Montag, 29. Dezember 2008

Vaters Tod vor einem Jahr am 29.12.2007 zum Gedenken




Heute vor einem Jahr um die Mittagszeit starb mein lieber Vater. Dieser Tod kam plötzlich und auch wieder nicht plötzlich, denn er selbst hatte eine Vorahnung, spürte, daß etwas nicht in Ordnung sei. Wie mir meine Mutter berichtete, hatte er ihr an seinem Geburtstag, den er einen Tag vor seinem Tod hatte, die Befürchtung geäußert, daß es mit ihm nicht mehr lange gehen werde, daß es auf jeden Fall sein letzter Geburtstag sei, er auch spüre, daß irgend etwas nicht in Ordnung sei bei ihm und er die nächsten Tage zum Arzt wolle. Nun war es gerade ein Freitag an diesem seinen Geburtstag, dann das Wochenende und dann auch noch diese vermaledeiten vielen Tage von Weihnachten bis Neujahr wo sowieso alles aus dem gewohnten Gleichmaß läuft, wo die Arztpraxen wegen Urlaubs oder wegen der Feiertage geschlossen sind, wo man also schon immer aufgeschmissen war wenn man gesundheitliche Ängste oder Probleme hatte, denn den Notdienst anrufen, dies macht man ja erst wenn man ernsthaft krank ist und wer das desolate deutsche Gesundheitswesen kennt der weiß, daß dieser Notdienst meistens eine Katastrophe ist wie das gesamte deutsche Gesundheitswesen – Ärzte die oberflächlich Diagnosen stellen oder die entweder viel zu schnell ins Krankenhaus einweisen oder die dies nicht tun, auch bei großer Dringlichkeit.

Es ist oft wie im Lotto, ob man Glück hat mit dem Notdienst, ob man da in guter Hand ist oder eben nicht. An was für Ärzte man bei diesen Notdiensten geraten kann, dies erlebte ich mit meiner Mutter zwei Tage nach dem Tod meines Vaters am Silvesternachmittag. Da ging es ihr sehr schlecht, Kreislaufstörungen, Bewußtseinsstörungen, kalter Schweiß, ich rief den Notdienst, der kam. Als erstes natürlich die Formalitäten, ehe der Patient angesehen wird, die Chipkarte, damit man auch schön Honorar abrechnen kann, dann die 10 Euro abkassieren für den Noteinsatz, ja das ist alles wichtig, dann mal schnell noch den Patienten abhorchen, Blutdruck messen. Alles in Ordnung, wahrscheinlich nur eine Kreislaufschwäche wegen der Aufregungen um den Tod des Ehemanns. Schwupp war der Notdienst wieder weg. Nur meiner Mutter ging es keinesfalls besser! Dies berichtete ich einer Bekannten am Telefon, die fragte ob denn der Arzt Blutzucker gemessen hätte, denn kalter Schweiß das wäre doch meistens eine Unterzuckerung? Diese Bekannte hat nun keineswegs einen medizinischen Beruf und sie hatte recht! Ich runter in die Wohnung meiner Mutter und Zucker messen, zum Glück haben wir ein Messgerät (Was machen aber die, die keines haben?), denn dies hatte der Notdienst nicht gemacht und siehe da, absoluter Unterzucker! Da weiß man ja was man tut, Traubenzucker und Langzeitzucker geben! Wäre meine Bekannte am Telefon nicht gewesen, dann wäre Mutter meinem Vater schon zwei Tage später gefolgt, denn der Notdienst hatte wie meistens kläglich versagt.

Jedenfalls hatte Vater eine Vorahnung nahenden Unheils. Daß die Zeit um die Wintersonnenwende, besonders Weihnachten bis nach Neujahr eine unheilvolle ist, dies war uns schon immer bewußt, siehe auch mein Posting vom gestrigen Tag. An seinem Sterbetag stand Vater wie immer um 6.00 Uhr früh auf, machte das Frühstück, holte die Zeitung aus dem Briefkasten. Mir selbst ging es nicht so gut und ich fuhr zur Apotheke um ein Magenmittel zu kaufen. Als ich zurück kam saß Vater in der Diele auf einem Stuhl und machte einen merkwürdigen Eindruck. Er hatte gerade mit dem Staubsauger den kleinen Teppich in der Diele saugen wollen und hielt den Staubsauger in der Hand und meinte ich solle ihn doch nach oben in sein Zimmer bringen, er fühle sich nicht. Dies tat ich nicht weil ich befürchtete daß er die Treppe nicht schaffen würde, wenn er einen Schwächeanfall hatte und sagte er solle sich ein wenig ausruhen. Ich ging kurz in ein Nebenzimmer und hörte ihn rufen. Dieser Ruf klang mir sehr bedrohlich, da merkte ich das Vater was ernsthaftes hatte. Er saß auf dem Stuhl mit verzerrtem Gesicht und sein Ausdruck war voller Panik und Angst. Sofort rannte ich zum Telefon im Nebenzimmer und rief die 112 an. Da meldete sich relativ schnell jemand, ich schilderte, daß doch schnellstens der Notdienst kommen müsse, es ist etwas sehr ernstes mit meinem Vater. Da hieß es dann: „Moment, ich verbinde, erzählen sie das dann nochmal!“ Ja und dann wartete ich minutenlang und nichts rührte sich! Ununterbrochen kam diese ekelhafte Stimme mit ihrem „Bitte warten Sie“ und diese ekelhafte Telefonmusik! Vater rief inzwischen immer verzweifelter nach Hilfe im Nebenzimmer, ich konnte nicht mal hin zu ihm, da ich an dem Festapparat bleiben mußte um Hilfe für ihn zu bekommen. Ich konnte ja nicht zu ihm, denn dann wäre ich nicht am Apparat gewesen und man hätte aufgelegt. Es war eine schlimme Situation, Vater immer wieder verzweifelt „Bernd“ rufen zu hören und nicht helfen zu können. Endlich war dann doch jemand dran und endlich hieß es, daß man einen Einsatzwagen schicken würde. Ich raus zu Vater, er saß auf dem Stuhl und röchelte, rang mit dem Tod, leise vor sich hin murmelnd. Als die Feuerwehrsanitäter kamen, mußte ich Vater verlassen, den ich nur streicheln konnte, denn mehr konnte ich nicht tun, rannte raus um das Tor aufzuschließen und gerade als wir ins Haus traten hörte ich es bummsen, Vater war tot vom Stuhl gefallen! Ein Leben hatte sich vollendet!

Es war alles schlimm und schockierend, dies so zu erleben. Im Nachhinein gesehen, muß man feststellen, daß Vater noch Glück gehabt hat, denn es ist ihm eine lange Leidensgeschichte in deutschen Krankenhäusern und deutschen Pflegeheimen erspart geblieben. Dies ist viel wert, denn wer möchte da wohl seine letzten Tage oder gar Jahre verbringen wollen und da sterben müssen?

Daß die deutsche Gesellschaft eine zutiefst inhumane ist, dies zeigte sich dann gleich an den praktischen Dingen kurz nach Vaters Tod. Vater war sehr schwer und ich konnte ihn allein als Toten nicht vom Teppich weg auf die Couch legen. Die Sanitäter ließen ihn auf dem Boden liegen, mal mit anfassen und ihn würdig auf die Couch legen, dies kann man von deutschen „Samaritern“ natürlich nicht verlangen. Ja und dann steht man da, wen ruft man an, von den Bestattern? Ich hatte bis dato davon keine Ahnung, war aber mehr als einfältig ausgerechnet einen Bestatter zu nehmen wo ich wußte, daß der sehr vermögend war, durch sein Gewerbe seit der Wende erworben und dessen Ausspruch bekannt war „Geld spielt für mich keine Rolle!“ Aber scheinbar eben doch, denn was ich mit diesem Menschen erlebte, dies geht auf keine Kuhhaut und dies behalte ich mir für eine ausführlichere Story vor, weil es den Rahmen hier sprengen würde. Nur soviel vorab, der Ordner des Schriftverkehrs mit seinem Rechtsanwalt wird immer dicker, da ich mich nicht wie ein Lamm zur Schlachtbank führen lassen wollte, in finanziellen Dingen. Aber dieser Typ ist ausgebufft, mit allen Wassern gewaschen und leider interessiert die deutsche Rechtsprechung nur was man unterschrieben hat, wie die Unterschrift zustande kam und, daß die mündlichen Absprachen ganz andere waren, dies interessiert dann weniger. Nur soviel, ich ließ mich in der Panik und Trauer zu einer Unterschrift hinreißen obwohl dort nicht alles ausgefüllt war. So bot dieser saubere Herr an, da wir keinen Trauerredner wollten, daß er noch ein paar Worte dann als Freundschaftsdienst am Grabe sprechen werde. Das tat er dann später auch und ein Redner war er wahrlich nicht, denn auch im normalen Leben konnte er „mir“ und „mich“ nicht auseinanderhalten. Jedenfalls sprach er ein paar wenige Worte bei der Urnenbeisetzung, Standardsätze wie sie halt so üblich sind. Ja und dann kam die Rechnung, da war dann keine Rede mehr davon, daß er versprochen hatte diese Wort unentgeltlich zu sprechen, da wurde tüchtig zugelangt mit Honoraren wovon Hartz-IV-Empfänger lange, lange von leben könnten. Für eine halbe Stunde Urnenbeisetzung wurde dann Rednerhonorar, Anwesenheitshonorar, Blumentransporthonorar allein für den Bestatter gefordert. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus, wie leicht man doch Geld verdienen kann im Bestattungswesen und dachte dann aber an meinen Bekannten der auch einige Zeit in dieser Branche gearbeitet hatte, allerdings dort schwere Arbeit machen mußte, auf einem evangelischen Friedhof Steine umsetzen und dergleichen Friedhofsarbeiten mehr. Und was verdiente der? Ein (1,00) Euro die Stunde, denn er war 1-Euro-Jobber! Ja so sieht es aus in Deutschland! Gerechtes Einkommen ist in diesem Land ein Fremdwort und die Kluft zwischen denen die horrende Summen abkassieren dürfen und denen die in Armut versinken wird groß und größer. Diese miesen Zustände muß mein lieber Vater nun nicht mehr mitmachen, möge er in Frieden ruhen.

Zur Erinnerung stelle ich drei Fotos von ihm in meinen Blog, die typisch für seine Lebensspanne sind, einmal ein Foto in ganz jungen Jahren, ein Foto welches ein Fotograf in seiner Heimatstadt Schneidemühl gemacht hat, da ist er 18 Jahre alt, dann ein Schnappschuß eines unbekannten Knippsers welches meinen Vater mit ca. 45 Jahren zeigt, zusammen mit seinem langjährigen Fahrer Herrn Hochmuth (hinter ihm stehend) und seinem Dienstwagen, einem Wartburg, ein sehr typisches Foto, da er jahrelang mit diesem Auto gefahren wurde und er da in für ihn typischer Pose steht, so wie ich ihn meistens kannte, und schließlich das letzte Foto von ihm, wo er würdelos auf dem Teppich unserer Diele lag und gerade gestorben war und Sanitäter und Arzt raus waren und wo man ihn einfach so liegen gelassen hatte.

Sonntag, 28. Dezember 2008

Texte von B.N. für die Weltloge


Wie bekannt bin ich der Weltloge Tanatra ein wenig verbunden und auf deren Seiten habe ich gerade heute mal wieder ein Traktat mit dem Titel "Gnadenreiche Zeit und unheimliche Zeit" schreiben dürfen. Da die meisten Leser meines Blogs wohl kaum auf die Seiten der Weltloge Tanatra schauen werden, habe ich dieses Traktat und das vorherige mal hierhin kopiert.

Bernd Nowack



Atheismus und Christentum, Ost und West und der barmherzige Samariter

Eine Zerbster Bekannte von mir hat Besuch aus dem Westen, eigentlich ein armes Würstchen, dort im Westen, schwerbeschädigt, Sonderschüler, Hilfsarbeiter, von den Eltern als 44jähriger wie ein 14jähriger behandelt, das heißt Besuch darf er nicht empfangen, wenn er mal wegfahren will gibt es Krach, eben halt so wie das bei unter 16jährigen öfter der Fall ist, aber nicht bei einem erwachsenen Mann. Kurzum, dieser Westfale aus Beckum steht in der bürgerlichen Standesgesellschaft des Westens ziemlich weit unten. Behinderungen haben heißt in konservativer westdeutscher Landbevölkerung auch, daß oft Sexualität möglichst von diesen Menschen fern gehalten wird. Als 44jähriger ohne bisherige sexuelle Beziehungen war diesem Mann sogar Masturbation nicht nur ein Fremdwort, sondern, daß man dieses machen könne und wie man das überhaupt machen könne, unbekannt. So was gab es bei ihm in seinem bisherigen Leben bisher nicht, wurde ihm von seinen Eltern schon seit frühester Kindheit aberzogen. Notgedrungen toleriert, weil sich die Natur nicht restlos unterdrücken lassen kann, waren die in Abständen stattfindenden nächtlichen Pollutionen, natürlich mit dem anschließenden Reuegefühl, man ist schließlich streng römisch-katholisch und da sind einem die natürlichsten von Gott gegebenen Funktionen der „niederen“ Körperteile mehr als suspekt.

Nun also mit 44 bricht dieser Mann aus dem Gehäuse der Hörigkeit endlich aus, flieht geradezu in den Osten, lernt dort per Zufall freiere Menschen kennen, die durch die Ostsozialisation gegangen sind, wo FKK und natürlicher Umgang und nicht nicht die bürgerliche und pseudoreligiöse Prüderie die Menschen geprägt haben. Meine Bekannte in Zerbst ist Atheistin, war aber gewiß keine Freundin des sozialimperialistischen Stasi-Landes DDR, sondern wurde in der DDR des öfteren schikaniert, trotzdem hätte sie nicht tauschen wollen mit einem Aufwachsen in einem katholischen oder evangelischen ländlichen Bibelgürtel in Westdeutschland mit seinen Konventionen und seiner Scheinmoral.
Wie oft doch hehrer Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen und wie phrasenhaft doch all die Gebote der christlichen Lehre in dem tradierten Christentum des Westens sich entpuppen, zeigte sich an einer Begebenheit vor ein paar Tagen in diesem Zerbster Haus, wo noch immer dieser Westbesucher weilte. Als frommer Kirchengänger sollten diesem Besucher eigentlich ein barmherziger Samariter oder ein heiliger Martin bekannt sein, und ihnen nach zu eifern eine Christenpflicht. Doch leer sind alle Lippenbekenntnisse und auch all die Wallfahrten nützen nichts wenn den Worten nicht die Taten folgen und der von einem Samariter oder einem Martin nichts wissende Atheist sich letztendlich in der Praxis als derjenige erweist, der diese Gebote befolgt, auch wenn er sie gar nicht kennt, der Namenschrist aber diese Gebote kennt, aber sie im täglichen Leben nicht anwendet, ja sogar Gebote falsch auslegt, wenn sie nur den sexualunterdrückerischen Intensionen falscher Exegese heiliger Schriften dienen, wie eben bei dem außerehelichen Beischlaf, der Homosexualität oder der Selbstbefriedigung.

Im Hause der Zerbsterin wohnt ein Alkoholiker der gerade nach einem 7tägigem Alkoholexzess nach Hause kam, in einem desolaten Zustand, wie stundenlangen starken Zitteranfällen und Wahnvorstellungen. Daß dies lebensgefährlich werden kann, erkannten sowohl die atheistische Zerbsterin wie der christliche Beckumer. Während nun der Namenschrist keinen Handlungsbedarf sah unter dem Motto „“Was geht mich denn das Schicksal eines Alkoholikers an“, schritt die Atheistin zur Tat und kümmerte sich um den Alkoholkranken, jedenfalls solange bis feststand, daß keine Lebensgefahr mehr besteht, war also die wirkliche Samariterin, wohingegen der Christ sich als Nichtchrist erwies. Nun könnte man meinen, dies wäre ein Einzelfall und in diesem Fall den besonderen Umständen, der fehlenden geistigen Reife des Westdeutschen geschuldet, aber dies ist nicht der Fall wie die vielen Herzlosigkeiten mit Obdachlosen zeigen die im Westen trotz oder gerade wegen der hohen Prozentzahlen an Namenschristen vorkommen. All diese Unmenschlichkeiten, daß ein Mensch überhaupt in einem so reichen Land wie der Bundesrepublik Deutschland auf der Straße leben muß, wären in der DDR undenkbar gewesen und dies nicht nur aus einer Staatsdoktrin heraus, sondern aus damaliger mitmenschlicher Mentalität der breiten Masse des Volkes.

Ich habe mich auch gefragt warum dieser Beckumer ausgerechnet gern in den Osten kommt, hier des öfteren einen Kurzurlaub macht. Dies liegt auf der Hand, es ist eine Frage der gesellschaftlichen Anerkennung. Kamen nach der Wende Heerscharen von Beamten und Geschäftsleuten aus dem Westen in den Osten die im Westen nichts geworden waren, die dann im Osten durch die Politik gefördert, Leitungspositionen einnehmen durften oder Betriebe für eine Mark erwerben durften wo sie im Westen Millionen hätten bezahlen müssen, die sie nicht hatten, so ist es auch mit diesem Besuch meiner Bekannten aus dem Westen, dort auf Arbeit in unterster Position stehend, in der Familie in der Rangordnung an unterster Stelle stehend, dort sich nicht trauend überhaupt mal eine eigene Meinung zu äußern, ja dort mit leiser gequetschter ängstlicher Stimme sprechend, ist dieser Beckumer in Zerbst ein vollkommen anderer Mensch: laut, großschnauzig, anmaßend! Es ist das Phänomen, daß wenn einem Huhn im Stall welches in der Hackordnung an letzter Stelle steht ein junges Huhn beigestellt wird, dieses Huhn von oben die Hacker einsteckt, diese aber nach unten an das junge Huhn weiter gibt und es nach ihm tüchtig hackt. In der landläufigen Vorstellung auch des dümmsten Westdeutschen steht er nur aufgrund seiner westlichen Herkunft über einem gebildeten Ostdeutschen, dies macht stolz und nun kann man endlich mal einen Herren mimen, ähnlich einem HartzIV-Empfänger der nach Thailand reist und dort den großen weißen Herrn mimt, nur weil der Umtauschkurs ähnlich den Schwindelkursen früher zwischen Westdeutschland und der DDR, für den Deutschen so günstig ist und die Thailänder meistens noch ärmer sind als ein HartzIV-Empfänger in Deutschland.

Nun müßte man meinen, daß im 18. Jahr nach der Wiedervereinigung dies nicht mehr gelten würde? Weit gefehlt! Wenn in dem Beckumer Betrieb wo dieser einheimische Hílfsarbeiter arbeitet, er 12 Euro die Stunde bekommt, es Leiharbeiter aus der ehemaligen DDR gibt, die sich, obwohl sie im Gegensatz zu diesem Sonderschüler hochgebildet sind, mehrere Facharbeiter in der Tasche haben, oft sogar ein Fachschulstudium haben, für 6 Euro die Stunde dort verdingen müssen, nur weil sie eben aus dem Osten sind, dann wird es diese Überlegenheitsmentalität auch des dümmsten Westdeutschen gegenüber den Ossis noch in 100 Jahren geben. Solange die unmenschlichen Hartz-Gesetze, die ein verurteilter Betrüger namens Peter Hartz schuf, bestehen, und auch hochqualifizierte Menschen aus dem Osten jeden auch noch so miesesten Job im Westen annehmen müssen, als moderne Sklaven ausgeliehen an Betriebe von Sklavenhalterfirmen, die sich beschönigend Zeitarbeitsfirmen nennen, so wird sich an der gesellschaftlichen Misere in Deutschland nichts ändern, es kann Jahr für Jahr alles nur noch schlechter werden.
Herzlichste Segenswünsche
Ihr
Bernd Nowack


Gnadenreiche Zeit und unheimliche Zeit


Instinktiv war mir die Zeit um den 21. Dezember schon immer eine unheimliche und bedrohliche. Dies nicht nur weil die Tage so kurz und die Nächte so lang waren, sondern auch weil diese Zeit spirituell eine bedrohliche ist und dies habe ich eigentlich schon immer, wenn auch unbewußt, so empfunden. Daß die Zeiten um die Wintersonnenwende und die Sommersonnenwende eine besondere Aura haben, dies ist allgemein bekannt. Noch heute sprechen Astrologen von der Zeit um den 21. Dezember von den Rauhnächten wo besondere Spiritualität wirkt und die Zeit um den 21. Juni ist ja bekanntlich die Zeit wo die verschiedensten esoterischen Richtungen ihre Treffen abhalten, weil sie die besondere Magie dieser Zeit spüren. Auch in den alten nordischen Naturreligionen wurden diese Tage als besondere Tage gesehen, die man als bedrohlich empfand.

Wie kommt es nun aber, daß gerade an diesen Tagen Feste stattfinden, man von gnadenreicher Zeit spricht, man gerade diese Zeiten als gute Zeit ansieht um zusammen zu kommen und zu feiern? Ist das nicht eine vollkommen verkehrte Entwicklung die da die Feierkultur genommen hat? Das stimmt, denn in alten Zeiten wo die Menschen sensibilisierter auf die Einwirkungen der Natur, der spirituellen Kräfte des Dunkels oder des Lichtes, achteten, empfand man sehr wohl, daß dunkle Kräfte in dieser Zeit besonders wirkten im Kampf mit den Kräften des Lichtes stehend, und dies auch in der Zeit der Sommersonnenwende, wenngleich dies paradox erscheint weil diese Zeit doch die Zeit ist wo das Licht eigentlich die größte Kraft hat, aber wie bekannt ist ja ein Punkt immer dann ein kritischer wenn er ein Umkehrpunkt ist. Dies ist im Leben eines Menschen so wie auch in den geschichtlichen Abläufen von Staaten. Betrachtet man die Historie von Imperien so ist der Zeitpunkt der allerhöchsten Machtausdehnung immer ein kritischer Punkt wo dunkle Kräfte besonders wirken. Es gelingt ihnen da eine positive Entwicklung umzukehren und der Niedergang setzt ein. Nun könnte man zu dem Trugschluß kommen, wenn die Sommersonnenwende negativ angesehen wird weil eine positive Entwicklung durch das Wirken der Kräfte der Dunkelheit umgekehrt wird, so müßte doch dann die Zeit der Wintersonnenwende eine positive sein, da da die Kräfte des Lichtes sich Bahn brechen, die Dunkelheit, wenn auch langsam, besiegen? Dies ist deshalb ein Trugschluß weil diese Zeit des Ringens der lichten Kräfte gegen die dunklen Kräfte eine längere Zeit andauert und erst wieder eine gnadenreiche Zeit anbricht wenn beide in der Natur wirkenden Kräfte im Einklang stehen, eben in den Zwischenzeiten, um März, April, Mai oder August, September, Oktober herum.

Daß nun die entspiritualisierte Menschheit ausgerechnet ihre Hauptfeste in Zeiten des erbitterten Ringens zwischen Licht und Dunkelheit und besonders auf die dunkle Zeit der Wintersonnenwende gelegt hat, dies resultiert daraus, daß man mißverständlich die Abwehrrituale gegen die dunklen Mächte die früher in den Naturreligionen praktiziert wurden, d.h., daß man Lichter anzündete um die Dunkelheit zu verbannen, daß man laut knallte um Dämonen zu vertreiben, als etwas ansah was es zu feiern galt. Die dunkle Zeit wurde irrtümlich als etwas angesehen was man feiern sollte. Die spirituellen Instinkte gingen verloren und Sinn und Zweck dieser Abwehrrituale verdrehten sich in ihr Gegenteil.

Ja aber, das Licht der Welt, Jesus Christus, wurde doch gerade zur Wintersonnenwende geboren, dies ist doch ein Grund Weihnachten zu feiern, werden die paulinischen Christen jetzt sagen, oder? Das ist richtig, aber Jesus wurde eben nicht in die Zeit des besonderen Wirkens der dunklen Mächte geboren, wie uns dies weisgemacht wird, sondern Jesu Geburt fand eindeutig in einer gnadenbringenden Zeit statt, nämlich Ende April und eben nicht im Dezember wie dies uns durch die Westkirche überliefert wurde, auch nicht Anfang Januar wie es die orthodoxen Kirchen behaupten, sondern Jesus Christus wurde ziemlich genau am 27. April des Jahres 6 vor der Zeitenrechnung geboren. Wie kann das bewiesen werden? Dieses uralte Wissen christlich-gnostischer Schulen kann eindrücklich wissenschaftlich bestätigt werden, denn die Geburt Christi wurde vorausgesagt. Der Stern von Bethlehem ist allen Christen geläufig und wird von ihnen anerkannt als Zeichen der Geburt des Erlösers. Nun kann die moderne Astronomie Sternenkonstellationen rückwirkend über die Jahrtausende hinweg theoretisch rekonstruieren und da findet sich eben kein Komet, keine ungewöhnliche Sternenkonstellation oder dergleichen Ende Dezember im Jahre 0, aber eben im April des Jahres 6 vor der Zeitenrechnung, dies war schon in der alten Astrologie bekannt, daß zu diesem Zeitpunkt eine der ungewöhnlichsten Konstellationen überhaupt bestand und diese Konstellation wurde schon damals in Verbindung mit der Geburt eines Königs in Verbindung gebracht oder gar des Messias, wie es von besonders klugen Weisen geschah. Diese späte Bestätigung durch die Wissenschaft hält nun allerdings die Menschheit und die tradierten Kirchen nicht davon ab bei ihrem Irrtum zu bleiben und man feiert weiterhin trotz besseren Wissens den Geburtstag des Heilandes im Dezember oder wie die Orthodoxie im Januar, so wie man auch trotz besseren Wissens an nur 4 Evangelien festhält, obwohl es ja entschieden mehr gibt und gerade das Evangelium des Thomas das wahrscheinlich authentischste Evangelium überhaupt ist, ignoriert man dieses, weil es jahrhundertelang in Europa unbekannt war, da ja der Evangelist Thomas in Indien wirkte.

Wie kam es aber dazu, daß in der frühen Kirche die Geburt Jesu auf eine dunkle Zeit der Wintersonnenwende gelegt wurde, man die Geburtszeit des Jesus verfälschte? Dies kann einfach erklärt werden, dies hängt mit einem gewissen Populismus zusammen, denn die Kirche die durch Paulus geprägt wurde, war schon in früher Zeit eine Kirche die auf Expansion ausgerichtet war, die Massen erreichen wollte, die sich allmählich von stiller Erkenntnisarbeit der christlich-gnostischen Logen entfernte und dazu war es nötig das paulinische Christentum den bisherigen Traditionen und der Festkultur anzupassen. Aus den alten Abwehrritualen gegen die Kräfte der Finsternis waren zu diesem Zeitpunkt durch die Dekadenz der Römer große Feste geworden, an denen man ausgelassen feierte. Menschen in dieser Feiertradition konnte man nur in Massen für das paulinische Christentum gewinnen wenn man Zugeständnisse an ihre Gewohnheiten machte. So legte man die Feiern der Geburt Christi in die Zeit der alten Festivitäten und gewann dadurch das in festgelegten Bahnen lebende breite Volk für sich. Dies wurde dadurch erleichtert, weil es keine konkreten Aufzeichnungen des Geburtstermins des Jesus Christus gab, sogar das allerdings damals noch nicht bekannte zeitlich naheste Evangelium am wirklichen Leben Christi liegende Thomas-Evangelium auch dazu keine Zeitangabe vorgibt und man dadurch leicht dieses Datum durchsetzen konnte. Das Licht bringt es an den Tag! Das uralte Wissen um die wahre Geburt des Jesus Christus durch die christliche Gnosis fand nun endlich Bestätigung durch die Naturwissenschaft, der Naturwissenschaft die erst seit rund 200 Jahren sich aus dem Dunkel der Unterdrückung und Verdummung durch die tradierte paulinische Kirche befreien konnte, ausgelöst durch das befreiende Wirken der Lichtboten der Aufklärung kurz vor der Zeit der französischen Revolution und deren weltweiten Fortsetzern der Zeit um 1900, als sich das Licht in der Welt immer mehr Bahn brach.

Herzlichste Segenswünsche
Ihr
Bernd Nowack

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Faszinierende Kleinode im Dessauer Rathauscenter







Daß das kommerzialisierte Weihnachtsfest nichts für mich ist, das wird man sich denken können. Es ist doch bezeichnend, daß auch in der atheistischen DDR Weihnachten das Hauptfest im Jahr war, zwar sinnentleerend, weder christlich noch heidnischen Charakters, sondern als sogenanntes Fest der Familie wo ein Tannenbaum nicht fehlen durfte, Stollen, eine Gans oder eine Ente verspeist wurde und dann das Hauptaugenmerk auf das Verteilen von Geschenken innerhalb der Familie gelegt wurde. Dieses soweit weg sein von den Wurzeln des eigentlichen Weihnachten ist wahrlich nie mein Ding gewesen. Daß nun der Handel diese Sucht der Bevölkerung nach kleinbürgerlicher Weihnacht kräftig ausnutzt, dies liegt auf der Hand, besonders im heutigen kapitalistischen System ist dies der Fall. Trotzdem ist es doch beachtlich, daß große Einkaufscenter auch hochwertig Kulturelles der Bevölkerung bieten. So bin ich immer wieder angenehm überrascht was das Dessauer Rathauscenter an Kultur zu bieten hat. So lassen sich die Manager des Dessauer Rathauscenter immer wieder neue Höhepunkte einfallen, wie Ausstellungen verschiedenster Art, Musikdarbietungen, Tanzdarbietungen, Puppentheater usw. In diesem Jahr habe ich mich sehr gefreut mal wieder die wunderbaren Modelle von anhaltischen Rathäusern und Gebäuden zu sehen. Diese Objekte sind wahre Kleinode und man kann sich nicht satt sehen daran. Besonders die historischen Details sind mit so viel Sachkenntnis, Liebe und Humor gestaltet worden, daß es eine wahre Pracht ist. Allein das alte Dessauer Rathaus (siehe einige Fotos dazu) anzusehen ist herrlich mit all den kleinen Szenen am Rande, wie dem kleinen Karussell, den Sternsingern, den Handwerkern, den Einblicken in die Ratsstube und, und, und!

Leider ist es so, daß nur ein geringer Prozentsatz der Besucher diese Arbeiten würdigt, ja überhaupt eines Blickes würdigt. Die große Masse geht teilnahmslos vorbei und da fällt einem der drastische Bibelspruch von den „Perlen vor die Säue werfen“ ein. Es ist interessant mal zu beobachten wer z.B. von den Besuchern von diesen Objekten begeistert ist, wenn man in deren Gesichter schaut. Da sieht man meistens in intelligente aufgeweckte Augen und man ahnt, daß diese Bürger allseitig interessiert sind, die typischen Fernsehkonsumenten von 3Sat oder Phoenix den Bildungssendern. Im Gegensatz dazu die Masse der Besucher die achtlos an derlei Dingen vorbeigehen, deren Stumpfheit und Dumpfheit man schon in ihren Gesichtern sehen kann und die als Fernsehkonsumenten garantiert bei den Trivialsendern Sat1 oder RTL anzusiedeln sind. Wenn auch die Lavaterschen Theorien der Beurteilung von Gesichtsphysignomien nicht den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben, so ist doch da viel Wahres dran.
Sei es wie es sei! Auch wenn das Rathauscenter diese Dinge nur für eine Minderheit der kulturell Interessierten anbietet, ist zu wünschen, daß das Dessauer Rathauscenter diese kulturellen Highlights weiterhin anbietet und sich nicht dem Mittelmaß oder dem Banausentum aus kommerziellen Gründen anpaßt.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Weihnachtsfeier in der Bahnhofsmission Dessau





Anfang der 90er Jahre arbeitete ich ein Jahr lang als Mitarbeiter in der Dessauer Bahnhofsmission, damals noch am Eingang des Bahnhofes der zu den Taxen führt gelegen. Viele Jahre war der Kontakt dorthin abgerissen. Am heutigen Tage besuchte ich mit zwei Bekannten die Weihnachtsfeier der Mission die für jeden offen stand, auch und besonders für konfessionell nicht gebundene Menschen die bei der Bahnhofsmission auch ansonsten tätige Hilfe suchen und sie dort auch erfahren. Die Bahnhofsmission Dessau geleitet von der rührigen Frau Wenzkowski wird vom Diakonischen Werk des Kirchenkreises Dessau getragen und erfährt Unterstützung seelsorgerischer Art, z.B. von dem katholischen Bruder Maurice von den Maristen oder praktischer Art von Dessauer Handelsunternehmen und Gewerbetreibenden die Nahrungsmittel für die Versorgung der Reisenden und sozial bedürftigen Bürger spenden. Auch ich übergab heute eine Sachspende der Weltloge Tanatra für die Bahnhofsmission Dessau.

Liebevoll richtete das Team der Bahnhofsmission die heutige Weihnachtsfeier aus mit Kaffee, Stolle, Kuchen, Würstchen und Kartoffelsalat und Geschenkbeuteln für jeden Gast. Das Ehepaar Gast von der Freien Evangelischen Gemeinde Dessau verstand es die Besucher mit weihnachtlichen Liedern zur Gitarre, Geschichten und Spielen zum Mitsingen und Mitmachen zu animieren. Spontan trugen Besucher weihnachtliche Gedichte vor die ihnen aus der Kindheit in Erinnerung geblieben waren oder sie gaben solo ein Lied zum Besten. Herr Pastor Jens-Peter Gast verstand es die Zuhörer zu fesseln, besonders bei der Frage ob nun ein Osterei an einen Weihnachtsbaum als Baumschmuck gehört oder nicht. In der deutschen Tradition natürlich nicht, aber Pastor Gast spannte den Bogen vom Weihnachtsfest mit der Geburt Christi, die ja von den drei Weisen aus dem Morgenland angekündigt wurde, hin zu Karfreitag und Kreuzigung und Ostern und der Auferstehung Christi – Dinge die nicht von einander zu trennen sind!

PS:
Zu der großen Bedeutung der drei Weisen aus dem Morgenland ein Link zur Weltloge Tanatra:
http://tanatra.npage.de/der_name_tanatra__10357066.html

Samstag, 20. Dezember 2008

Was macht der Tierschutz in Dessau?

Es kommen immer wieder Emails von Lesern des B.N.-Blogs die damals die Postings um den Hund Lenn und das skandalöse Dessauer Tierheim mit viel Anteilnahme gelesen haben, die von mir wissen möchten was es neues im Dessauer Tierschutzverein, dem Trägerverein des Tierheims, gibt und ob sich nun dort einiges zum Besseren gewendet hat. Nun, liebe Leser, aus erster Hand wie damals kann ich leider nicht berichten, denn ich gehe immer noch nicht wieder in das Dessauer Tierheim und kann also nur vom Hörensagen berichten. Warum ich noch immer nicht in das Tierheim gehe, dort wie damals mich um ein Tier kümmere, wo ich dem Personal auf die Finger schaute und mich leider über jede Menge Mißstände dort aufregen mußte? Das ist leicht beantwortet! Leider, leider hat der neue Tierschutzvereinsvorstand nur halbherzig aufgeräumt mit all den Mißständen. War wahrscheinlich nur damit beschäftigt die finanziellen Unregelmäßigkeiten aufzudecken und aufzuarbeiten die im Dessauer Tierschutz an der Tagesordnung waren. Es ist schon nicht so einfach bei der damaligen undurchsichtigen Buchhaltung dort verschwundene Gelder aufzufinden und dergleichen Dinge mehr. Um es kurz zu machen, der alte Vorstand ist weg – aber, und jetzt kommt das große „Aber“, das Personal im Tierheim, die festangestellten Mitarbeiter, sind alle noch in Amt und Würden!!!

Daß da nun keine Veränderungen zum Wohle der armen Tierheimtiere eintreten werden, dies kann man sich an den fünf Fingern abzählen. Wer meine Situationsberichte hier im Blog rund um das Schicksal des Hundes Lenn und um die Machenschaften im Tierheim sich noch einmal zu Gemüte führt, der wird verstehen, daß ich solange diese Typen, die nun ganz und gar nicht geeignet sind hauptberuflich in diesem Tierheim tätig zu sein, weiterhin dort bestimmen wie mit den Tieren verfahren wird, in diesem Tierheim nicht ehrenamtlich tätig sein kann. Natürlich tun mir die Tiere dort leid, je weniger Ehrenamtliche sich um sie kümmern, je weniger kommen sie aus ihren Zellen heraus, aber es ist doch zu hoffen, daß der Vorstand des Tierschutzvereins sich nun endlich des größten Problems des Tierheims annimmt und dieses vollkommen ungeeignete Personal auswechselt. Es gibt nun wirklich genügend Arbeitslose die die nötigen Qualifikationen haben und die Tierfreunde sind, die diese Stellen sofort ausfüllen könnten, also daran liegt es nun wirklich nicht. Solange aber diese alten Kader dort weiterhin agieren können, dort ihr Gehalt aus dem Topf des öffentlichen Dienstes beziehen können, solange werden die Tiere dort nichts zu lachen haben, es wird sich kaum was ändern.

Positiv empfand ich, daß das Tierheim in diesem Jahr dieses widerliche Adventsfest nicht veranstaltet hat. Im vorigen Jahr erlebte ich hautnah diesen heuchlerischen Zirkus. Etwas abstoßenderes habe ich selten erlebt. Da wurde mit viel Brimborium versucht der Bevölkerung das Geld aus der Tasche zu ziehen, man wollte für das Tierheim Geld einnehmen. Was man dann aus diesen Geldern machte, ob man dieses sorgfältig verwaltete, zum Wohle der Tiere einsetzen würde, dies erfuhr das Publikum natürlich nicht. Hätten all die Spender gewußt welch finanzielle Unregelmäßigkeiten im Tierheim herrschten, so hätte es natürlich nicht einen Cent gegeben. Dieses große Fest mit Tannenbäumen, Weihnachtsschmuck allenthalben wie auf einem Weihnachtsmarkt, Musik, großen Freßtischen und allerlei Allotria, zeigte einmal mehr welch Geistes Kind das Personal im Tierheim war – alles den Menschen, die Tiere zuletzt! Es wurde tüchtig gefeiert und gefressen was das Zeug hielt, von Würstchen bis hin zu den besten Torten, die Hunde aber saßen in ihren Käfigen, auch die welche sonst von Gassigehern ausgeführt wurden und schnupperten hungrig die verführerischen Düfte die von dem Menschenfest zu ihnen drangen. Ich ging wie fast jeden Tag zu dem Hund Lenn zu seinem Käfig. Lenn war schon Todeskandidat, denn man hatte heimlich beschlossen, daß er nach Weihnachten getötet werden sollte. Schon von weitem sah ich, daß sein Käfig über und über mit jeder Menge kitschigem Weihnachtsschmuck behangen war, dazu Lichterketten und makabrerweise hing auch ein Totentuch an einer der Käfigwände. Nun das konnte nur von einem bestimmten ehrenamtlichen Helfer stammen, einem bekannten Unternehmer, dessen Geschäftsgebahren ich auch einmal unrühmlich kennen lernen durfte, der aber sehr viel Geld verdienen mußte, denn sein Ausspruch „Geld spielt keine Rolle für mich“ war im Tierheim allenthalben bekannt. Nun, für diesen Tand war Geld da, aber wenn es um die elementarsten Bedürfnisse der Tiere ging, dann hörte das Denken auf. Lenns größte Freude war es aus dem Käfig raus zu kommen und mit mir ein paar Schritte zu gehen. Dies tat ich, leinte Lenn an und ab ging es. Nun zog er leider den verführerischen Düften entgegen, die von den feiernden „Tierschützern“ ihm in die Nase zogen. Also ich hinterher und hin zu den Ständen wo auch Tische und Stühle aufgebaut waren. Dort setzte ich mich auf einen Stuhl und Lenn setzte sich neben mich. Nette Besucher schenkten Lenn ihre Aufmerksamkeit und er bekam Leckerli von ihnen, von mir eine Wurst. Es dauerte keine 5 Minuten da nahte das Unheil für Lenn in Person der leitenden Mitarbeiterin Frau Bürger. In ihrer typischen Anstaltsleiterinnenart á la 1870 bekam ich Order, doch sofort wieder den Hund in seinen Käfig zu bringen, „denn sonst...“
Also dieses „sonst“ bedeutete nichts gutes. Wer sich den Befehlen dieser Person widersetzte, dem zeigte sie was eine wahre Tierfreundin ist, dann gab es kurzerhand für etliche Tage Arrest für den Hund, also Ausgehverbot! Keine Mär, sondern bittere Wirklichkeit, selbst erlebt mit dem Hund Lenn im Dessauer Tierheim und dies mehrmals! Was gibt es also für einen Unterschied zwischen einem Tierheim und einer Arrestanstalt? Keine, jedenfalls nicht damals im vorigen Jahr wo ich all diese abscheulichen Erfahrungen dort miterleben mußte.

Ja und dann, liebe Leser, gab es ja noch wie bekannt diesen Endlosstreit im Tierschutzverein der dortigen Mitglieder untereinander. Da bezeichnete man sich untereinander auch mal schon als „Ratte“ (selbst gehört)! Ein wahrhaft toller Verein, dieser Tierschutzverein! Die unterlegene „Koppe-Fraktion“ trennte sich mit etlichen Vereinsmitgliedern nun ganz vom Dessauer Tierschutzverein und es wurde ein Konkurrenzverein gegründet. Wen es interessiert hier mal ein Link zu diesem Verein:
http://www.gratis-homepage.net/templates/Hunde/view.php?userid=tierschutz&mitgliederbereich=&part=seite20081027164418&abfrage=&PHPSESSID=8db16f362caa249d82e86c818284dc3a
Unter Ägide dieses neuen Vereins wurde auch eine Tiertafel gegründet, die ähnlich der Tafelvereine für hilfsbedürftige Menschen funktionieren soll. Wie zu lesen ist, hat allerdings der Dachverband der Tiertafeln in Deutschland seine Unterstützung für diese Dessauer Tiertafel entzogen wegen starker Bedenken dem Träger gegenüber. Auch ich habe meine Bedenken, würde dieser Tiertafel nichts spenden. Warum? Tiertafeln sind doch eine gute Sache, es kommt soviel an guten Lebensmitteln um, besonders in Fleischereien und eine Tiertafel fehlt doch in Dessau? Ganz einfach, wenn ich sehe, was für Leute in diesem Verein engagiert sind, die gerade in der Vergangenheit im Dessauer Tierschutzverein sich nicht gerade als barmherzige Tierschützer entpuppt hatten, dann bin ich mehr als skeptisch, daß sie sich jetzt so gewandelt haben sollen. Auf den Seiten des neuen Dessauer Tierschutzvereins „"Pfötchen e.V. Dessau- Roßlau" sieht man z.B. einen Herrn Espenhain, seines Zeichens zu meiner Zeit im Tierheim Hundepfleger. Ein charakteristischer Vorfall mit diesem Espenhain unter etlichen ist mir noch besonders in Erinnerung die ein Schlaglicht auf derlei Typen werfen. Besonders war es die Qual die ein Hund der sauber war im Tierheim aushalten mußte um Urin zu lassen. Spätestens 16.00 Uhr vortags wurde Lenn eingesperrt. Er mußte also die ganze Nacht den Urin anhalten. Um 8.00 Uhr früh gab es Futter, um 10 Uhr kam ich und ging mit ihm Gassi. Immer als ich kam trat Lenn von einem Bein aufs andere, so drückte ihm die Blase und nur einen halben Meter Gassigang vom Käfig entfernt, mußte er sich entleeren. Minutenlang pullerte er, immer einen riesigen See, kein Wunder, denn geschlagene 18 Stunden mußte er den Urin anhalten. Kamen nun Gassigeher einmal vor 10.00 Uhr, mußten sie vor der Tierheimtür stehen bleiben, Einlaß gab es erst 10.00 Uhr und keine Minute eher! Einen Samstag hatte Espenhain allein Dienst, an diesem Tag hatte ich einen Termin um 10.30 Uhr, mußte also wohl oder übel kurz nach 9.30 Uhr kommen um wenigstens Lenn an diesem Tag eine kurze Runde zu gönnen. Es kam wie es kommen mußte, bei der Anstaltsdisziplin im Tierheim, Espenhain lehnte ab, daß der Hund raus kommt, es wäre ja noch nicht 10.00 Uhr. Dies obwohl Lenn herzzereißend jaulte und zu mir wollte, ihm die Blase wie immer stark drückte, er endlich raus wollte. Einen Espenhain kratzte das natürlich nicht. Ich sagte zu diesem Menschen, daß ich wenn ich jetzt nicht mit ihm gehen könne, den ganzen Tag nicht mehr kommen könne, der Hund also den ganzen Tag im Käfig bleiben müßte – die Antwort, kurz und schnippisch: „Dann bleibt der Hund eben heute drin!“
Nun hatte ich für Lenn an diesem Tag für teures Geld Rindfleisch gekauft, gekocht gehabt und in mundgerechten Stücken zerteilt. Dieses wollte ich zumindestens dem Hund geben und reichte es Espenhain. Der aber: „Kannst Du wegschmeissen, dort ist der Abfallkübel, Lenn kriegt das nicht, der hat Durchfall!“ Hm, wegschmeissen? Bestes Fleisch? Fleisch wo ein Nutztier sein Leben lassen mußte? Wie konnte ein Mensch der in einem Tierheim arbeitete bloß solch ethisch verwerfliche Anschauungen haben? Meine Antwort: „Dann kriegt das gute Fleisch eben ein anderer Hund im Tierheim, wenn Lenn heute nichts bekommen soll wegen seines Durchfalls!“ Espenhain: „Nein, das kriegt gar kein Hund, schmeiß Dein Fleisch endlich weg!“. Ich war baff über dieses Verhalten, schrieb eine Beschwerde über dieses Vorkommnis an den Vorstand, eine Antwort bekam ich nie und von einer Rüge diesem Espenhain gegenüber habe ich auch nie etwas vernommen. Ja und nun begegnet einem Futterspender eventuell dieser „Tierschützer“ Espenhain bei der neuen Dessauer Tiertafel, nimmt eventuell Spenden an? Da hätte man dann wirklich den Bock zum Gärtner gemacht. Nein, weder der alte noch der neue Dessauer Tierschutzverein sind vertrauenswürdig genug um Spenden der Bevölkerung zum Wohle von Tieren zu kassieren, dies ist meine ganz persönliche Meinung.

P.S.:
Kleiner Nachtrag zu dem angeblichen Durchfall des Hundes Lenn damals. In Lenns Futternapf befand sich Naßfutter, einfaches Dosenfutter, wie es im Tierheim üblich war, gerade gereicht durch eben diesen Espenhain. Üblich aber nicht bei Durchfall, denn da ist Naßfutter kontra indiziert. Entweder man gibt gar kein Futter in der akuten Phase oder zumindestens nur etwas Trockenfutter, aber auf keinen Fall Naßfutter! Also entweder es hatte nicht gestimmt, daß der Hund Durchfall hatte um mein Futter wegschmeissen zu können, oder der Hund hatte Durchfall und es war mal wieder eine dieser unqualifizierten Handlungen eines Mitarbeiters der keine Ahnung hat was man bei Tierkrankheiten macht.

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Der Tanatra-Kunst-Verlag empfiehlt...


Der Tanatra-Kunst-Verlag präsentiert:

Broschüre „Das Dessauer „Philantrophinum“ und der Kampf gegen die Onanie“ von Anja und Benno Sorge, Preis: 3,00 Euro zuzüglich Versandkosten von 1,50 Euro (unversicherte Büchersendung, auf Wunsch auch versicherter Versand) für Deutschland, Ausland auf Anfrage. Zu bestellen bei Vorkasse bei
anhaltantik@yahoo.de .

Obiger Aufsatz behandelt ein unrühmliches Kapitel des als fortschrittlich angesehenen Dessauer Philantrophinums, den fanatischen Kampf der Erzieher gegen onanistische Betätigung ihrer Schüler, welcher von moralischen Belehrungen des „schändlichen Tuns“ bis hin zu der Anlegung von Foltergeräten an die Penisse der Zöglinge reichte. Diese Foltergeräte verhinderten jegliche Erektionen durch großen Schmerz (Propagierung der Infibulation durch den „Philantrophen“ („Menschenfreund“) Campe, d. h. dieser Pädagoge empfahl Schülern einen Draht oder einen Metallring durch die Vorhaut des Penisses zu stechen und diesen zu verlöten um damit eine Erektion unmöglich zu machen).

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Tanatra-Kunst-Verlag: Neuerscheinung im Dezember 2008


Der Tanatra-Kunst-Verlag präsentiert: Neuerscheinung im Dezember 2008

Großformatiger Kunstband mit erotischen humoristischen Cartoons von Barry Noa „Erotische Ergüsse“, limitierte Auflage für Kunstsammler, jeder Band signiert, durchgehend farbige Hochglanz-Abbildungen welche von den Original Paintbrush-Cartoons kaum zu unterscheiden sind, Preis: 50,00 Euro zuzüglich Versandkosten von 3,00 Euro (unversicherte Büchersendung, auf Wunsch auch versicherter Versand) für Deutschland, Ausland auf Anfrage. Zu bestellen bei Vorkasse bei
anhaltantik@yahoo.de .

Abdruck des Vorwortes von Karl Amberg für die Leser des B.N.-Blogs:

Vorwort

Eigentlich ist Bernd Nowack (Künstlername Barry Noa) schwer in eine Schublade zu stecken, zu unterschiedlich sind seine Interessengebiete. Allein seine schöpferischen Arbeiten aufzuzählen würde Seiten füllen. So arbeitete der Kunstkenner B.N. über den Maler, Lyriker und Kunstwissenschaftler Walter Timmling, der Hobbyhistoriker B.N. über die Gebrüder Denhardt und die kleinste Kolonie des Deutschen Kaiserreiches Wituland und deren Briefmarken, der Bildreporter B.N. zu DDR-Zeiten für die „Liberaldemokratische Zeitung“ und das Jugendmagazin „Neues Leben“ in Wort und Fotografie und der Freiheitsgeist B.N. engagierte sich auch politisch zur Zeit der Wende, war anhaltischer Landesvorsitzender des „Demokratischen Aufbruchs, sozial &. ökologisch“, einer Partei, der auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel angehörte. Im Gegensatz zu dieser ging er aber nicht in die CDU, sondern wirkte in der Folgezeit eher in der linken Szene, ohne sich fester zu binden.

Wenig Beachtung beim Publikum fand sein sehr persönliches Lyrik-und Fotobüchlein „Bitterfroh bin ich...“ im Jahr 2000 und seine zwei sexualpolitischen Abhandlungen erreichten auch kein Massenpublikum, ebenso natürlich nicht seine theosophische Schrift „Das Licht und die Welterkenntnis“, welche er für die Weltloge Tanatra schrieb. Einem breiten Publikum bekannt wurde B.N. eigentlich erst ab Ende 2007 durch seinen Internet-Blog „Altes und Neues von Bernd Nowack“ In den unterschiedlichsten Themenbereichen zuhause, zeigte B.N. der Öffentlichkeit was für ein Potential in ihm steckt, so unter anderem auch sein Talent als Maler und Cartoonist. Beeinflußt von Ludwig von Hofmann, Carl Marx und Rudolf Hugk entwickelte B.N. einen eigenen flächigen, konturierten und figürlichen Stil in seinen Oelbildern. 1999/2000 erschienen seine 100 Flugblätter zur Jahrhundertwende wo er Texte von bekannten Persönlichkeiten mit seinen Grafiken und Collagen mischte. Diese tiefsinnigen Flugblätter kontrastieren nun mit den hier vorgestellten erotischen Cartoons. Aber auch da werden frech-frivole Cartoons mit Aussprüchen berühmter oder auch weniger bedrühmter Leute versehen und werden dadurch erst zu einem Ganzen was über einen platten Sexismus oder simpler Pornografie hinausgeht. Der geistige Impetus ist unverkennbar, auch diese erotischen Cartoons haben den künstlerischen Zweck freiheitliches Denken zu befördern – gegen Muckertum und falsche Sittenstrenge, aber dennoch Gottes Schöpfung nicht entwürdigend, sondern die Sexualität mit einem Schuß Satire und Humor versehend.

Die Technik in vielen dieser Cartoons ist oft nicht mit Feder oder Pinsel, sondern das Paintbrush-Programm des Computers. Wer nun mal B.N. bei der Herstellung eines solchen Paintbrush-Cartoons beobachtet hat, der weiß wie B.N. es sich schwer macht in dem er nur mit der Maus arbeitet, mit ihr jeden Strich zieht. Liegt ein Pinsel oder eine Feder locker in der Hand, so ist es eine Computermaus nicht, wenn es um Konturmalen geht. Lohn der Quälerei sind dann aber farblich gleichmäßige Flächen, denn da ist der Computer wieder im Vorteil gegenüber der Freihandzeichnung, er füllt auf einen Klick jede x-beliebige Fläche in sekundenschnelle aus.

Viel Spaß beim Betrachten der Cartoons und Collagen wünscht

Karl Amberg

Dienstag, 16. Dezember 2008

Der Tanatra-Kunst-Verlag empfiehlt...






Der Tanatra-Kunst-Verlag emfiehlt: Postkarten von Barry Noa

Original signierte Postkarten, Stück je 1,00 Euro zuzüglich Versandkosten von 1,00 Euro (für Deutschland, Ausland bitte anfragen, Anzahl der Karten ist dabei unbegrenzt). Zu bestellen bei Vorkasse bei
anhaltantik@yahoo.de .

Karte Nr. 1 : Lebensbaum
Karte Nr. 2 : Arkadischer Hirte
Karte Nr. 3 : Selbst mit Hund
Karte Nr. 4 : Moderne Schönheit und antike Schönheit
Karte Nr. 5 : Der blaue Clown
Karte Nr. 6 : Das Auge Gottes
Karte Nr. 7 : Hauffs orientalische Märchenwelt
Karte Nr. 8 : aus der Serie Sexorama
Karte Nr. 9 : aus der Serie Sexorama
Karte Nr. 10: aus der Humor-Serie

Montag, 15. Dezember 2008

Der Tanatra-Kunst-Verlag empfiehlt...


Der Tanatra-Kunst-Verlag bietet an:

Barry Noa´s „Walter Timmling 1897-1948“ (einzigste erschienene Monografie über den Maler, Lyriker und Kunstwissenschaftler Walter Timmling) als Reprint (Broschüre) aus dem Jahre 2000. Preis inklusive Versand (innerhalb Deutschlands): 19,99 Euro, zu bestellen über
anhaltantik@yahoo.de .

Sonntag, 14. Dezember 2008

Der Tanatra-Kunst-Verlag empfiehlt...


Der Tanatra-Kunst-Verlag bietet an:

Barry Noa´s „Bitterfroh bin ich...“ (Lyrik und Fotos) als Reprintbroschüre der Ausgabe aus dem Jahre 2000. Preis inklusive Versand (innerhalb Deutschlands): 5,99 Euro - zu bestellen (Vorkasse) über
anhaltantik@yahoo.de .

Freitag, 12. Dezember 2008

Mutters Geburtstag am 13.12. - zum Gedenken!





Mutters Geburtstag am 13.12. fällt mir besonders schwer. Es ist der erste Geburtstag wo sie nicht mehr unter den Lebenden weilt. Statt Blumen für Sie nun postum dieses Gedenken an Sie in Form von Erinnerungsfotos.

Das erste Foto zeigt meine liebe Mutti in jungen Jahren mit mir auf dem Arm. Foto Numero 2 sieht man sie im Alter von 60 Jahren bei der Abfahrt zu ihrer Cousine Hanni – das rote Kleid von ihr selbst geschneidert. Auf dem dritten Foto sieht man sie vor dem Haus Ihrer Cousine Hanni in Celle. So wie sie dort steht, in ihrem Pelzmantel und der schönen Pelzkappe, ist sie mir eindringlich in Erinnerung, es waren die Sachen die sie zu besonderen Anlässen trug. Die beiden letzten Fotos habe ich von ihr im höheren Alter gemacht. Es war der letzte größere Ausflug in den Park von Mosigkau wo sie auf der Bank sitzt und dann Mutter ein Jahr vor ihrem Tod auf unserer Terrasse sitzend zwischen all den von ihr so geliebten und gehegten Pflanzen.

Ich vermisse Mutter sehr - und dies täglich.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Pendeln statt Umweltschutz

Das Bundesverfassungsgericht tagte. Es ging um die Pendlerpauschale und da widerum nur darum ob der Gleichheitsgrundsatz verletzt wird wenn Fahrten zur Arbeit als berufsbedingte Ausgaben, so wie es die Regierung handhabte, erst ab dem 20. Kilometer von der Steuer abgesetzt werden dürfen. Nun ja, das BVG entschied seit langem mal wieder im Interesse der Bürger und die Pendler dürfen sich über einen warmen Geldregen an Nachzahlungen freuen.

Der eigentliche Skandal um die Pendlerpauschale ist meines Erachtens jedoch ein anderer.
16 Millionen Berufstätige pendeln in Deutschland von ihrem Wohnort zur Arbeit und dies größtenteils mit dem Auto, da der öffentliche Nahverkehr weder preiswert noch ausgebaut ist. Da werden von den Regierenden Krokodilstränen vergossen über die Schlechtigkeit einiger Länder wie USA, Indien oder China, die wenig Interesse zeigen die CO2-Emmissionen zu verringern und man fühlt sich als weltweit bester Musterschüler in Sachen Umweltschutz, aber gleichzeitig werden Gesetze verabschiedet die von den Menschen „Flexibilität“ verlangen. Den Arbeitslosen wird von Arbeitsagenturen und Jobcentern abverlangt jeden auch noch so weit entfernten Job anzunehmen, sei es als Tagespendler oder als Wochenendpendler. Lehnen die Arbeitnehmer ab, so wird das Arbeitslosengeld oder das Alg2-Geld gekürzt oder ganz gestrichen. Millionen von Autos verpesten aufgrund dieser menschenfeindlichen und umweltfeindlichen Gesetze die Luft. Umweltbewußtsein angesichts der Klimakatastrophe? Absolut nicht! Sogar in staatlichen Ämtern selbst nimmt man auf Umweltbelange nicht die geringste Rücksicht, verlangt aber vom Bürger, daß er umweltfreundlichere Autos kauft, bestraft den Besitzer alter Autos mit extrem hohen Steuern. So arbeiten z.B. im Dessauer Jobcenter auch Sachbearbeiter aus Halle, umgekehrt Dessauer in Halle in gleichen oder ähnlichen Positionen. Bei gutem Willen zur Koordination zwischen den einzelnen Ämtern wäre ein vernünftiger Austausch möglich zum Nutzen der Umwelt und zum Nutzen des Arbeitnehmers, der ja auch persönlich stark belastet wird durch das tägliche Autofahren und das gesteigerte Unfallrisiko, welches durch tägliches Fahren von weiten Strecken bei Wind und Wetter auch nicht zu unterschätzen ist. Aber die „Flexibilitäts“-Manie läßt derartiges Gedankengut nicht zu.

Erinnern wir uns an DDR-Zeiten zurück. Diejenigen Berufstätigen die zur Arbeitsstelle mehr als 10 km brauchten, die konnte man doch an einer Hand abzählen, wo man wohnte da arbeitete man in der Regel auch. Besonders abstoßend in Fragen Umweltschutz ist die Position der Grünen. Da fordern diese vermeintlichen Öko-Freaks den Bürger auf aufs Fahrrad umzusteigen, aber es war ja diese Partei die zusammen mit der SPD unter dem Kanzler Schröder die sogenannte Agenda 2010 durchgepeitscht hatte, die zu all den Verschärfungen im Sozialrecht und zu den heutigen menschenfeindlichen und umweltfeindlichen Zuständen geführt hat, wie eben an dem stark gestiegenen Heer an Berufspendlern und Leiharbeitern die unter unwürdigsten Bedingungen in der Fremde arbeiten müssen, weit und lange weg von zuhause. Ich sehe die Partei der Grünen seitdem als vollkommen unglaubwürdig an – die Politik dieser Partei ist der Gipfel der Heuchelei, einzelne integre Mitglieder ausgenommen, wie z.B. Hans-Christian Ströbele!

Noch ein Wort zu dem Bemühen der Politik die Bürger zu veranlassen neue schadstoffärmere Autos zu kaufen und ihre alten Autos zu verschrotten. Dies hat sich inzwischen auch als Mogelpackung erwiesen. So ergaben Untersuchungen, daß z.B. ein 10 Jahre alter VW weit weniger CO2 austößt wie ein ladenneues Modell der selben Klasse. Grund: Die Autos sind mittlerweile schwerer geworden, brauchen deshalb mehr Kraft um bewegt zu werden. Die Vorteile modernerer Umweltstandards sind damit wieder zunichte gemacht. Und dann das wichtigste: Daß jede Verschrottung eines Autos schwere Umweltschäden verursacht, jede Neuproduktion eines Autos schwerste Umweltschäden verursacht, die bei der Gewinnung der Rohstoffe entstehen, bis hin zu den Transportkosten von hunderten Zulieferern, von den Ledersitzen bis zum Glas der Gühbirnen, dies wird in der Umweltbilanz geflissentlich verschwiegen. Wer also weiterhin sein altes Autos fährt, der sollte sich nicht von demagogischen Parolen angeblicher Umweltschützer und der Politik irreführen lassen, denn er handelt umweltbewußter als derjenige, der sein altes Auto verschrotten läßt und sich ein neues kauft.

Freitag, 5. Dezember 2008

Politikverdrossenheit?

Werte Leser des B.N.-Blogs!

Immer wieder spürt man Politikverdrossenheit bei den Bürgern unter dem Motto „die da oben machen ja eh was sie wollen“! Dabei nutzen komischerweise diese Meckerer nicht mal die Möglichkeiten die dem Bürger geboten werden um sich selbst aktiv in die Politik einzubringen. Der aktivste Weg sich politisch zu betätigen ist natürlich Mitglied einer Partei zu werden, aber auch die Medien wirken indirekt am Willensprozeß politischer Entscheidungen mit, also eine publizistische Beteiligung des normalen Bürgers in diesen Medien ist machbar. Ich möchte deshalb heute auf eine interessante und löbliche Möglichkeit der Bürgerbeteiligung im Internet aufmerksam machen:

http://www.abgeordentenwatch.de/

Auf diesen Seiten können Sie Fragen, Anregungen und Sie bewegende Dinge einem Bundestagsabgeordneten Ihrer Wahl mitteilen. In der Regel werden diese Anfragen dann auch öffentlich beantwortet. Eine gute Sache, die wirklich genutzt werden sollte. Also erst mal bei abgeordnetenwatch sein Anliegen vortragen und erst dann „meckern“!

Prof. Jutta Limbach, die Schirmherrin von abgordnetenwatch schreibt zu dem Projekt:

„Abgeordnete sind, so bestimmt es das Grundgesetz, Vertreter des ganzen Volkes. Insofern dürften den Möglichkeiten der Einbeziehung von Interessen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Auseinandersetzung mit ihren Vorstellungen im politischen Entscheidungsprozess kaum Grenzen gesetzt sein. www.abgeordnetenwatch.de hat sich zum Ziel gesetzt, mithilfe moderner Kommunikationswege die Demokratie zu stärken und zu beleben. Es gilt: je transparenter die Arbeit von Politikern und Politikerinnen, desto leichter ist die Beteiligung des Einzelnen an der Diskussion und desto größer ist die Wirksamkeit der Impulse aus der Bevölkerung. Eine stabile Demokratie lebt von der Meinungsfreude ihrer Bürgerinnen und Bürger. Wer sich dem verweigert und hier Vorsicht walten lässt, verkennt den Wert einer staatsbürgerlichen politischen Kultur. Selbstverständlich muss jeder und jede Abgeordnete selbst darüber entscheiden können, welche Art der Kommunikation er oder sie bevorzugt. So kann schon der inzwischen geprägte Begriff der "E-Demokratie" leicht befremdlich wirken. Doch sollten wir uns gegenüber größtmöglicher Bürgernähe und neuen Möglichkeiten der Beteiligung an der politischen Willensbildung allgemein offen zeigen. Denn die Wachsamkeit des Einzelnen – das wissen wir nicht erst seit dem Scheitern der Weimarer Republik – ist ein Unterpfand von Demokratie und Freiheit. Initiativen wie diese können die parlamentarischen Entscheidungsprozesse nur beleben. Sie machen Politiker empfänglicher für gesellschaftliche Probleme und Bedürfnisse und sorgen damit auch für einen Legitimitätsgewinn der Entscheidungen selbst. Bei allem Respekt gegenüber der parlamentarischen Entscheidungshoheit gilt schließlich: alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.“

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Ein Bürgerspruch (Gottfried August Bürger) für diese und jene Zeitgenossen



Dieser Tage mußte ich mächtig in mich hinein schmunzeln über einen Zeitgenossen und dessen Bild über mich und sofort kam mir der Spruch von Gottfried August Bürger in den Sinn:

Es gibt der Esel welche wollen,
daß Nachtigallen des Müllers
Säcke tragen sollen.
Doch Nachtigallen fordern nicht,
daß Esel singen sollen.

Um nun nicht falsch verstanden zu werden: Dieser Zeitgenosse ist mitnichten mit einem Esel zu vergleichen, sondern ein sehr geschickter Handwerker der die verschiedensten Gewerke perfekt beherrscht, sehr arbeitssam und wie uns mal ein enger Freund meines Vaters, bei dem dieser gute Mann in seinem Unternehmen angestellt war, erzählte, ein sehr zuverlässiger Arbeiter. Also Ehre wem Ehre gebührt und sei es dem einfachen Arbeitsmann.

Und um nun widerum nicht falsch verstanden zu werden: Also mit einer Nachtigall kann ich mich leider nicht vergleichen, auch im übertragenen Sinne nicht, dazu hat es leider bisher nicht gereicht was den großen Erfolg im Leben angeht. Aber, daß ich nun nicht vielseitig wäre, dies trifft ja nun wohl gerade auf mich nicht zu, eher ist das Gegenteil der Fall, denn gerade durch die vielen verschiedenen Dinge die ich in meinem Leben bisher gemacht habe und auch noch mache, verzettele ich mich schon manchmal gewaltig. Da wäre mehr Konzentration auf nur eine Sache schon angebrachter, dies weiß ich sehr wohl. Aber soll ich lieber Fachidiot werden, etwa ein Hühnerzüchter, der 20 Jahre lang die schönsten Minorka-Hühner züchtet, dessen Ziel und Lebenszweck darin besteht einmal den ersten Preis des Deutschen Minorka-Hühnerzuchtverbandes zu erringen? Wäre mir persönlich zu langweilig, aber jeder Mensch ist anders gestrickt und es hat so ein jeder seine Qualitäten, der eine dies, der andere das, der eine mehr, der andere weniger.

Also, dieser Tage befanden sich mein Hausmeister und ich im Garten und über den Gartenzaun hinweg entspann sich ein kleiner Disput. Der besagte Zeitgenosse zu meinem Hausmeister: „Der Nowack, schreiben kann er, das muß man ihm lassen (Wie er angab liest dieser Mitbürger meinen Blog mit, die anderen Schriften wird er wohl kaum gelesen haben!), aber das ist das einzige was er kann, sonst kann der gar nix, nichts kann der sonst, nicht mal seinen Sauerkirschbaum richtig stutzen." Ich, dies auch hörend, mußte in mich hinein schmunzeln und sofort fiel mir der obige Spruch des Gotthilf August Bürger ein, den ich auch schon mal in einem Cartoon verarbeitet hatte, erschienen in der Postkartenserie von Cartoon-Postkarten von mir, die 2001 auf den Markt kam, siehe obiger Scan.

Ja, und nun muß ich mal reflektieren, ob ich wirklich nur schreiben kann? Ist da nicht doch noch ein wenig mehr was ich kann? Also, da dieser neunmalkluge Zeitgenosse hier mitliest, zähle ich mal auf was ich denn so außer dem Schreiben noch so kann (oder bilde ich mir nur ein dies zu können? –schmunzel- ?: Können tue ich (eine furchtbare Satzkonstruktion!) fotografieren, aber eben so richtig, nicht nur digital, sondern auch selber konventionelle Filme entwickeln im Labor, dann Malen und Zeichnen in den verschiedensten Techniken, von Oel bis Paintbrush, Schlagzeug spielen (nicht nur so, sondern gelernt bei einem Theater-Schlagzeuger), Reden und Diskosprechen (zu DDR-Zeiten gemacht, mit Zulassungsausweis des Kreiskabinetts für Kulturarbeit), alles was mit dem Kaufmännischen zusammenhängt, schließlich war mein erster Ausbildungsberuf Industriekaufmann und zu Westzeiten auch 1 ½ Jahre Besuch einer Wirtschaftsakademie, Kunst-und-Antiquitätenkenner (wird man durch lange Jahre Berufserfahrung auf diesem Gebiet), Kenner der Historie der ehemaligen deutschen Kolonie Wituland und dessen Briefmarken (jährlich ca. 50 Anfragen zu diesem Themenkreis aus dem In-und Ausland), Experte für das Kunstgebiet Neue Sachlichkeit, insbesondere Walter Timmling und Umkreis, Kenntnisse in Theologie und Literatur und auch auf diesen Gebieten schon gearbeitet, wie Predigten geschrieben und artverwandtes. Ja und dann könnte ich noch Klubhäuser leiten, gäbe es sie noch, wie ich dies schon zu DDR-Zeiten tat, könnte als Bibliothekar arbeiten, wie ich dies auch schon mal zu DDR-Zeiten tat, könnte Filme vorführen auf alten Vorführmaschinen (als früherer Theaterleiter der Fortschritt-Lichtspiele kann man halt so was auch), ja und dann verstehe ich noch was von ästhetischer Gartengestaltung, sowohl von der Historie her (siehe meine Beiträge zum Dessau-Wörlitzer Gartenreich) wie auch bei der Gestaltung meines eigenen Gartens, der sich wohltuend ob seiner Ästhetik und Symbiose von Mensch, Bäumen, sonstigen Pflanzen und Tieren von vielen anderen Gärten meiner Umgegend abhebt, insbesondere da ich darauf achte, daß auch die heimische Tierwelt darin eine Heimstatt findet. Dies erreicht man durch eine Wohlausgewogenheit zwischen gärtnerischem Eingreifen und der Natur partiell ihren Lauf lassen, schaffen von Inseln wo sich Tiere vor den Menschen zurück ziehen können.

Jetzt wird’s langweilig, mit all der Aufzählerei! Bestimmt könnte ich noch etliches andere aufführen, aber Blog-Beiträge sollten ein gewisse Länge nicht überschreiten, dann werden sie wie zu lange Zeitungsartikel in unserer hektischen Zeit nicht mehr gelesen. Reichts erst mal, werter Zeitgenosse, mit der Aufzählerei von Kenntnissen außer der Schreiberei, oder genügt dies alles nicht den Ansprüchen die an „wirkliche" Vielseitigkeit gestellt werden? Muß ich mich als PISA-Versager fühlen, weil ich wie Sie kein Kenner der Formel 1 bin, ich mich auch mit Fußball nicht auskenne, ja nicht mal die EM-Spiele mir angeschaut habe wie Sie, mich in diesen Dingen absolut nicht auskenne? Auweia! Ja, tatsächlich, dies sind wirklich unverzeihliche Defizite? Wenn Sie meinen, daß dies so ist
schleiche ich mich deshalb schnell aus diesem Posting heraus und verspreche keine Besserung.