Donnerstag, 8. Dezember 2011

Die menschenverachtenden Vorschläge des Richard David Precht


Es ist schon bezeichnend, daß die offizielle Politik und bürgerliche Medien derzeit mal wieder auf die NPD eindreschen, dieser wahrlich unfreiheitlichen Partei Nazitum vorwerfen und dabei die Mörderbande die sich „Nationalsozialistischer Untergrund“ nannte zum Vorwand nehmen, obwohl keineswegs feststeht wer da eigentlich hinter deren Treiben stand. Das Ganze mutet einem unredlich an, als wenn man den Islam in Deutschland verbieten müßte, nur weil es islamistische Terroristen gäbe. Statt die NPD nun aber mit freiheitlichen Argumenten und freiheitlicher Politik á la Willy Brandt („Mehr Freiheit wagen“) klein zu halten, macht man das Gegenteil, man fördert die unfreiheitliche Entwicklung im Land auf allen Ebenen, ja gibt sogar im demokratischen Mäntelchen auftretenden Ideologen der Faschisierung der Gesellschaft Raum, so dem derzeit hochgejubelten Philosophen Richard David Precht, der als Zukunftsvordenker Dinge vorschlägt die einen erschauern lassen. Wer nun meint, daß man diesen Menschen doch sagen lassen solle was er will, daß dies doch Spinnerei sei was er vorschlägt, der irrt, denn Precht hat recht, wenn er sagt, daß viele Vordenker erst verlacht wurden, dann bekämpft wurden und letztlich wurden dann doch deren Denkmodelle in die Praxis umgesetzt.

Meiner Meinung nach ist die NPD sehr übel, aber noch gefährlicher sind solche Leute wie Precht, deren Vorstellungen mehr Chancen haben in die Praxis umgesetzt zu werden. Wer es noch nicht vernommen haben sollte, Precht tingelt durch die politischen Talkshows des deutschen Fernsehens und wirbt für ein „soziales Pflichtjahr für Rentner“, welches nach ihm auch schon mal länger als ein einziges Jahr andauern sollte. Gnädig gesteht er den alten Menschen zu, auch dieserart Zwangsarbeit zeitkontenmäßig zu splitten. Da nun in Zukunft das Renteneintrittsalter für normale Rentner (ausgenommen natürlich mal wieder der öffentliche Dienst) bei 67 Jahren liegt, bedeutet dies, daß der Staat fast 70jährige in diesen Zwangsarbeitsdienst zwingen würde. Nicht mal der Kaiser oder die SED in der DDR wären auf derartig menschenverachtende Vorschläge gekommen, die jetzt aber im Jahre 2011 in der Bundesrepublik Deutschland vollkommen ernsthaft (!) diskutiert werden.

Arbeitsdienst und ein soziales Pflichtjahr gab es allerdings schon mal, bei den Nazis, allerdings betraf dies nur junge Männer und Frauen. Nicht mal am Ende des Krieges mußten über 60jährige in den Volkssturm. Am 18. Oktober 1944 wurde der Volkssturm gegründet und alle 16 bis 60jährigen waffenfähigen Männer mußten dort Zwangsdienst leisten. Etwa 67jährige und ältere Deutsche in irgendeinen Arbeitsdienst zu verpflichten, dies kam nicht mal den Nazis in den Sinn. Es ist bezeichnend, daß ein vom derzeitigen Establishment protegierter „Vordenker“ Precht, diesen Arbeitsdienst für Ältere nicht freiwillig gestalten will, sondern als Zwang, und als Zwangsmittel sollen bei Arbeitsunwilligen Kürzungen der Rente eingesetzt werden. Das Resultat wäre, daß allein gesetzliche Rentner diesen Arbeitsdienst leisten müßten, denn die meisten Reichen in diesem Land beziehen ihr Geld nur zu einem geringen Teil aus einer gesetzlichen Rente. Also dem Millionär mit einer gesetzlichen Rente von vielleicht 1000,- Euro aber Kapitaleinkünften aus anderen Quellen, wie Mieteinnahmen, Dividenden, Zinsen etc. dem wird es wohl kaum etwas ausmachen wenn ihm die gesetzliche Rente um die Hälfte gekürzt wird, er wird dies lächelnd hinnehmen und natürlich nicht diese Zwangsarbeit machen. Sollte man ihm etwa an sein Vermögen, nur weil er sich solchem Dienst verweigert, na dann wandert er in sonnigere Gefilde aus oder verlegt seinen Wohnsitz in die Schweiz. Unter dem Strich würden die Vorschläge des Herrn Precht nur die Masse der alten Menschen treffen, die nur ihre gesetzliche Rente zum Leben haben.

Vollkommen ignorieren diese die Faschisierung der Gesellschaft propagierenden Ideologen auch noch, daß jetzt schon hunderttausende gesetzliche Rentner bis in höchstes Alter als Minijobber und dergleichen arbeiten gehen müssen, weil ihre Rente, von oft unter 400,- Euro im Monat, zum Leben nicht reicht, sie aber sich bei der Grundsicherung des Staates nicht demütigen lassen wollen, die nur gezahlt wird, wenn alles mal mühsam erarbeitete Vermögen verbraucht und z.B. der Besitz eines alten Autos dann im Alter ein Grund ist diese Grundsicherung nicht zu bekommen.

Typen wie Precht, die im Wohlstand leben und dies nicht zuletzt durch Honorare des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, also auf Kosten unserer GEZ-Gebühren, sollten ein soziales Pflichtjahr aufgebrummt bekommen. Dies wäre angebrachter als dieses alten Menschen zu verordnen, ähnlich der Forderung der DDR-Bürgerrechtler, die 1989/90 lautete „Stasi in die Produktion“. Daraus wurde nichts, stattdessen besetzten Stasimitarbeiter gute Stellen im öffentlichen Dienst. So wird dies wohl auch nur ein frommer Wunsch bleiben, das Zwangsarbeitsjahr für Rentner aber wohl bei den unfreiheitlichen Tendenzen in unserem Land Realität werden.



Richard David Precht:


"Ich finde es deshalb nicht zu viel verlangt, wenn wir unsere Rentner und Pensionäre noch einmal in die Pflicht für unser Gemeinwohl nehmen."

aus: „Basler Zeitung“ vom 7.12.11



Bertolt Brecht:

"Das Unrecht geht heute einher mit sicherem Schritt.
Die Unterdrücker richten sich ein auf zehntausend Jahre.
Die Gewalt versichert: So, wie es ist, bleibt es.
Keine Stimme ertönt außer der Stimme der Herrschenden
Und auf den Märkten sagt die Ausbeutung laut:
Jetzt beginne ich erst."

aus: Lob der Dialektik

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