Leider ging der alte Baum damals ein und viele Jahrzehnte lang mußte ich auf diese köstlichen Kirschen verzichten, denn im Handel gab es diese alte Sorte nicht. Vor ein paar Jahren gelang es mir einen Kirschbaum dieser Sorte zu bekommen und jetzt trägt er schon reichlich Früchte. Im vorigen Jahr pflanzte ich noch einen Baum dieser Sorte, denn ich hatte Angst, daß mit nur einem Baum, dieser mal eingehen könnte und dieses neu gepflanzte Bäumchen erfreute mich jetzt auch schon mit ein paar köstlichen Kirschen. An die 20 Stück waren es! Und bevor die letzte Kirsche auch noch von mir verzehrt wird, da fotografierte ich sie heute noch schnell:
Wie schon als Kind, so bin ich jetzt im Alter begeistert von dieser Kirschsorte - einmalig! 1795 soll ein Herr Büttner in Halle an der Saale diese Kirschsorte gezüchtet haben, sehr viel ältere Sorten sieht man auf den beiden Bildern des bekannten deutschen Stillebenmalers Georg Flegel. Flegel lebte von 1566 bis 1638 (https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Flegel) und damals schien es auch schon verschiedene gute Kirschsorten gegeben zu haben. Jedenfalls möchte man in diese Kirschen gleich rein beißen, so gut sind sie gemalt, die verschiedenen Kirschsorten von gelb, rot, bis dunkelrot, auf diesem Aquarell von Georg Flegel:
Irgendwie ist mir dieses Aquarell aus der Zeit um 1600 emotional sehr nahe, dies nicht nur wegen der Kirschen, die ich in dieser Sortenvielfalt zu dieser Zeit gar nicht vermutet hätte, sondern auch wegen der beiden Blüten auf dem Bild, einer weißen Schwertlilie und einer blauen Prunkwinde, beides Blumen die ich auch liebe und die ich auch im Garten habe. Ich habe zwar keine weißen Schwertlilien im Garten, sondern lilane, aber auch die blauen Prunkwinden wie auf dem alten Aquarell. Auch da hatte ich gedacht, daß diese Blumen Züchtungen jüngerer Zeit sind, aber es war eben vieles schon in alter Zeit vorhanden, was man gar nicht ahnt.
Hier Fotos von meinen Schwertlilien und meinen Prunkwinden:
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