Donnerstag, 29. September 2011

Neues: Das typische Obrigkeits-Untertanen-Verhältnis zwischen der Dessau-Roßlauer Stadtverwaltung und dem Bürger

Gestern in der Fernsehsendung „Anne Will“ war auch der slowakische Parlamentspräsident zu Gast. Richard Sulik ist Vorsitzender der drittstärksten Partei der Slowakei und ein Gegner der diversen Rettungsschirme für überschuldete EU-Länder. Kaum zu widerlegen sein Argument, daß es z.B. einem slowakischen Rentner nicht zuzumuten ist für Schulden Griechenlands mit aufzukommen, schließlich betrage die durchschnittliche Rente in der Slowakei rund 300 Euro, in Griechenland aber rund 1.600 Euro! Und da soll die Slowakei dem „armen“ Griechenland unter die Arme greifen?

Wer hat als Rentner hier im Osten wohl eine Rente von 1.600 Euro? Ja die Pensionäre und Rentner des öffentliche Dienstes vielleicht, aber wer sonst noch? Also, ich kenne keinen normalen Bürger mit so einer hohen Rente. Eher ist es so, daß viele Bürger im Osten wegen fehlender Arbeitsplätze mit großen Abschlägen vorzeitig in Rente gehen müssen und auch diejenigen die bis 65 und darüber eine Arbeit haben, die erhalten meistens eine Rente von der sie nicht über die Runden kommen können. Da gibt es dann die Möglichkeit Wohngeld zu beantragen. Daß die Antragsteller ohne dieses Wohngeld kaum ihre Miete bezahlen können, dies ist bekannt, trotzdem gibt es Städte und Landkreise die sich mit der Bearbeitung von diesen Anträgen Zeit lassen. Begründet wird das dann mit Arbeitskräftemangel, als wenn es nicht möglich wäre, gerade wenn es um Bürger geht die auf dieses Geld dringend angewiesen sind, nicht aus anderen Abteilungen Kräfte in die Wohngeldstelle umzusetzen. Bezeichnend für die „Bürgerfreundlichkeit“ der Dessau-Roßlauer Stadtverwaltung folgendes auf der Homepage der Stadtverwaltung:


„Welche Wartezeiten liegen zwischen Antrag und Bewilligung?


Die Bewilligung soll zeitnah zur Antragstellung erfolgen.


Durch die Änderungen im Wohngeldrecht zum Beginn des Jahres 2009 ist die Zahl der Wohngeldanträge enorm gestiegen. Dadurch haben sich leider auch die Bearbeitungszeiten verlängert.


Gegenwärtig muss zwischen vollständiger Antragstellung und Bescheid mit einer Wartezeit von ca. 3 Monaten gerechnet werden.


Sie können zur schnelleren Bearbeitung Ihres Antrages beitragen, wenn Sie


· den Antrag vollständig ausfüllen


· alle geforderten Nachweise und Unterlagen unaufgefordert beifügen und


· nach Möglichkeit auf telefonische Anfragen zum Bearbeitungsstand verzichten.


Na toll, 3 Monate Bearbeitungsdauer sind also „zeitnah“? Will dieselbe Stadtverwaltung aber etwas vom Bürger, dann ist sie nicht so kulant mit dem Begriff „zeitnah“. So verlangt z.B. das Dessau-Roßlauer Bauordnungsamt vom Bürger innerhalb 18 Tagen nach Zusendung von umfangreichen Formularen diese zu bearbeiten und an die Stadt zu senden. Herrisch steht dann in den Schreiben gleich: „Termin für die Rücksendung: x.x.2011! In Dessau-Roßlau herrscht das typische Obrigkeits-Untertanen-Verhältnis zwischen der Stadtverwaltung und dem Bürger, dies zeigt diese ungleiche Vorgehensweise mehr als deutlich. Normal wäre es umgekehrt, die Stadtverwaltung müßte dienender Dienstleister für den Bürger sein, schließlich ist der Bürger derjenige der durch seine Steuern und Abgaben das große Heer der so anmaßenden Angestellten und Beamten des öffentlichen Dienste bezahlt.

Samstag, 24. September 2011

Neues: Andreas Dorau in den "Konspirativen Küchenkonzerten"


Dafür kann man schon mal in der Nacht den Wecker stellen und vom Freitag zum Sonnabend Fernsehen schauen (ZDF-Kultur), denn in der Senderreihe „Konspirative Küchenkonzerte“, siehe: http://konspirativekuechenkonzerte.de/, trat Andreas Dorau mit Band auf und dies mit Titeln am laufenden Band. Fürwahr ein genialer Musiker, der sich weiter entwickelt hat, also keineswegs beim „Fred vom Jupiter“ stehen geblieben ist. „Stimmen in der Nacht“, siehe und höre bei youtube: http://www.youtube.com/watch?v=b09n0cSe61g, ist meines Erachtens sein bisher bester Titel, der treffend die Nachtgefühle musikalisch umsetzt, jedenfalls fühle ich mich mit diesem Lied persönlich verbunden. Großartig auch "Im September": http://www.youtube.com/watch?v=we1bAiaUMdw! Hier mal noch ein paar weitere Titel von ihm, für alle diejenigen die Andreas Dorau nicht kennen sollten: „Größenwahn“: http://www.youtube.com/watch?v=2FVqp4P9u10 , „Höllen Tingel-Tangel“: http://www.youtube.com/watch?v=goV4A6Uu7xU. Ja und wer die ganze Sendung der „Konspirativen Küchenkonzerte“ mit Andreas Dorau verpaßt haben sollte, man kann sie in der Mediathek sehen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1444186/Konspirative-KuechenKonzerte-%252823.09.2011%2529#/beitrag/video/1444186/Konspirative-KuechenKonzerte-(23.09.2011) .

Donnerstag, 22. September 2011

Neues: Unpraktischer "Praktiker"-Baumarkt

Ostdeutsche Verkaufs-"Kultur" gibt es nicht, dies merkt man jeden Tag wenn man einkaufen geht: Zu den Kunden die freche deutsche Schnauze haben, aber nach oben katzbuckeln, dies ist für das Verkaufspersonal typisch! Ja und dann kommt noch hinzu, daß in den großen Verkaufsketten den Angestellten meistens egal ist, ob ihr Arbeitgeber Umsatz macht, vergrault man Kunden, dann ist das egal, das eigene Gehalt wird dadurch doch nicht gekürzt! Schade! Anweisungen der obersten Führung werden ohne Sinn und Verstand mechanistisch angewandt, ein typisches Merkmal von unselbständigen Menschen.

Heute wollte ich ein paar Bäume im Dessauer "Praktiker"- Baumarkt kaufen, waren doch fast alle Bäume in meinem Garten bei dem großen Unwetter des 11. September 2011 umgefallen und einen Garten ohne Bäume, den kann ich mir nicht vorstellen, ein Fußballfeld als Garten wäre das Letzte. Ein paar Bäume also bei Praktiker ausgesucht, die auf dem Freigelände vor dem Markt standen, darunter auch solche die sehr groß waren, wie ein Birnbaum. Die Sorte „Gellerts Butterbirne“ kannte ich, denn sie hatten wir schon in unserem Garten auf dem Knarrberg und ich hatte sie in bester Erinnerung. Schön groß waren die Bäume, so zwischen 2,5 – 3 Meter, aber dadurch natürlich nicht geeignet sie etwa in einem normalen Einkaufswagen des Baumarktes zu transportieren. Nun ist ja bekannt, daß Ware an der Kasse eingescannt werden muß, aber dies war kein Problem, man hätte nur die Anhänger mit dem Scancode zur Kasse bringen können, bezahlen und fertig. Ja, diese normale Verfahrensweise ist natürlich in einem deutschen Verkaufstempel mit den typischen deutschen Verkäuferinnen nicht möglich, denn ich wurde aufgefordert die Bäume reinzuschleppen, das Schild allein würde nicht genügen, man wolle die Bäume sehen. Na, denn, dann könnte ja mal eine der Verkäuferinnen auf die Freifläche vor dem Markt kommen und prüfen ob da die richtigen Bäume zu den Anhängern passen, aber das ging nicht, herauskommen aus dem Gebäude würde keiner, als wenn die Freifläche mit all den Pflanzen und Bäumen nicht zum Baumarkt gehören würde.

Nichts zu machen! Ich kaufte dann gar nichts, nahm mir vor die Bäume in einer privaten Gärtnerei zu kaufen, wo man noch interessiert ist, Ware zu verkaufen und nicht mechanistisch Anweisungen befolgt, die wohl für kleinere Artikel passen die im Einkaufswagen transportiert werden können. Da sollen wohl bei "Praktiker" die Kunden noch schwere Öfen oder Außenkamine zur Kasse schleppen, nur weil das werte Personal die Ware an der Kasse sehen will und nur dort einscannen kann? Bekloppt kann man da nur sagen! Möglich, daß auf den Anweisungslisten was an der Kasse eingescannt werden muß, Pflanzen standen. Gut, wenn es ein Blumentopf ist oder eine Pflanze die auf einen Wagen paßt, aber doch nicht meterhohe Bäume!

Deutscher Bürokratismus, Bequemlichkeit und Desinteresse des Verkaufspersonals zeigten sich bei dieser Gelegenheit mal wieder sehr deutlich. Wie angenehm kauft es sich doch dagegen bei ausländischen Händlern. Kauft man z.B. bei Vietnamesen, dann bemühen sich diese Verkäuferinnen um einen und sie sind immer daran interessiert das man Umsatz macht, dafür tragen sie einem manch schweres Stück sogar bis zum Auto, bei Deutschen so gut wie unmöglich. Es wird Zeit, daß auch in die Provinz endlich mehr ausländische Menschen zuziehen, es mehr Läden, Supermärkte oder sogar auch Baumärkte gibt, wo einen ausländisches Verkaufspersonal bedient, dies ist dringend notwendig.

Mittwoch, 21. September 2011

Altes: Erinnerung an Dr. phil. Hermann Ulrich (1896 - 1945)


Heute möchte ich an einen Denker erinnern, der weitgehend dem Vergessen anheim gefallen ist: Dr. Hermann Ulrich (7. August 1896 in Chemnitz geboren – 26. März 1945 in Bad Wildungen gestorben). Hermann Ulrich war Dr. phil. und in den 30er Jahren als Übersetzer Kierkegaards bekannt geworden. Nach seiner Promotion bei Scheler arbeitete er als freier Schriftsteller. Zusammen mit Dr. Walter Timmling (siehe meine diversen Blogbeiträge) schrieb er 1933 das Buch „Kunst, Kitsch, Film und Propaganda“ (Herausgeber Dr. Werner Meinhof, der Vater von Ulrike Meinhof), welches das Mißfallen von Propagandaminister Goebbels erregte (In meiner Monografie über Walter Timmling schrieb ich darüber ausführlich).

Dr. Hermann Ulrich war verheiratet mit Dr. phil. Margarete Ulrich, diese war die damalige Patentante von Ulrike Meinhof. Ende der 20er Jahre bis 1933 gehörte er dem antifaschistischen Kreis von Studenten um Prof. Paul Frankl an, verließ aber als einer der ersten diesen Kreis nach der Machtergreifung der Nazis und driftete immer mehr in das nationalsozialistische Lager ab. Seine noch 1933 geäußerten antifaschistischen Äußerungen revidierte er offiziell. Trotzdem hielt er weiterhin heimlich Kontakt zu vom Regime verfemten früheren Freunden, wie Dr. Walter Timmling und Lotte Timmling. In Briefen der NS-Zeit an die Timmlings (siehe Scans der Briefabschriften) offenbarte Hermann Ulrich keineswegs eine stramm nationalsozialistische Geisteshaltung, sondern seine Briefe sind von Nihilismus durchzogen, obwohl er doch gerade dem philosophischen Nihilismus in seinen Schriften oft Paroli geboten hatte. In den Kriegsjahren leitete er ein Arbeitsdienstlager in Westfalen.

Ulrich war mit der Jüdin Margarete Westphal verheiratet (20. Oktober 1895 in Hamburg geboren – ? 1942 in Polen gestorben). Margarete Ulrich war wie er Dr. phil. 1942 ließ er sich von seiner Frau scheiden. Dies war das Todesurteil für Margarete Ulrich. Sie wurde wie so viele Juden nach Polen deportiert und fand dort in der Vernichtungsmaschinerie der Nazis den Tod. Daß Ulrich sich von seiner Frau scheiden ließ, obwohl jedem Bürger klar war, was dann diesen Menschen geschehen würde, ist natürlich rückblickend nicht zu verzeihen. Dabei muß aber berücksichtigt werden, daß es für Männer sehr viel schwerer war dem Druck des Staates auf Scheidung von einer jüdischen Ehefrau zu widerstehen, als das bei Frauen der Fall war die einen jüdischen Ehemann hatten. Männern wurde unverhohlen mit einem Fronteinsatz bei einem Himmelfahrtskommando gedroht, falls sie sich nicht scheiden ließen. Nachträglich darüber zu richten, ob Hermann Ulrich dem hätte widerstehen müssen, läßt sich leicht machen, aber wer in der damaligen Zeit hatte leben müssen, war konkreten Umständen ausgesetzt, die man heute kaum nachvollziehen kann. Schon einem Prominenten, wie Hans Moser, kostete es große Kraft, den Forderungen auf Scheidung von seiner jüdischen Frau zu widerstehen und es war nur möglich dies nicht zu tun, weil er als äußerst populärer Filmschauspieler Freiheiten hatte, die sonst nur wenige hatten. Trotzdem konnte auch er seine Frau nur deshalb retten, weil er sie nach Ungarn schicken konnte, was nur wenigen möglich war.

Hermann Ulrichs bleibender Verdienst ist es, in seinen Schriften die bis 1933 erschienen, die teuflische Macht des Films als Propagandamittel entlarvt zu haben, wie dies bisher sonst in dieser Deutlichkeit nicht geschrieben wurde, dies zu einer Zeit wo der nationalsozialistische Staat dem Film eine besonders wichtige Stelle in der Manipulation des Volkes zugedacht hatte.       

Freitag, 16. September 2011

Die Unwetterschäden vom 11. September 2011 und die bürgerfeindliche Stadt Dessau-Roßlau


Der Windgott kann kein gerechter sein, sonst hätte er, statt die Häuser und Gärten Dessauer Bürger zu verwüsten, sich lieber das Rathaus mitsamt dem Anbau der bürgerfeindlichen Dessauer Stadtverwaltung ausgesucht. Um diese Stadtverwaltung wäre es nicht schade, denn für die Bürger ist sie eh nicht da. Warum Dessau als die Stadt Deutschlands laut Umfrage gilt, die am wenigsten lebenswert ist, dies ist meines Erachtens einzig und allein der bürgerfeindlichen Stadtverwaltung geschuldet, die ihresgleichen in Deutschland nicht findet.

Im Dessauer Stadtrat gibt es die Fraktion „Pro Dessau“ mit etlichen Stadträten. Auf einer Internetseite von „Pro Dessau“ steht u.a. folgendes: Nach einer Online-Umfrage im Oktober bis Dezember 2002 durch ein renommiertes Institut sollen nur 23 % der Ansicht sein, dass es sich in unserer Stadt gut leben lässt. Ist tatsächlich den Dessauern der Stolz auf ihre Stadt abhanden gekommen? Wir wollen, dass die nächste Umfrage Dessau nicht mehr auf dem letzten Platz von 97 nach der Zufriedenheit ihrer Einwohner beurteilten Regionen sieht – Sie können uns hierbei helfen, indem Sie Pro Dessau Ihre Stimme geben.

Hm, na ich weiß nicht, „Pro Dessau“ gibt es schon etliche Jahre, aber gegen die Bürgerfeindlichkeit der Stadtverwaltung hat diese Fraktion auch noch nichts wesentliches unternommen, ansonsten würde es in Dessau anders aussehen. 2002 stand Dessau bei der Umfrage der 97 größten Städte Deutschlands betreffs der Lebensqualität an letzter Stelle und das würde auch im Jahre 2011 nicht anders sein, jedenfalls nicht mit dieser Stadtverwaltung und diesen Mitarbeitern. Mein Blogbeitrag http://barrynoa.blogspot.com/2011/09/neues-inferno-im-heimischen-garten.html zeigte die Verwüstungen auf meinem Grundstück nach dem Unwetter am vergangenen Sonntag. Sieht man im Fernsehen wie andere kommunale Verwaltungen den Bürgern auf den umliegenden Dörfern helfend zur Seite stehen und vergleicht das mit Dessau-Roßlau, dann wird einem klar, daß man Dessaus Stadtverwaltung vergessen kann. In Dessau steht man allein da, statt Hilfe zu gewähren bekommt man nur freche dümmliche Antworten wenn man sich an die Stadt wendet.

In Eigeninitiative, mit dem tatkräftigen Engagement des Nachbarn Bertalan Szabo, auf dessen Grundstück zwei Bäume gefallen waren, sind die Massen an Bäumen weitgehend entästet. Wohin nun aber mit dem Tannengrün, denn dieses kann man später mal nicht als Brennmaterial für den Ofen nutzen? Eine Nachbarin gab mir den Tipp, zur Stadtwirtschaft zu gehen, dort bestände die Möglichkeit, daß es gegen eine Gebühr von einem Schredderauto abgeholt werden könne. Ich nun dahin, denn die Berge in meinem Garten werden immer größer. Ja und dann eine typisch dessauische Abfuhr einer Bürokratendame: „In Dessau wird das nicht gemacht, wenn sie näheres wissen wollen, dann kaufen Sie sich eine Mitteldeutsche Zeitung da steht alles drin!“ Da muß also der Dessauer Bürger sich eine Zeitung kaufen, wo diesbezügliche Auskünfte drin stehen? Wo leben wir denn? Ach ja, hatte ich ja vergessen, natürlich im bürgerfeindlichen Dessau, da würde einen anderer Umgang mit dem Bürger nur wundern. Also auf zum Zeitungskiosk und die „MZ“ gekauft, ein Blatt welches ich mir sonst nicht zumute, da ich es für zu systemkonform halte, aber dies ist ja kein Wunder gehört es doch einem Multimillionär, soll da wohl für Otto-Normalbürger Journalistik rauskommen? Also dieses Blatt mal gekauft und gewundert, daß dort nur ein paar Zeilen für geschädigte Bürger zu lesen waren, fürwahr ein wirklich bürgernahes Blatt (Joke)!

Ja und in diesen paar Zeilen der "MZ" (siehe Scan) offenbarte sich der ganze geballte bürgerfeindliche Charakter der Dessau-Roßlauer Stadtverwaltung: Holz aus den Gärten der unwettergeschädigten Bürger will man nicht abnehmen, ja stellt nicht mal öffentliche Sammelstellen zur Verfügung, aber wehe irgendein armer Bürger vergreift sich an heruntergefallenen Ästen von Straßenbäumen, dann wird mit Anzeige wegen Diebstahls gedroht. Diese Stadtverwaltung ist mit Recht das Allerletzte und der letzte Platz unter den Städten mehr als verdient!

Montag, 12. September 2011

Neues: Inferno im heimischen Garten


Mein schöner Garten – ein einziges Trümmerfeld! Gestern gegen Abend brauste ein Unwetter über Anhalt, die Hagelkörner die herunter kamen, die zerschlugen fast die Scheiben, die Jalousien und die Dächer, viel hätte nicht gefehlt, aber was dann kam, das gab es nicht mal bei dem Sturm Kyrill, der vor ein paar Jahren eine ganze Nacht auch in Dessau gewütet hatte. Damals standen alle meine Bäume im Garten noch, was nach dem Inferno gestern nicht mehr der Fall ist. Alle (!) meine größeren Bäume sind wie die Streichhölzer umgemäht worden und dies bei Bäumen die kräfig und vollkommen gesund waren, außer dem alten Gravensteiner-Apfelbaum. Daß es den mal treffen würde, dies habe ich geahnt, aber daß nun die großen Tannen, die Pflaumenbäume und die Pfirsichbäume es umgewedelt hat, dies kann ich immer noch nicht glauben. Glück im Unglück war, daß meine Nachbarn zwar in ihrem Pavillon saßen, aber ein paar Minuten bevor das Unwetter losging ins Haus gingen, also keine Personen zu schaden kamen. Dieses Inferno nun zu beseitigen ist eine Mammutaufgabe, noch dazu wo die Versicherung nicht für diesen Schaden eintritt, wie ich heute von der Allianz erfuhr. Wie wunderbar der Garten bis gestern Abend aussah, dies hier noch einmal in ein paar Links und dazu Fotos von heute (oben):
http://barrynoa.blogspot.com/2008/05/deutscher-wald-im-garten.html http://barrynoa.blogspot.com/2008/05/geliebter-alter-apfelbaum.html  

Sonntag, 11. September 2011

Altes: Erinnerung an die Deutschbaltin Eugénie Freymann (1885 - ?)


Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt 1939 besiegelte das Schicksal der seit rund 700 Jahren in den baltischen Ländern ansässigen Deutschen, der Baltendeutschen, einer Minderheit, die aber großen Einfluß auf die Kultur, das Geistesleben und die Wirtschaft, besonders in Lettland und Estland, gehabt hatte, siehe auch zur Geschichte der Baltendeutschen: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Balten. Jahrhundertelang prägte auch, neben dem baltendeutschen Stadtbürgertum, der baltendeutsche Landadel die baltischen Länder. Legendär waren die weit voneinander entfernten Landsitze der baltendeutschen Gutsbesitzer und ihre eigenständige Lebensweise. Am besten kann man sich in diese Zeit bei den Werken des wohl bekanntesten baltendeutschen Schriftstellers Eduard von Keyserling (http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_von_Keyserling)  hinein fühlen. „Abendliche Häuser“ war ein Buch von ihm, das sogar zu DDR-Zeiten erschien und welches ich mit Begeisterung gelesen habe, siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Abendliche_H%C3%A4user. Dieses Buch beschreibt aber auch den Niedergang des deutschbaltischen Landadels. Schon in den Büchern Eduard von Keyserlings, die um 1900 spielen, wird deutlich, daß auch ohne die großen geschichtlichen Umwälzungen die Blütezeit der deutschen Minderheit im Baltikum vorbei war, war doch die deutschbaltische Volksseele der Schwermut und der Lethargie zugeneigt, dies aber in kultivierter Form.

1939 wurden die meisten Deutschbalten aufgrund des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes aus ihrer angestammten Heimat ausgesiedelt. Nach der deutschen Okkupierung der baltischen Länder im 2. Weltkrieg kehrten einige Deutschbalten kurzzeitig wieder in ihre Heimat zurück um dann beim Vormarsch der Roten Armee fluchtartig und nun endgültig das Baltikum verlassen zu müssen. Ein großer Teil dieser Flüchtlinge fand in Dresden Zuflucht, bis die fast totale Vernichtung der Stadt durch das anglo-amerikanische Terrorbombardement im Februar 1945, auch tausenden sich in Dresden aufhaltenden Flüchtlingen das Leben nahm. Überlebende des Infernos wurden auf kleinere Orte der Umgebung aufgeteilt, so auch nach Struppen, dessen Schloß zu einem Flüchtlingsheim umfunktioniert wurde. Bevor Walter und Lotte Timmling (siehe über beide in meinen zahlreichen Blogbeiträgen), nach Weesenstein kamen, verbrachten sie auch einige Zeit dort in diesem Flüchtlingsschloß. Dort lernten sie die Deutschbaltin Eugénie Freymann kennen. Am 18. Juni 1885 in Fellin (Estland) geboren, war sie von 1912-1916 Hofdame und Bibliothekarin am Zarenhof in Sankt Petersburg. Wie die Timmlings kam sie auch nach Weesenstein, aber im Gegensatz zu diesen blieb sie dort nur kurze Zeit, sie wurde nach Cottbus umgesiedelt, wo sie noch in den 50er Jahren wohnte. Über ihren weiteren Verbleib, Todestag etc. ist mir nichts bekannt.

Lebensart und Mentalität der deutschbaltischen Flüchtlinge beeinflussten nach 1945 das Geistesleben einiger weniger Deutscher, so auch das der Timmlings. Die fatalistische Lebenseinstellung auf der Grundlage von innerem Adel vieler Deutschbalten kommt in einem Brief von Eugénie Freymann an die Timmlings zum Ausdruck (... Man muß in Geduld tragen, nicht bloß hinnehmen, beschwert sein usw., sondern tragen, dann wird einem der Weg leichter und lichter...). Die Sehnsucht nach der baltischen Heimat wird in einem Brief vom 18.5.54 deutlich (...und etwas Besseres als Heimat gibt es wohl für keinen Menschen..), einer Sehnsucht die in der DDR als revanchistisch abgetan wurde, eine primitive Einstellung die nur grobgestrickte Menschen haben können, aber kein Wunder bei der damaligen herrschenden Partei, der SED, wo Menschen Mitglied wurden, deren Sozialisation in primitiven Milieus stattfand. In einer Zeit wo das unterste nach oben gekehrt wurde und wo Feingeistigkeit kaum mehr Platz fand, fand auch das Schicksal der Baltendeutschen kaum Beachtung in der Öffentlichkeit. Es ist aber dennoch interessant wie Bekanntschaften die man nicht selber machte, geistig fort wirken, so habe ich durch die Arbeit bei der Kunstwissenschaftlerin Lotte Timmling nicht nur deren Geisteswelt aufsaugen können, sondern auch die ihres Mannes und ihrer damaligen Freunde, so auch die Denkwelten einer Eugénie Freymann, die dann in irgendeiner Form in meine eigene Denkweise, Mentalität und Arbeiten einfließen. 

Foto oben: Eugénie Freymann, Fotograf unbekannt
Foto unten: Schloß Struppen im Winter 1945, Fotograf unbekannt   

Freitag, 9. September 2011

"Media-Markt", "Ich bin doch nicht blöd" dort zu kaufen!

Buchcover "Media Markt - wie blöd ist das Konzept wirklich" von Jürgen Cleve

Seit etlicher Zeit wirbt die Elekronikmarktkette "Media-Markt" mit dem Slogan „Ich bin doch nicht blöd“. Nun abgesehen davon, daß dieser Slogan nicht gerade intelligent ist, sind die Kunden wirklich blöd, wenn sie in diesen "Media-Märkten" weiterhin kaufen. Warum? Na wer will denn schon als mündiger Bürger so entmündigt werden wie es bei "Media-Markt" geschieht? Ich wollte es kaum glauben was in Internetforen stand, wo Bürger nur mit dem Kopf schüttelten was sich bei "Media-Markt" abspielt, aber vor ein paar Tagen konnte ich die Entmündigung und Bevormundung, ähnlich der Methoden eines autoritären Staates, selbst testen und dies im "Media-Markt" in Dessau-Mildensee.

Also, daß seit einiger Zeit die Jugendschutzgesetze unseres Landes im Handel extrem ausgeweitet werden, und z.B. 35jährige Frauen, die schon etliche fast große Kinder haben, beim Kauf einer Flasche Wein, beim Kauf von Zigaretten oder beim Spielen von Lotto, bei deutschen Verkäuferinnen, die einen Knick in der Pupille haben und nach Augenschein nicht mal eine 35jährige von einer 15jährigen unterscheiden können, ihren Ausweis vorzeigen müssen, dies ist bekannt und ärgerlich. Oft regiert bei solcherart Verkaufspersonal auch die typisch deutsche Mentalität, wo sich kleine Würstchen endlich mal als Obrigkeit fühlen können, endlich mal so was ähnliches wie Polizist oder Politesse sein können, indem sie einen Personalausweis kontrollieren können. Urdeutsch allerdings sind diese Eigenschaften nicht, denn vor der Nazizeit gab es überhaupt keine Personalausweise. Interessant die Chronologie (nach Wikipedia) der Einführung des Personalausweises in Deutschland, die zeigt, daß immer dann solche Ausweise eingeführt wurden, wenn es galt Bürger zu erfassen um sie zu unterdrücken und zu bespitzeln, so 1938 als die Nazis den Ausweis erfanden, um die Juden zu erfassen, oder in der DDR im November 1953, also nur kurze Zeit nach dem 17. Juni 1953, dem Arbeiteraufstand in der DDR.

· Ab 1938: Kennkarte als einer der Vorläufer des heutigen Personalausweises. Das Mitführen war für Juden zwingend.


· Ab 1939: Fingerabdruck- und Ausweispflicht in okkupierten Ländern zur polizeilichen Einwohnererfassung; diesen Ausweis (Buchform) hat der Inhaber dauernd bei sich zu führen.


· Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges führten die Nationalsozialisten den Ausweiszwang ein. Am 10. September 1939 erschien im Reichsgesetzblatt die Verordnung über den Pass- und Sichtvermerkszwang sowie über den Ausweiszwang.


· Ab 1. Januar 1951: Der Personalausweis wurde in der damaligen Bundesrepublik und in West-Berlin in Form eines kleinen Passbuches (ID-2-Format) mit dunkelgrauem Einband ausgegeben.


· Ab 1. November 1953: In der DDR wurden blaue Ausweise in Buchform ausgegeben


Nun gut, jetzt haben wir nun mal diese Personalausweise, die Meldepflicht und dergleichen Kontrolldinge mehr, die es in freiheitlichen Ländern nicht gibt. Nicht mal nach den Anschlägen des 11. September haben die USA Personalausweise und Meldepflicht eingeführt, dies ließen die persönliche Freiheit hoch achtende US-Amerikaner sich auch nicht von ihrer Obrigkeit gefallen. Daß nun aber in Deutschland ein Handelsriese wie "Media-Markt" eigenmächtig von jedem Kunden, der ein Produkt welches unter die Jugendschutzgesetze fällt, kaufen will, den Ausweis verlangt, dann noch das Geburtstagsdatum desselben auf den Kassenbon druckt, dies mit „Jugendschutz“ begründet, dies schlägt dem Faß den Boden aus. Wie gesagt, jeder, auch der 90jährige Uropa muß sich ausweisen, da gibt es bei "Media-Markt" keine Ausnahme.

Ich wollte es nicht glauben, weil dies sonst nirgendwo sonst praktiziert wird, aber ich wurde eines besseren belehrt, auch von mir als 60jährigem wird der Ausweis im "Media-Markt" in Dessau-Mildensee verlangt und die Kassiererin kontrolliert dann, kann dann Adresse, Namen und Geburtsdatum einsehen. Als ich mich darüber aufregte, wurde die Verkäuferin pampig. Das ließ ich mir nicht bieten, wollte ihren Namen wissen um mich zu beschweren, den verweigerte sie mir. Man muß sich das mal vorstellen, ich soll meinen Ausweis vorlegen, aber diese Typen weigern sich ihren Namen zu nennen, damit man sich beschweren kann? Diesen Praktiken sollten Kunden entgegen treten, unter dem Motto: „Währet den Anfängen“! Denn wo kommen wir denn dahin wenn aus „Jugendschutzgründen“ in Supermärkten zukünftig Rentner ihren Ausweis vorlegen müssen um eine Flasche Bier zu kaufen, sie könnten ja erst 15 sein!?

Die "Media-Markt"-Kette sollte ihren Slogan „Ich bin doch nicht blöd“ in „Media-Markt ist blöd“ abändern, solange sie bei dieser blödsinnigen Praxis bleibt. Jugendschutz in Ehren, aber nicht wenn dadurch der Schutz der eigenen Daten von Erwachsenen auf der Strecke bleibt. Nun gibt es ja Zeitgenossen, die meinen, das wäre doch nicht so schlimm, wenn so eine Kassiererin Anschrift, Name, Geburtsdatum eines Käufers absolut sicher durch Personalausweis-Einsichtnahme erfahren könne. Dem entgegne ich, daß private Daten private Handelsleute nichts angehen, denn diese Leute sind nicht, wie etwa Polizisten, vereidigt auf den Datenschutz, dem Schindluder sind damit Tore und Türen geöffnet. Was bleibt, ist, Handelseinrichtungen die sich solcher Methoden bedienen, zu meiden. Zum Glück gibt es in Dessau etliche andere Elektronikmärkte, die solch üble Methoden ablehnen, wie ich heute bei Medimax im Dessauer Junkerspark erfuhr. Die netten Verkäufer und Verkäuferinnen dort, denen ich vom "Media-Markt" erzählte, schüttelten nur mit dem Kopf über solche Machenschaften, auch darüber, daß Verkaufspersonal gegenüber einem Kunden der sich beschweren will nicht den Namen nennt, dies gibt es in seriösen Handelseinrichtungen nicht, "Media-Markt"- Manieren sind Umgangsformen unterster Schublade. Dazu gehört auch, daß meine Email an die Zentrale von "Media-Markt" mit meiner Beschwerde ohne Antwort blieb.

So, hier mal zwei Links zu Berichten geschockter "Media-Markt"-Kunden:

http://hilfe-beim-leben.de/599/2010/02/media-markt-und-der-jugendschutz 

http://de.reclabox.com/beschwerde/32872-media-markt-jugendschutzgesetz-anscheinend-falsch-verstanden

Dienstag, 6. September 2011

Obst umsonst? - Scheinbar eine "Zumutung" dieses pflücken zu müssen!


Ab und an kaufe ich bei Norma in Dessau-Rodleben, immer dann wenn ich dort durchfahre. Ein schöner Supermarkt und eine ländliche Gegend, geradezu idyllisch, denn neben dem Supermarkt befindet sich eine Pferdekoppel (siehe Foto), wo sieht man so etwas in der Stadt? Früher befand sich der Norma-Supermarkt im Norden von Roßlau und so kommen noch viele Kunden von dort weiterhin zu Norma nach Rodleben. Ende August dort: Vor mir an der Kasse eine deutsche Familie - Mann, Frau und vier Kinder. Bei dem Gespräch was sie untereinander führten und ich zwangsläufig mithören mußte, stellte sich heraus, daß beide Erwachsenen Hartz-IV-Empfänger waren, sie klagten, daß das Geld nicht reichen würde und sie auf den Monatsersten warteten. Im Einkaufswagen neben Schnaps, Bier, Nudeln und allerlei Süßkram auch eine Packung Pflaumen. Nun ja, Vitamine sind ein schöne Sache, besonders für Kinder oder vielleicht sollte ein Pflaumenkuchen zu hause gebacken werden, wer weiß! Da aber hinter dem Supermarkt jede Menge Pflaumenbäume stehen, die niemand aberntet, sie eher noch eine Rutschgefahr für Fußgänger bedeuten, weil sie massenweise auf den Fußweg fallen, da sprach ich besagte Familie auf dem Parkplatz draußen an, meinte es gut mit ihnen und wies auf die reifen Pflaumen hinter dem Supermarkt hin, die sie doch pflücken könnten und so Geld einsparen könnten. Die Antwort von beiden war: „Kannste selber pflücken, wenn’s dir Spaß macht. Frechheit so was, uns das zuzumuten!“ Da ich selber einen Garten habe, wo Pflaumenbäume drin stehen war dieser Tipp zwar nicht passend, aber wieso es eine „Zumutung“ sein soll, Pflaumen zu pflücken, wenn man sie umsonst haben kann, dies wenn man knapp bei Kasse ist, dies erschloß sich mir nicht!

Wie diese kleine Begebenheit einzuordnen ist, dies ließ mich ratlos zurück. Daß die Meinung dieser Leute kein Einzelfall zu sein scheint, zeigte sich daran, daß die Massen an Pflaumen dort auch kein anderer Bürger abpflückte, stattdessen aber Pflaumen im Supermarkt gekauft werden.   

Hopfen und Hibiscus - Gartenschönheiten und nützlicher Tee


Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum viele Kleingärtner den wilden Hopfen als vermeintliches Unkraut fanatisch bekämpfen. Also ich lasse immer ein paar Pflanzen stehen! Nicht nur, daß er doch eigentlich recht hübsch aussieht, so neben der gelben Canna, ernte ich immer ein paar Dolden. Also unter die Bierbrauer bin ich nun nicht gegangen, aber als Tee ist Hopfen aus eigener Ernte doch eine gute Sache, siehe dazu auch: http://www.naturheilkraut.com/index.php/Hopfen.

Ja, ist sie nicht prachtvoll, die Hibiscusblüte in meinem Vorgarten? Hibiscus zählte schon immer zu meinen Lieblingsblumen, siehe auch: http://barrynoa.blogspot.com/2010/07/hibiscus-schonheiten.html. Was mir aber bisher nicht bekannt war, daß Hibiscustee den systolischen Blutdruck senkt. Dies las ich dieser Tage online in einem Beitrag der Ärztezeitung, siehe: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/bluthochdruck/article/520532/hibiskus-tee-senkt-systolischen-blutdruck-13-mmhg.html. Na ich werde es mal probieren, aber mit einer Teefertigmischung aus der Apotheke, denn meine Hibiscuspflanze ist mir für Tee ehrlich gesagt zu schade.

Montag, 5. September 2011

1000. Blogbeitrag: Auf ein Wort!


Auf ein Wort, liebe Blogleser! Das ist - man glaubt es kaum, aber die Google-Statistik stimmt - der 1000. (-Eintausend-) Blogbeitrag! Soviel wollte ich gar nicht schreiben und auch nicht mich zu so vielen Themen zu Wort melden, als es im Dezember 2007 mit dem B.N.-Blog losging, aber es ist nun halt mal so passiert. Daß so ein kleiner Blog aus der Provinz mal diesen Erfolg haben würde, das konnte niemand ahnen. Ja und nun werden vielleicht etliche Stammleser enttäuscht sein, daß ich jetzt kürzer treten werde, nicht jeden Tag hier eine Kolumne abliefern werde, jedenfalls habe ich das so geplant. Dies wird natürlich all jene freuen, denen ich bewußt mit kritischen Berichten auf den Schlips getreten habe. Nun, so ganz werde ich es nicht lassen und in unregelmäßigen Abständen (wie in den ersten Jahren) hier schreiben. Ich hoffe nicht, daß deshalb viele Leser abspringen werden und ich bei Google dann nicht mehr so gut in der Suchmaschine geführt werde wie bisher, durch die guten Leserzahlen. Also auf ein Altes und ein Neues jenseits der magischen 1000er Zahl! 

Altes: Erinnerung an den Insektenforscher und Denker Prof. Dr. Klaus Günther (1907 - 1975)


Ist es nur eine subjektive Sicht von mir auf die Gegenwart, oder ist es objektiv so, daß tatsächlich eine Verproletarisierung der deutschen Bürger stattgefunden hat? Wenn ich Menschen die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre Jugend und Reifezeit verbrachten mit Nachgeborenen vergleiche, dann fallen die Nachgeborenen im Stil, der Charakterbildung, der Allgemeinbildung und dem guten Benehmen weit ab. Dies fiel mir besonders beim Lesen der Briefe und Vorträge des von mir hoch geschätzten Klaus Günther, geboren 1907, gestorben 1975, auf. Gibt es heute noch solche vielseitig gebildeten Menschen, mit diesem Stil, diesem guten Benehmen, dieser Herzensbildung? Wo man auch hinschaut, in der deutschen Gesellschaft, es scheint die Minderwertigkeit die Mehrheit zu bilden. Besonders macht sich dies im öffentlichen Dienst und im Dienstleistungsgewerbe bemerkbar: Frechheit, Dummheit, Bürgerfeindlichkeit en masse?

2009 schrieb ich einen Blogbeitrag über den berühmten Insektenforscher Jean Henri Fabre, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2009/04/bn-und-jean-henri-fabre.html , den ich schon früher sehr verehrte, nicht nur wegen seines Fachwissens, sondern wegen seiner Persönlichkeit. Klaus Günther war ebenfalls Entomologe und wie Fabre ebenfalls eine verehrungswürdige Persönlichkeit. Klaus Günther, der später eine Professur an der Freien Universität in Westberlin innehatte, lebte als Bombenopfer von 1945 bis 1948 auf Schloß Weesenstein und war da mit Lotte und Walter Timmling eng befreundet, die ebenfalls dort wohnten. Über Walter Timmling und seine Frau habe ich hier im Blog ja unzählige Beiträge geschrieben, also nur mal googlen, falls dies neuen Lesern kein Begriff sein sollte.

Daß Klaus Günther nicht nur Entomologe war, sondern auch ein Denker, der zeitweise auch in der Theologie und Theosophie bedeutsam wirkte, dies zeigte sich an seinen Vorträgen die er 1947 und 1948 bei den Freundeskreisen des Gottesbundes Tanatra (jetzt Weltloge Tanatra) hielt. Auszüge aus einem am 13. Juni 1948 von Klaus Günther gehaltenen Vortrag möchte ich wegen der Tiefe der Gedanken Günthers hier veröffentlichen. Außerdem habe ich noch Abschriften von Auszügen aus drei Briefen (zwei an Walter Timmling, einen an Lotte Timmling) eingescannt, die das freundschaftliche Verhältnis zwischen ihm und den Timmlings dokumentieren. Fotos: Tanatra-Archiv: 1. Klaus Günther, 2. Klaus Günther und „Bärbelchen“, seine Frau (1908-1969), 3. Schloßpark Weesenstein (Fotografen unbekannt); Scan einer Unterschrift Klaus Günthers von einem seiner Briefe.  

Sonntag, 4. September 2011

Neues: Hans die Geige zu Gast bei Riekchen in Dessau-Nord


Toll – Hans Wintoch war heute zu einem Konzert in Dessau zu Gast! Was, Sie kennen Hans Wintoch nicht? Nicht schlimm, denn seit vielen Jahrzehnten kennt man Hans Wintoch nur unter seinem Künstlernamen „Hans die Geige“. Hier zwei Links zu ihm: http://www.rockgeiger.com und http://www.superillu.de/musik/Hans_die_Geige_925769.html. Es war eine mehr als gute Idee von der Gaststätte „Riekchen“ in Dessau-Nord „Hans die Geige“ im Biergarten des Lokals auftreten zu lassen. Das zahlreich erschienene Publikum war begeistert, das Wetter spielte mit und viele ältere Besucher freuten sich auch mal wieder Wolfgang Stier mit seiner röhrenden Rockstimme zu hören, der mit einem Musikerkollegen das Beiprogramm gestaltete. Ja, und das Hans die Geige sein Metier versteht, das ist bekannt und so war es auch in Dessau bei Riekchen, wo jedes Musikstück von ihm mit viel Applaus bedacht wurde. Viele der Dessauer Musikerkollegen ließen es sich nicht nehmen zu kommen, ich staunte wer alles sich dieses Konzert nicht entgehen lassen wollte. Anwesend, ganz privat und in Familie, auch Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Klemens Koschig (letztes Foto)! 

Interessante weiterführende Bloggerkontakte

Mich bewegt Ihr Engagement für den Naturpark Wörlitz-Dessau, ich kenne ihn ebenso wie Bad Muskau und, natürlich, Laxenburg bei Wien.“ – dieser nette Auszug aus einer Email von Professor Hans Haider (Wien), siehe auch: http://www.austria-lexikon.at/af/Wissenssammlungen/Biographien/Haider,_Hans, bezüglich meines Blogs, freut mich natürlich und beweist einmal mehr, daß Blogger Kontakte knüpfen können, die sie sonst ohne ihre Blogarbeit nie bekommen hätten. Ja, und das großartige daran, durch diese Bloggerei erweist man auch der Kunstwissenschaft einen Dienst, besonders dann wenn es um Künstler geht, die nicht so im Focus des Interesses stehen, z.B. Rudolf Hugk, über den ich in meinen beiden letzten Postings etwas beitragen konnte, welches das Bild über ihn abrundet.

Vielleicht erinnern sich Blogleser noch an meinen Blogbeitrag über Josef Kriwer? (http://barrynoa.blogspot.com/2011/03/erinnerung-josef-kriwer-1871.html). Ich konnte nicht heraus bekommen wann und wo Kriwer starb. Da sich nun Professor Haider mit Kriwer etwas ausführlicher beschäftigt hatte, er Kriwer als Künstler ebenfalls sehr schätzt, entspann sich ein angeregter Email-Kontakt, in deren Folge ich nun von Professor Haider auch die Sterbedaten von Josef Kriwer erfuhr. Resultat: Ich konnte das Fragezeichen in dem Blogbeitrag durch genaue Daten ersetzen und Kunstinteressierte können nun beim googlen diese Daten erfahren, was bisher nicht möglich war.

Samstag, 3. September 2011

Altes: Rudolf Hugk - Aktausstellung im Kreiskulturhaus Staßfurt im Jahre 1981


Nicht zuletzt seiner Frau Margarete war es zu verdanken, daß Rudolf Hugk zu Lebzeiten relativ viele Ausstellungen hatte, siehe auch: http://barrynoa.blogspot.com/2011/09/altes-rudolf-hugk-sonderausstellung-im.html. 1981 stellte Hugk in der Kleinen Galerie des Kreiskulturhauses Staßfurt Akte aus. Seine Frau Margarete schrieb auch den Text in dem kleinen Ausstellungsprospekt. Da er lesenswert ist, auch was die damalige Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu freiheitlichem Umgang mit Nacktheit anlangte, habe ich diesen Prospekt mal eingescannt. Bezeichnend der Satz für das damalige natürliche Verhältnis zu diesen Dingen, dies im Gegensatz zu den heutigen unnatürlich prüden Zuständen: „Letztere organisierten gemeinsam mit Kunsterziehern bewusst Führungen für Schulklassen, um diese die Betrachtung des unbekleideten Körpers in Unvoreingenommenheit zu lehren, darin nicht „Nuditäten“ zu sehen oder sich prüde abzuwenden.“

Freitag, 2. September 2011

Altes: Rudolf Hugk - Sonderausstellung im Kreismuseum Torgau im Jahre 1980


Bekanntermaßen bin ich auf dem Gebiete der Malerei auch durch den Dessauer Maler Rudolf Hugk (4.6.1905 Zerbst – 10.6.1987 Dessau) beeinflußt worden, siehe dazu auch den Blogbeitrag: http://barrynoa.blogspot.com/2007/12/rudolf-hugk-und-bn.html . Wie ich vor kurzem feststellte, befindet sich im Spezialkatalog des Nachlasses von Rudolf Hugk auch ein Brief von mir an die Hugks, siehe: http://www.slub-dresden.de/sammlungen/digitale-sammlungen/werkansicht/cache.off?tx_dlf[id]=23745 .

Auch sonst ist dieser digitale Nachlaßkatalog eine Fundgrube für an Rudolf Hugk Interessierte. Einiges fehlt – verständlich, da nicht alles erfaßt werden kann. Mit freundlicher Genehmigung des Kreismuseums Torgau – Schloss Hartenfels habe ich heute mal für die Blogleser und Freunde der Kunst Rudolf Hugks den kleinen Prospekt der zur Sonderausstellung Rudolf Hugks vom 11.7.-31.8.1980 in Torgau erschien eingescannt. Diesen hatte mir Frau Hugk früher mal geschenkt. Diese Sonderausstellung in Torgau war laut Prospekt die dritte Hugk-Ausstellung in Torgau, ein Zeichen dafür, daß eine gute Zusammenarbeit zwischen Künstler und Museum bestand.