Freitag, 22. Dezember 2017

"Kästner und der kleine Dienstag"

Neuere Filme schaue ich mir sonst nicht an, aber gestern machte ich eine Ausnahme, da die ARD einen Film über das Leben von Erich Kästner zeigte. Der Film "Kästner und der kleine Dienstag" erzählt nicht nur von der Freundschaft zwischen dem Schriftsteller und einem Berliner Jungen,  sondern von seinem Leben, und ich muß sagen: Er war gelungen!

Filmplakat

In einer Drehpause (mit Film-Dackel!)


Schon immer war ich ein großer Fan von Erich Kästner, einmalig seine Bücher „Emil und die Detektive“, „Das fliegende Klassenzimmer“, „Das doppelte Lottchen“, „Die Konferenz der Tiere“. Schon die Buchumschläge des ebenfalls von mir hoch geschätzten Walter Trier, sind großartig.
 
Widerlich die Nazizeit, als man Kästners Bücher als undeutsch verbrannte und dennoch nicht auf den genialen Schriftsteller verzichten wollte, bekanntlich ließ man ihn unter Pseudonym (Bedingung!) das Drehbuch für den tollen Film „Münchhausen“, mit Hans Albers in der Hauptrolle, schreiben. Dies muß uns Heutige lehren: Nie wieder Faschismus!
 
Buchumschläge von Kästner-Büchern von Walter Trier:
 
 
 

 
 
 
Filmplakat des Münchhausen-Films von 1943:
 
 
 
 
Passend zur Weihnachtszeit, wo die Geburt Christ sinnentleerend von sogenannten Christen gefeiert wird, sein Gedicht aus dem Jahre 1930:

Dem Revolutionär Jesus zum Geburtstag

Zweitausend Jahre sind es fast,
seit du die Welt verlassen hast,
du Opferlamm des Lebens!
Du gabst den Armen ihren Gott.
Du littest durch der Reichen Spott.
Du tatest es vergebens!

Du sahst Gewalt und Polizei.
Du wolltest alle Menschen frei
und Frieden auf der Erde.
Du wusstest, wie das Elend tut
und wolltest allen Menschen gut,
damit es schöner werde!

Du warst ein Revolutionär
und machtest dir das Leben schwer
mit Schiebern und Gelehrten.
Du hast die Freiheit stets beschützt
und doch den Menschen nichts genützt.
Du kamst an die Verkehrten!

Du kämpftest tapfer gegen sie
und gegen Staat und Industrie
und die gesamte Meute.
Bis man an dir, weil nichts verfing,
Justizmord, kurzerhand, beging.
Es war genau wie heute.

Die Menschen wurden nicht gescheit.
Am wenigsten die Christenheit,
trotz allem Händefalten.
Du hattest sie vergeblich lieb.
Du starbst umsonst.
Und alles blieb
beim alten.
 

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