielte und immer noch abspielt:
Wie so viele machte er sich nach der Wende selbstständig und mußte zwangsläufig mal auf ein Amt. Dort saß eine dieser typischen schnippischen auf ihren Status als „Obrigkeit“ dummstolz seiende Mitarbeiterin, keinerlei Verständnis habend für die Existenzsorgen eines Selbstständigen, da ja selber in der Sicherheit der sozialen Hängematte des öffentlichen Dienstes sich rekeln könnend. Der Selbstständige berichtete ihr von den Schwierigkeiten der Selbstständigkeit und den Steinen die ihm von Seiten der Behörden in den Weg gelegt werden. Darauf diese Type sinngemäß: „Warum haben Sie sich den selbstständig gemacht? Das war doch dumm. Sie hätten doch bei ihrer Qualifizierung auch in den öffentlichen Dienst gehen können. Da war ich schlauer!“ Darauf er: „Wenn alle so denken wie Sie, dann soll wohl das Volk das Papier fressen, was sie da so wichtigtuerisch in ihren Akten abheften. Wenn keiner mehr Mehrwert schafft, Lebensmittel und andere Produkte herstellt, nur noch „verwaltet“, was denn dann?“ Das verstand diese dumme Schnepfe scheinbar nicht, denn sie soll auf diese Worte abweisend reagiert haben.

Es ist dies alles nicht verwunderlich, gerade die Schichten die auf Kosten der Arbeit des Volkes leben, selber keine Werte schaffen, wie früher der Adel, die Kirchenleute, die Beamten und Büttel derselben, haben einen Dünkel, der sich allein daraus speist, daß es ihnen durch die Ausbeutung des Volkes besser geht als den Ausgebeuteten. Heutzutage ist alles subtiler, da wird der öffentliche Dienst durch die Steuern und Abgaben (Sogar für die vorgeschriebene Anmeldung von Hühnern muß bei der Stadt teuer bezahlt werden) der Bürger finanziert und da deren Interessenvertretungen, wie die Gewerkschaft Verdi oder der Deutsche Beamtenbund oder die Heerscharen an Bundestagsabgeordneten die alle aus dem öffentlichen Dienst kommen und nach eventueller Abwahl auch in diesen zurück wollen, horrende Gehälter und horrenden Pensionen dem Staat abtrotzen, ja durch Streiks geradezu erpressen, so hat diese Schicht die Positionen einnehmen können, die früher die Adeligen und die Kirchenleute hatten.

Apropos Hinweis dieser Amtstante, daß der Bio-Landwirt doch lieber in den öffentlichen Dienst, wie sie, hätte gehen sollen, dies wäre aufgrund seines Berufes als Ökonom möglich gewesen, aber ob er so eine Stelle bekommen hätte, dies wäre wohl fraglich gewesen, denn zu den DDR-Seilschaften zählte er nicht, die rücksichtslos an die neuen Fleischtöpfe nach der Wende drängten und so gut wie keinen anderen als ihre Cliquen an einen lukrativen Posten ließen. Diese Posten im öffentlichen Dienst waren ja auch nicht massenhaft vorhanden, zumal auch noch jede Menge von westdeutschen Beamten (meistens solche die im Westen nichts auf die Beine stellen konnten) in den öffentlichen Dienst der neuen Bundesländer gehievt wurden. Aber das steht auf einem anderen Blatt und war von den westdeutschen Politikern und ihren willfährigen Handlangern im Osten nach der Wende so angeordnet worden.    

Dazu auch:


 
 

Dienstag, 22. Oktober 2013

Eine typisch anhalt-dessauische Auenlandschaft

Eine typisch anhalt-dessauische Auenlandschaft ist sie, die Landschaft hinter dem Forsthaus Leiner Berg - weite Wiesen, Solitärbäume, darunter auch die berühmten anhalt-dessauischen Eichen und heute sogar ein Idyll mit weidenden Rindern.

Bei dem derzeitigen wunderbar warmen und sonnigen Wetter ist es eine Wohltat dort einen Spaziergang zu machen, zumal zum Glück keine Menschenmassen dort spazieren gingen, sondern nur ein paar vereinzelte Wanderer, dem geschuldet, daß heute ein Wochentag ist und Dank des Hochwassers im Sommer ist der Elberadweg R1, der vom Forsthaus Leiner Berg zum Sieglitzer Berg führt, höchstwahrscheinlich noch immer nicht befahrbar, so daß man von diesen bourgeoisen Radfahrern verschont bleibt, die sonst mit einem Affenzahn durch die Landschaft rasen, kaum mal nach rechts oder links guckend. Man erkennt sie an den albernen stromlinienförmigen Helmen und den Navis oder Landkarten am Lenker. Meistens sind es Pensionäre des öffentlichen Dienstes, die, da viele noch mit 55 in Rente gehen können, Langeweile haben und das nötige Kleingeld um durch die Lande zu streifen und da Fahrradfahren nun mal heutzutage auch für alte Leute als chic gilt, tun sie das mit dem Fahrrad.

Aber wie gesagt, heute war von dieser Landplage nichts zu sehen und man konnte ungestört die herrliche Landschaft genießen. Äußerst angenehm und anrührend, wie gesagt, die dort weidenden Rinder, darunter zwei Kälber die neugierig schauten. Nicht weit entfernt von den Kälbern graste wahrscheinlich ihre Mutter. So sollte es immer sein, daß Kälber auf der Weide bei ihrer Mutter sind und nicht in diesen perversen tierquälerischen Kälberboxen, schon ein paar Stunden nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt, die ihr Kalb, wie jeder Landwirt weiß, laut klagend noch tagelang ruft.

Da wurde neulich der Vorsitzende der Partei Alternative für Deutschland, Bernd Lucke, von den Mainstreammedien und den pseudolinken und pseudo-politisch-korrekten Kräften angepöbelt, weil er das Wort „entartet“ für bestimmte Erscheinungen in unserem Land in den Mund genommen hatte, nur weil die Nazis schon mal diesen Begriff benutzten. Was für eine Heuchelei, denn es ja logisch, daß in dieser Zeit genau so deutsch gesprochen wurde, wie Jahrhunderte vorher und Jahrzehnte nachher. Und warm ist nun mal der Sommer und kalt ist nun mal der Winter und wenn diese Binsenweisheit auch die Nazis behaupteten, so bleibt es dennoch wahr. Und selbstverständlich müssen schlimme Verwerfungen auch heute als „entartet“ bezeichnet werden können. Geht das nicht mehr, dann haben wir statt Demokratie Faschismus, der sich bekanntlich in unserer Zeit als Antifaschismus tarnt. Und es ist nun mal entartete Landwirtschaft, die Tiere nicht artgerecht hält, dies im wahrsten Sinne des Wortes.



Foto von Kälberboxen (die übliche Haltungsform von Kälbern in der „modernen“ - ich nenne das „entarteten“ Landwirtschaft) aus: http://maqi.de (Maqi, eine sehr empfehlenswerte Seite für Tierrechte, gegen Speziesismus, setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein. 
 
Nun die heutigen Fotos meines Spaziergangs in der Auenlandschaft hinter dem Forsthaus Leiner Berg:
 











   

Schon vor 100 Jahren: Vegetarisch und schmackhaft kochen

In Ergänzung meiner beiden letzten Blogbeiträge http://barrynoa.blogspot.de/2013/10/tierschutz-fangt-beim-fleischkauf-an.html und http://barrynoa.blogspot.de/2013/10/grillen-gefahrdet-gesundheit-mehr-als.html mal etwas historisches zum Vegetarismus.

Wer da meint, die gesunde und dem Tierschutz dienende vegetarische Ernährung wäre eine Errungenschaft der neueren Zeit, der täuscht sich gewaltig, denn  vor rund 100 Jahren gab es prozentual zur Bevölkerung vielleicht mehr Vegetarier in Deutschland als jetzt. Auch die vegetarischen Produkte die in den Reformhäusern angeboten wurden, waren meines Erachtens umfangreicher als in der heutigen Zeit. Gibt es z.B. heute vegetarische Kotelettmasse, wie die damals so beliebte "Thalysia-Kotelletmasse", woraus man z.B. schmackhafte Königsberger Klopse machen konnte, siehe auch das Rezept dazu auf meinem 4. Scan? Meine Großmutter schwärmte davon und sie als treue Reformhauskundin bedauerte es sehr, daß nach 1945 all die wunderbaren Reformhausprodukte der vegetarischen Küche mehr und mehr aus dem Angebot verschwanden. Auch mein Urgroßvater Max (http://barrynoa.blogspot.de/2013/02/mein-urgrovater-max-dennhardt-und-die.html und http://barrynoa.blogspot.de/2013/02/erinnerungsstucke-meinen-urgrovater-max.html), der Vater meiner Oma, war treuer Reformhauskunde, dies schon seitdem es die Reformbewegung gab. Über das Dessauer Reformhaus Hederich und die Beziehung meiner Familie zur Reformbewegung habe ich bekanntlich diese Beiträge geschrieben, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/02/das-reformhaus-und-bn.html und http://barrynoa.blogspot.de/2011/02/reformhaus-nostalgie.html.

Die DDR hielt nicht viel von gesunder vegetarischer Ernährung, förderte gar den Fleischkonsum und die DDR-Bürger waren bekannt dafür Unmengen an Fleisch und Wurst zu konsumieren. Die Reformhäuser, die früher vegetarische Produkte allein anboten, denn Bioläden und ähnliches gab es noch nicht, die führten zu DDR-Zeiten nur noch ein Schattendasein und Reformprodukte wurden immer weniger produziert, so daß es z.B. in den 70er Jahren im Reformhaus Hederich in Dessau nur noch ein kümmerliches Angebot gab, nicht zu vergleichen zu dem riesigen Angebot bis 1945.
 
Die Firma Thalysia gehörte neben Neuform und Eden zu den wichtigsten Firmen der Reformbewegung und außer der Produktion von Fruchtsäften, Brotaufstrichen, Margarinen, Fleischersatzprodukten und, und, und, stellten sie sogar Büstenhalter her, die als Gesundheitsbüstenhalter sich großer Beliebtheit erfreuten. Außerdem betrieb Thalysia einen eigenen Verlag, der die Thalysia-Monatshefte herausgab, siehe dazu meine obigen Links mit Scans aus alten Heften, und druckte auch diverse Ernährungsratgeber.
 
Für die Blogleser habe ich mal ein paar Seiten des Thalysia-Ratgebers Nr. 2 „Vegetarisch und schmackhaft kochen“ eingescannt, damals 60 Reichspfennige teuer, welcher sich seit rund 100 Jahren in meiner Familie befindet. Rezepte daraus nutzten schon mein Urgroßvater, meine Großmutter, meine Mutter und auch ich schaue ab und zu in dieses Büchlein und koche nach so einem Rezept.