Montag, 30. März 2015

Haarklemmen für Knaben in den 50er Jahren und "Jugendstil" in den 70er Jahren

Spätestens 1920 war es vorbei mit dem geschwungenem Jugendstil, aber die geschwungenen Linien kamen wieder, in den 50er Jahren! Wer kennt ihn nicht, den Stromlinienstil, bestes Beispiel der Nierentisch! Aber irgendwie waren auch die 70er Jahre vom Jugendstil inspiriert, jedenfalls bin ich dieser Meinung. Ein Beispiel von etlichen, die von mir fotografierte Pappe auf welcher sich Haarklemmen aus dem VEB Solidor Heiligenstadt befinden, die ich dieser Tage in einer Kramkiste fand, eigentlich sehr jugendstilig, siehe 1. Foto.

 
Übrigens, solche Haarklemmen mußten Jungs auch in den 50er Jahren tragen, denn wenn eine Locke auf die Stirn fiel, so sollte die hochgesteckt werden, damit der Haarschnitt militärisch aussah, siehe 2. Foto (ich im Alter von ca. 4 Jahren), „Künstlerlocken“ waren damals tatsächlich nur Künstlern vorbehalten, aber bei Jungs war dies verpönt, denn Locken oder Haarsträhnen in der Stirn waren den Mädchen vorbehalten.


Allerdings galt das nicht für Knaben bis zum Alter von ca. 3 Jahren, wie das 3. Foto zeigt, wo ich im Alter von ca. 2 Jahren zu sehen bin, in diesem Alter durfte die Haarpracht noch natürlich sein.

 

Sonntag, 29. März 2015

Hühnerelend: Erst kommt das Fressen, dann die Moral!


Nicht alle Bilder des finnischen Malers Akseli Gallen-Kallela (1865-1931), siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Akseli_Gallen-Kallela, gefallen mir, aber ein paar eben doch und besonders obiges gefällt mir.

Wundervoll anrührend, wie der Hahn um ein paar Kirschen bettelt und so eine Szene ist absolut realistisch, wie ich von meinen Hühnern weiß. Leider sind die Zeiten wo Hühner und auch ein Hahn so leben konnten zu 99,99 Prozent vorbei. Wer heutzutage als Deutscher Eier essen will, der kauft sich diese im Supermarkt, wohl wissend, daß auch die besten Bio-Eier dort von Hühnern stammen, die nicht artgerecht gehalten werden, auch wissend, daß 50 Prozent der geborenen Küken (der männlichen) als „überflüssige Sache“ gleich nach dem Schlüpfen getötet werden, da männliche Küken von eierlegenden Hühnern nicht mal für die Hähnchenmast benötigt werden, da dafür besondere Fleischrassen gezüchtet wurden. Aber diese Zeitgenossen, die mokieren sich aller nasenlang über ihre Vorfahren, daß die in zwei Weltkriege zogen, einem Kaiser und einem Hitler blindlinks folgten, daß sie viel Schuld auf sich geladen hätten, sie wähnen sich als entschieden moralischere Menschen. Bei dem millionenfachen Leid in deutschen Tier-KZ´s, ein Verhalten, was an Überheblichkeit und Ignoranz gegenüber dem heutigen Unrecht kaum zu überbieten ist.


 

Freitag, 27. März 2015

Hübsche, aber auch giftige, Ranunkeln

Eigentlich bin ich, wie in vielen Dingen, bei Blumen Traditionalist und mag die Blumen, die schon in meiner Kindheit bei uns im Garten blühten, im Frühjahr: Schneeglöckchen, Scilla, Osterglocken, Forsythia, Veilchen, Stiefmütterchen, Tulpen.

An Ranunkeln - allein der Name ist doch niedlich, oder? - kann ich aber in einem Gartencenter nicht vorbei gehen, ohne mindestens drei dieser hübschen Pflanzen gekauft zu haben, obwohl sie mir früher nicht bekannt waren. Was wenige beachten, die Ranunkeln sind zwar sehr hübsch, aber eben auch sehr giftig und so kann ich im Garten keine auspflanzen, wegen der Hühner. Hühner sind zwar schlau und können sehr wohl zwischen giftigen Pflanzen und eßbaren unterscheiden, so haben sie noch nie die in meinem Garten an vielen Orten stehenden ebenfalls giftigen Scilla gefressen, aber man weiß ja nie, und so habe ich drei Ranunkeln in einem erhöht stehenden Gefäß eingepflanzt.


Sind sie nicht wunderschön anzusehen, die kleinen Ranunkeln?






 

Donnerstag, 26. März 2015

Die kleine Hühnerschar

Ja, nun sind es leider nur noch 3 Hühnchen die bei uns leben. Stammleser wissen ja um das Massaker, was ein Fuchs vor ein paar Wochen angerichtet hatte. Was aber positiv ist, daß das Huhn Gretel (die weißfarbige) die Verletzungen überlebt hat, dank der intensiven Pflege damals. Zu dritt durchstreifen sie nun den Garten. Wer sich freut, das sind die beiden Raben, die jetzt mehr Gelegenheit haben von dem Hühnerfutter was abzubekommen, aber denen gönne ich es, denn schließlich gehören sie quasi mit dazu, zu dem Haus auf dem Sandberg.

Fotos gestern aufgenommen:
 
Man sieht ihn kaum, in seinem schwarzgrauen Federkleid, den Raben. Für ihn und seine reinschwarze Partnerin ist das ein guter Platz, denn neben der Futterstelle für die Hühner ist da ja auch noch der Teich und dort kann man neben dem Durststillen auch noch am Rand schwimmendes Fischfutter rausangeln.

Dauergast Herr Rabe, stolziert auf der Wasserpumpe hin zum Hühnerfuttertrog.

Anschließend geht es auf seinen Hochsitz, da lassen sich gut die Hühner beobachten und natürlich der 2. Futterplatz der Hühner.

Auf der obersten Spitze, da muß man schwindelfrei sein (lol)!

Die neugierigen Hühner: "Was hat er da wohl leckeres für uns mitgebracht?"

"Aha, was Süßes, das schmeckt uns Hühnern besser als die blöden Körner!"
 
"Leider gibt es so etwas leckeres nicht jeden Tag! Und dann sind da ja auch noch die Raben, die uns jede Menge von den guten Sachen weg stibitzen!"

Unter der Tanne fühlen sich die Hühner in Sicherheit, jedenfalls was Raubvögel betrifft. Leider gibt es da keinen Schutz vor dem Fuchs!

Unter der Tanne ist die Erde auch schön trocken und feinstaubig, ideal für das tägliche Sandbad.

Das Sperberhühnchen Zebra ist seit dem damaligen Fuchsangriff eine kleine Ängstliche geworden! Kein Wunder!
 

Mittwoch, 25. März 2015

Bruno Hans Bürgel (1875-1948) und die Bedeutung der kleinen Freuden des Alltags

 
Bruno Hans Bürgel (1875-1948), der bekannte deutsche Sozialdemokrat, Astronom und Schriftsteller, ist ein weiteres Beispiel (bezugnehmend auf meinen Blogbeitrag: http://barrynoa.blogspot.de/2015/03/collin-contra-napoleon-nichtvergessen.html) für Literatur die in der NS-Zeit erschien und die keine NS-Propaganda enthielt und die leider nach 1945 in Vergessenheit geriet, dies zu Unrecht.
 
Auch ist es doch beachtlich, daß der Sozialdemokrat Bruno Hans Bürgel, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_H._B%C3%BCrgel, in der NS-Zeit publizieren durfte, so erschien z.B. im Deutschen Verlag, Berlin, 1940 sein Buch „Hundert Tage Sonnenschein – Ein Buch vom Sonntag und Alltag des Lebens“, ein wundervolles Buch, was noch heute gelesen werden sollte, da viel Lebensweisheit enthaltend, ähnlich dem Buch von Bürgel „Die kleinen Freuden – Ein besinnliches Buch vom Glück im Alltag“, 1934 erschienen, deren Rezension der Berliner Börsenzeitung ich hier eingescannt habe, da mir diese Rezension aus dem Herzen spricht.
 
Dieses Hinweisen von Bürgel auf die kleinen Dinge und die kleinen Freuden im Leben in seinen Büchern, erinnert mich sehr stark an Erwin Strittmatter, besonders in seinem „Schulzenhofer Kramkalender“, einem Buch was ich auch sehr liebe, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2012/08/annette-leos-schmahschrift-gegen-erwin.html, http://barrynoa.blogspot.de/2010/03/besuch-von-susi.html  und http://barrynoa.blogspot.de/2010/11/der-literaturkalender-des-aufbau.html.
 
 


Kluge Worte von Bruno Hans Bürgel:

„Und wäre der Mensch im praktischen Denken noch so weit vorgeschritten, er wäre seiner Kultur unwürdig, wenn er nichts über die Rätsel zu sagen wüßte, die ihm allabendlich das gestirnte Firmament aufgibt. Wer nie seine Augen zum Sternhimmel richtete, sei es aus Bewunderung oder aus Wißbegier, dem fehlt ein wichtiges Glied in der Kette, die ihn mit seiner Umwelt verbindet.“

„Der Mensch stirbt zweimal! Das erstemal scheidet er aus dem Kreise der Lebendigen, das ist, wenn man lange gelebt hat und sozusagen alles in der Welt kennen lernte, weiter kein Unglück. Das zweitemal aber und gewissermaßen endgültig stirbt man, wenn man aus dem Gedächtnis seiner Angehörigen, seiner Freunde, der Öffentlichkeit entschwunden ist, als hätte man nie gelebt. Das ist bitter für einen, der allzeit rechtschaffen war mit den Menschen.“

„Der Mensch ist in der Tat eine tragische Gestalt, weil er pendeln muß zwischen dem Licht und der Finsternis, zwischen Sternensehnsucht und Erdgebundenheit.“

„Das Genie ist ja seiner Zeit immer weit voraus, wird daher niemals von der Masse seiner Mitlebenden verstanden werden. Später, nach hundert Jahren werden dann den Gekreuzigten, Verbrannten und Verbannten Standbilder errichtet und kümmerliche Bierbäuche halten davor an Jubiläumstagen Festreden.“

„Wenn ich der Komet wäre, würde ich mich mehr vor den Menschen fürchten, als die Menschen Ursache hätten, mich selbst zu fürchten.“

„Im Grunde ist's der alltägliche kleine Ärger, die alltägliche kleine Sorge, die uns aufreibt im Wechsel der Zeiten, und es sind die kleinen harmlosen Freuden, die der Augenblick bringt, die uns beglücken und versöhnlich stimmen. Man muß den winzigen Acker abernten mit der Sichel der Bescheidenheit und nicht vergessen, daß alle Dinge nur aufleuchten in dem Licht, das aus uns selber kommt.

„Die Kunst des Lebens besteht darin, die kleinen Freuden überhaupt zu sehen, zu finden und zu empfinden.“

„Wenn die Menschen aller Zonen und aller Schichten tiefinnerst das kosmische Denken erfaßt haben werden, wird das Buch der Geschichte der Völker, das von Raub und Knechtung, von Blut und Vernichtung, vom ewigen Hader um Fetzen dieses Sandkorns im All zu berichten weiß, abgeschlossen werden, wird die Menschheit es beschämt verschließen und in die Schreckenskammer legen, die von Folterwerkzeugen erzählen und Hexenprozessen. Lernt kosmisch denken, erfüllt von der Größe des Alls, und die fernen Sterne werden euch nahe sein!"

Dienstag, 24. März 2015

Neu bei Neumann: Kleine FKK-Strandszene von Walter Timmling (1897-1948)



Der Dessauer Antikhandel Neumann bietet eine einmalig große Auswahl an Bildern von Walter Timmling (1897-1948) in einem Spezial „Walter Timmling: Maler, Kunsthistoriker, Lyriker“ an, siehe: http://antikhandelneumann.npage.de/spezial-walter-timmling-maler-kunsthistoriker-lyriker.html.


Neu im Angebot bei Neumann ist das oben abgebildete Oelbild von Walter Timmling aus den 30er Jahren, eine kleine FKK-Strandszene. Mehr zu Timmling, siehe hier im Blog die verschiedensten Beiträge zu ihm, einfach mal unter „Timmling“ in Verbindung mit diesem Blog googlen.

Sonntag, 22. März 2015

Urelement Wasser

Wenn man mal darüber nachdenkt, dann ist uns Menschen das Wasser näher als die Lüfte.

Es ist bewundernswert wie die Vögel, deren Vorfahren Landbewohner waren, die Lüfte als Lebensraum eroberten. Was gibt es großartigeres als z.B. dem pfeilschnellem Flug der Schwalben zuzuschauen, dem Orientierungssinn der Vögel sowieso die allergrößte Hochachtung entgegen zu bringen, Leistungen welche die überheblichen Menschen nie erbringen könnten. Oder wenn man sich den Nestbau von Vögeln in schwindelnder Höhe betrachtet; was für Meisterwerke das sind, die nur mit großem Verstand so kunstvoll errichtet werden können, weil sie sonst auseinander fallen würden, als einzigstes Werkzeug nur der eigene Schnabel, dann könnte dies niemals der Mensch, der sich aber einbildet aus dem Tierreich heraus zu ragen, aufgrund angeblich besonderer Kenntnisse und angeblich höherer Intelligenz als Tiere sie hätten.


Alle unsere tierischen Verwandten, unsere Brüder und Schwestern, kommen, wie wir, aus dem gleichen Urelement Wasser, wo wir als Spezies sehr viel länger lebten als auf dem Land, auch wenn das in religiösen Schriften, von Menschenhand geschrieben und einfältigen Menschengehirnen entsprungen, völlig anders zu lesen ist. Da wir Menschen nun, mit allem Getier den gleichen Ursprung haben, wir alle die gleichen Ururahnen haben, die alle im Wasser lebten, wir Menschen aber nie uns mit eigener Körperkraft in die Lüfte erhoben, so müßte uns das Wasser eigentlich immer noch ein vertrauterer Lebensraum sein als die Lüfte.



Meine Abbildungen haben damit zutun: ein Titelbild des bekannten Männermagazins der 20er Jahre „Reigen“ (Heft 8 von 1923), wo zu großen Teilen in natürlicher Nacktheit Menschen mit den Fischen einträchtig schwimmen, nicht etwa die Fische jagend - ebenso diese Verwandtschaft zeigend, das Foto eines Menschen, der in Freundschaft mit Schildkröten taucht, wie das untere Gif-Foto eines nur undeutlich zu erkennenden Menschen, der da traumhaft zwischen Blumen und Farbspielen sich bewegt, zeigt künstlerisch Urhaftes auf, was wie ein psychodelischer LSD-Rausch anmutet oder eine Rückschau auf unsere Fruchtwasserzeit, die wir im Körper unserer Mutter vor dem Eintritt in die Erdwelt als „Wassertiere“ erlebten.



 

Freitag, 20. März 2015

Collin contra Napoleon - Nichtvergessen contra Unterschlagen?

Jährlich kommen hundertausende neue Bücher auf den Markt, zu 99,99 % geistiger Schrott und Volksverdummung! Merkwürdiger Weise gibt es so gut wie keine Neuauflagen von Büchern die früher einmal geschrieben wurden und die nicht zu diesem geistigen Schrott gehören. Neben aufklärerischen Büchern komischerweise auch Bücher des Humors, so z.B. fast alle mal in den 30er und 40er Jahren in Deutschland verlegten Bücher. Wer da irrtümlich annimmt, daß diese Bücher nationalsozialistisch verseucht sind, der weiß nicht wovon er spricht und kennt diese Bücher nicht, so die große Humor-Serie des Verlages von Carl Stephenson aus Berlin.

Noch 1944 wurde z.B. das von mir eingescannte Buch von Frank Heller (1886-1947: http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Heller) „Collin contra Napoleon“ in der 2. Auflage auf den deutschen Buchmarkt gebracht. 1943 erstmals erschienen, ist es, wie alle anderen Bücher dieser wundervollen Serie, siehe mein Scan mit der Angabe aller Ausgaben, ein zeitloses Buch mit keinerlei NS-Propaganda, sondern einfach nur Humor, der höchsten geistigen Ansprüchen genügt, wie kaum ein flaches humoristisches Buch der Nachkriegszeit dem genügt.

Den hohen Anspruch an Humor beschreibt der Verlag sehr treffend, und auch diese klugen Sätze habe ich mal eingescannt. Auch von den begnadeten Cartoonisten, wie dem Illustrator Key, Illustrator des Collin-Buches, erschien meines Wissens später kaum etwas. Will man all diese großartigen Werke der Literatur und der Illustration nur deshalb für immer unterschlagen, weil sie von Künstlern stammten die in Deutschland geblieben sind, dort publizierten und nicht emigrierten? Oder will man nicht, daß die Menschen unserer Zeit mitbekommen, daß es in der NS-Zeit nicht nur NS-Propaganda gab, sondern eben auch Literatur und Kunst die libertär ausgerichtet war, die sogar noch im Kriegsjahr 1944 gedruckt wurde?



 

Mittwoch, 18. März 2015

François-Hubert Drouais (1727-1775): Savoyardenknaben mit Murmeltier




Der französische Maler François-Hubert Drouais (1727-1775) ist eigentlich bekannt als Porträtmaler, am bekanntesten wohl sein Porträt der Madame de Pompadour. Aber ein paar seiner Genreszenen, die finde ich auch gut, so das Bild mit den Kindern und ihrem Murmeltier, siehe oben. Eines der Kinder spielt auf einem Instrument und das andere läßt das Murmeltier nach einem Band angeln, so daß es aussieht, als wenn das Murmeltier tanzt. Derartige Vermenschlichungen waren im Rokoko allgemein Mode, besonders bei Gauklern, mitunter auch als Zeitvertreib beim Adel. Aber auch bis in die Zeit um 1900 gab es das.

Meyers Lexikon von 1905-1909 schreibt dazu: „In der Gefangenschaft werden halbwüchsige Murmeltiere bald zahm, lassen sich abrichten und ergötzen durch ihr possierliches Wesen. Ehemals wurden sie von den Savoyardenknaben mit umhergeführt und zu einfachen Schaustellungen in Städten und Dörfern benutzt.“


Das Bild zeigt solche Knaben aus Savoyen, einem Landstrich der sehr ärmlich war und wo schon kleine Kinder als Gaukler in die Fremde ziehen mußten um sich ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie zu verdienen. Die etwas reicheren Savoyardenknaben zogen mit einem Affen und einem Musikinstrument in die Fremde, die ärmeren mit einem Murmeltier. Das Bild selbst wirkt auf den ersten Blick niedlich, wenngleich die Kinder in einer ärmlichen Scheune, wahrscheinlich ihrem Schlafplatz für eine Nacht, ihre Kunststückchen zeigen, überlegt man sich aber, daß ein Murmeltier ein Wildtier ist, was in die Freiheit gehört, so wirkt das Ganze denn dann nicht mehr amüsant. Aber man sollte nicht die Stirn runzeln über das Tierunverständnis der früheren Zeit, denn weltweit hat sich daran nichts geändert, ganz im Gegenteil, die Versklavung der Tiere hat riesige Ausmaße angenommen, so daß die alte Zeit fast schon als die gute alte Zeit für Tiere gelten kann.
 

Montag, 16. März 2015

Orpheus und die Tiere



Unter den Sängern galt Orpheus als der Beste, und er betörte Götter, Menschen, Tiere, Pflanzen und Steine. Die Bäume neigten sich ihm zu, wenn er spielte, und die wilden Tiere scharten sich friedlich um ihn, und selbst die Felsen weinten angesichts seines schönen Gesangs.

Die obige Abbildung eines antiken römischen Mosaiks zeigt so eine Szene, wo Orpheus den Tieren vorspielt. Irgendwie erinnert mich Orpheus an den späteren Franziskus, der auch den Tieren gepredigt haben soll und die christlichen Bilder die von Franziskus gemalt wurden, als er den Tieren predigte, die sind dem Orpheus-Motiv sehr ähnlich. Kannte Franziskus die Göttergeschichte vom den Tieren vorspielenden Orpheus? Hat er eventuell es dem Orpheus gleichmachen wollen, statt mit Gesang zur Leier, mit gesprochener Predigt? Auf jeden Fall sind mir beide sympathisch, nahmen beide doch Tiere ernst und sahen in ihnen nicht nur Fleischlieferanten für den Menschen und schon gar nicht seelenlose und empfindungslose Kreaturen.

Freitag, 13. März 2015

Albino (Juni 2012 - März 2015)

Wenn es im Himmel keine Ratten gibt, dann will ich dort auch nicht hin!

Gestern verließ die liebe Rättin Albino uns! Sie wurde 3 Jahre alt und nach zwei Tumoroperationen und einer schlimmen Lungenentzündung ging ihre Kraft zu Ende. Mit ihr verstand ich mich gerade in der letzten Zeit, als sie krank war, ganz besonders. Zwar durch die Krankheit extrem abgemagert, zeigte sie in der bekannten Rattenart ihre Freude und Anhänglichkeit, wenn man sich mit ihr beschäftigte. Albino werde ich vermissen, als eine ganz wundervolle Rättin.


"Was können wir von einer Religion erwarten, die das Leid der Tiere ausklammert?"
(Richard Wagner, 1813-1883)


Aus dem Leben der lieben Rättin Albino:








 

Dienstag, 10. März 2015

Entenfreiheit und Entenelend

Bei dem gestrigen Spaziergang durch den nördlichen Teil des Mosigkauer Parks, siehe meinen vorherigen Blogbeitrag, da erfreute ich mich besonders an dem Entenpärchen, welches dort ihr Revier hat. 

Diese Enten haben das Glück in Freiheit zu leben, so wie es ihnen zusteht. Aber die Milliarden von Enten auf dieser Welt, die in Unfreiheit, unter zu 99,99 % grauenvollen Lebensumständen vom Menschen KZ-ähnlich gehalten werden, herabgewürdigt zu seelenlosen Fleischlieferanten, die würden auch so leben wollen, wie es die Natur für sie vorgesehen hat, wie dieses Entenpärchen. Zu Tausenden eingepfercht in der Massentierhaltung, ohne je das Tageslicht zu sehen, jemals frische Luft geatmet zu haben, ohne jemals im Wasser, ihrem Lebenselement, geschwommen zu sein, wird diesen Tieren das vorenthalten, welches die anmaßende Menschheit für sich reklamiert: ein normales Leben! 

Solange diese Nichtachtung der einfachsten Lebensansprüche von Tieren in der Menschheit so verbreitet ist, auch bei uns, solange sollte man aufhören zu jammern, daß es Ausbeutung und Ungerechtigkeit unter den Menschen gibt. Eine Befreiung des Menschen kann nur einhergehen mit einer Befreiung der am schlimmsten malträtierten Lebewesen auf unserer Erde, den von Menschen in grausamer Gefangenschaft gehaltenen Tieren.



Das Entenpärchen von meinem gestrigen Spaziergang durch den Mosigkauer Park:








Das milliardenfache Entenelend:








Darum: