Dienstag, 28. Juli 2009

Egoistische Banker und Hartz-IV-Samariter

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder war es, der durch seine abfälligen Äußerungen gegenüber Arbeitslosen die Moralbegriffe auf den Kopf gestellt hat – nicht der kapitalistische Ausbeuter, der Finanzspekulant oder der des Steuerzahlers Geldbörse unverhältnismäßig schröpfende im öffentlichen Dienst tätige Beamte oder Angestellte ist in der bürgerlichen Meinungsmache asozial, sondern der durch die kapitalistische Wirtschaftsordnung unverschuldet ohne Arbeit dastehende Hartz-IV-Empfänger. Nun, nicht alle, aber die überwiegende Mehrheit der Langzeitarbeitslosen sind moralisch gesehen meistens die besseren Menschen und keineswegs asozial. Wer sind nun die wahren Asozialen? Dieser Tage klagte meine beste Freundin über den Egoismus ihrer Tochter. Nun dies ist mir nicht neu, denn schon oft stieß mir das Verhalten der Tochter übel auf, besonders weil sie und ihr Mann auf Kosten ihrer Kinder nur an ihre Karrieren denken. Statt das gesetzliche Babyjahr zu nehmen, steckten sie ihre Kinder gleich in die Krippe, dies obwohl ihre besonders sensiblen Kinder die Krippe absolut nicht vertragen, Krankheiten en masse und psychische Störungen durch den kollektivistischen Krippenstreß, siehe auch meine Kolumne: http://barrynoa.blogspot.com/2009/03/freiheit-statt-sozialismus-la-margot.html). Beide Elternteile sind Banker, verdienen überdurchschnittlich, materiell fehlt es an nichts: Haus, Autos, Urlaub (Urlaub mit den Kindern als diese erst ein Jahr alt waren! Egoismus pur, denn was ein richtiger deutscher bürgerlicher Emporkömmling ist, dem ist Urlaubmachen eine heilige Handlung, egal ob dies Kleinkindern zuträglich ist oder nicht!). Meiner guten Bekannten, der Mutter dieser Bankerin, der geht es materiell dagegen gar nicht gut – Hartz IV! Unterstützung durch ihre vermögende Tochter – Fehlanzeige! Ja und nun steht mal wieder Urlaub der Banker an, deren Haus steht ein paar Wochen leer. Sehr gern würde meine Freundin dort ihrerseits Urlaub machen, sich in dem schönen Haus, im Garten, am großen Seerosenteich entspannen, denn sie wohnt in einer schlechten Wohngegend, laut und im Sommer stickig, von Erholung keine Spur. Nicht mal das bot die Tochter ihrer eigenen Mutter an, in dieser Zeit das Haus nutzen zu können. Was für eine Familiensolidarität, wenn die eigene Mutter so außen vor gelassen wird!

Daß zum Glück andere Söhne und Töchter fürsorglich handeln und ihren Eltern Ehre erweisen, dies erfuhr ich in einem Gespräch mit einer ABM-Kraft die derzeit Dienst für die evangelische Kirche versieht. In der Dessauer Georgenkirche betreut sie Besucher die die offene Kirche nutzen, dies in netter und der Kirche angemessenen Form, wie einer guten Sprache. Insofern ein Glücksgriff für die Georgenkirche. Aber auch ihre Mutter darf sich glücklich schätzen, ob ihrer so fürsorglichen Tochter. Seit vielen Jahren betreut sie ihre schwerkranke Mutter aufopferungsvoll, erst zuhause und seit kurzem im Pflegeheim. Jeden Tag fährt diese Samariterin nach ihrem Dienst in der Kirche in das Pflegeheim, kümmert sich viele Stunden lang um ihre Mutter. Urlaub, Vergnügungen? Alles dies gibt es nicht, nur die selbstauferlegte Pflicht für die eigene Mutter da zu sein. Dies nötigt mir Respekt ab und kennte der ehemalige Bundeskanzler diese Frau, dann müßte er sich für seine damaligen infamen Äußerungen und seine menschenverachtenden Hartz-Gesetze entschuldigen müssen, aber dies setzt ein gesundes Moralempfinden voraus welches ich zumindestens einem Herrn Schröder und gewissen Bankern nicht attestiere.

2Kor 5,10: "Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht hat, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses."

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