Sonntag, 5. Juli 2009

Sommerzeit - Blumenzeit und Gedanken zum "Leopoldsfest"











Sommerzeit ist Beerenzeit, aber auch Blumenzeit! Seit längerem mal wieder habe ich ein paar rotblühende Prunkbohnen auf meiner Terrasse. Mir gefallen diese Kletterpflanzen, hat man doch dreierlei – Blumenschönheit, Sonnenschutz der Terrasse und man kann später noch ein paar grüne Bohnen ernten. Schön, daß auch meine zwei Rosen auf dem Hof doch noch ausgetrieben haben und wieder wunderbar blühen, waren sie doch in dem kalten Winter bis zur Erde erfroren. Doch wie Phoenix aus der Asche sind sie wieder auferstanden. Ja und meine Seerose hat dieses Jahr einen neuen Standort bekommen, raus aus dem kleinen Miniteich in mein größeres Gartenbassin. Der Seerose gefällt´s, nur wird die Erdkröte die seit Jahren bei mir im Garten wohnt den Miniteich nicht vermissen? Jedes Jahr hatte sie in dem Miniteich Bäder genommen, nun mußte ich ihn leider wegmachen. Na, Tiere sind schlauer als die Menschen meinen und garantiert wird sie umziehen. Gelegenheiten um in das Bassin zu kommen und auch wieder raus, die habe ich ihr geschaffen. Na, mal sehen!

Ansonsten für die werten Leser meines Blogs ein paar Fotos von Blumen auf meiner Terrasse, meinem Hof und meinem Garten. Bei dieser Hitze mache ich keinen Ausflug, da bleibe ich lieber zuhause und genieße die Kühle im Haus und gehe nur mal kurze Zeit raus. Die vergnügungssüchtigen Städter spielen mal wieder verrückt, d.h. in Dessau feiert man das Leopoldsfest, ein Fest zu Ehren des Fürsten Leopold, dem „Alten Dessauer“. Albern hoch drei, wenn man viele Dessauer in historischen Kostümen wie aufgeblasene Hähne und dumme Hühner herumstolzieren sieht, dazu alte Uniformen aus der Zeit um 1700, Kanonen die auch noch laut böllern und jede Menge Marketenderstände. Komisch nur, daß die Kostümierten alle als Adelige sich verkleiden! Keiner geht als Bettler, armer Städter oder zerlumpter Landmann, aber das war doch die Mehrheit der Bevölkerung, die ausbeuterische Adelsschicht zählte mal gerade 2 % der Bevölkerung. Ja und dann erfreut sich das gaffende Volk von heute noch an den schmucken Uniformen der Soldaten, es gibt einen Umzug dieser alten Soldatenherrlichkeit. Unmenschlicher Drill damals bis hin zum Spießrutenlaufen mit anschließendem Tod des so Gequälten und das Abschlachten auf den Feldern der „Ehre“ werden heute ausgeblendet, die angeblich „gute alte Zeit“ wird verharmlost und glorifiziert. Schade, in der frühen DDR sah man die Geschichte objektiver und solcherart Mummenschanz gab es damals nicht. Bezeichnend aber mal wieder, daß bei den Organisatoren solcherart Geschichtsklitterei ausgerechnet sich ehemalige stramme SED-Bonzen- und Bonzinnen der 70er und 80er Jahre hervortun. Damals in Bezirksparteischulen die Hardliner spielend haben sie sich politisch radikal gewendet, immer schön die Fahne nach dem Wind hängend und unter dem Motto „Fett schwimmt immer oben, es kann noch so ranzig und übel sein“!

Sozialisten waren diese Typen ja sowieso noch nie, denn die „Cliquen an der Macht in der DDR nach 1960“, wie der Marxist-Leninist Enver Hoxha es ausdrückte, hatten alles andere im Sinn als das Wohl des Volkes und statt einen ehrlichen Sozialismus aufzubauen, wie sie vorgaben, sahen sie zu wie sie persönlich profitieren konnten in dem real existierenden sozialfaschistischen System der DDR.

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