Dienstag, 27. März 2012

Abgewickelt: Lauchstädter Heilbrunnen aus Sachsen-Anhalt


Im Jahre 2004 heißt es in einem Firmenporträt über den Lauchstädter Heilbrunnen: „Die Gründung des Betriebes erfolgte 1905. Er zählte in den 20er- und 30er- Jahren zu den bekanntesten und größten Brunnenbetrieben Deutschlands. Der Betrieb wurde 1951 verstaatlicht und war bis zum Jahr 1990 in das Getränkekombinat Dessau eingegliedert. 1991 erfolgte die Privatisierung. Damit wurde der Grundstein für die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit gelegt.

Wer nun heute in einem Getränkemarkt Lauchstädter Heilbrunnen kaufen möchte, der wird ihn nicht finden, stattdessen jede Menge Mineralwässer aus dem Westen Deutschlands und aus dem Ausland. Der wohlschmeckende und gesundheitlich von keinem Westwasser übertroffene Lauchstädter Heilbrunnen aus dem geschichtsträchtigen Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt wurde wie so vieles Gutes aus der ehemaligen DDR abgewickelt, die gute Quelle einfach dicht gemacht. Von wegen „1991 erfolgte die Privatisierung. Damit wurde der Grundstein für die Wiederherstellung der Marktfähigkeit gelegt“, diese Volksverdummung ist einfach lachhaft, denn wettbewerbsfähig war der Lauchstädter Heilbrunnen gerade in der Zeit von 1951 bis 1991 zu DDR-Zeiten und auch davor und da auch nicht erst seit 1905, denn um 1700 wurde die heilsame Quelle entdeckt und schon Kurgäste in der Goethezeit tranken den Brunnen, allerdings wurde er erst 1905 in Flaschen abgefüllt.

Auch ich trank den Lauchstädter Heilbrunnen sehr gern und zu DDR-Zeiten half er mir ein Nierenleiden zu überwinden. Seit etwas über einem Jahr gibt es den Lauchstädter Heilbrunnen nun nicht mehr, immer mehr verschwinden einem liebgewordene Dinge, die einen ein Leben lang begleiteten. Würde man all diesen Identitätsklau mit den Westdeutschen gemacht haben, dann hätte es dort einen Aufstand gegeben, aber mit der Bevölkerung der „Kolonie Neue Bundesländer“ kann man es ja machen.

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