Mittwoch, 4. April 2012

Die Gemeinsamkeit von Ratten und Menschen und die Theologie der Tierdiskriminierung

Unsere Rattendamen schauen interessiert auf den Bildschirm

"Wenn es im Himmel keine Ratten gibt, dann möchte ich, wenn ich sterbe, dahin gehen, wo sie hingegangen sind."

frei nach Will Rogers, 1897-1935)


"Eine Religion oder eine Kirche, die nur dem Menschen eine Seele und das Himmelreich zubilligt, die kann ich nur verachten." (B.N.)


Ratten sind einer neuen Studie zufolge ebenso gut in der Entscheidungsfindung wie Menschen, denn die Tiere können Reize optimal verarbeiten und Informationen auswerten. Das geht aus einer am Mittwoch in der US-Zeitschrift „Journal of Neuroscience“ veröffentlichten Studie hervor. Obwohl Ratten bereits allgemein als intelligent galten, zeigt die Untersuchung nach Angaben von Studienleiterin Anne Churchland erstmals, dass eine optimale Auswertung und Kombination von Reizen neben dem Menschen auch bei Tieren auftreten kann.
Die Ratten wurden von den Wissenschaftlern mit verschiedenen Ton- und Bildsignalen konfrontiert und dabei beobachtet, wie sie die Informationen auswerteten und Muster erkannten. Im Vergleich zu ähnlichen Tests bei Menschen zeigte sich demnach, dass die Ratten ebenfalls die bestmöglichen Entscheidungen trafen.“ (Focus-online, siehe: http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/natur/nager-versus-mensch-so-clever-sind-ratten_aid_723876.html oder auch Magazin Woxikon, siehe: http://magazin.woxikon.de/10422/ratten-und-menschen-verarbeiten-informationen-gleich-gut.

Diese Forschungsergebnisse sollten sich mal die Leser zu Gemüte führen die ein wenig überheblich (typisch für die meisten Menschen gegenüber Tieren) meine Beiträge http://barrynoa.blogspot.com/2011/12/von-ratten-und-menschen-und-dem-mitleid.html und http://barrynoa.blogspot.com/2012/01/intelligente-ratten.html in Emails an mich kommentierten, dies unter dem Motto: „Das sind doch n u r Tiere“. Daß also Ton-und Bildsignale (Fernsehen, Computer) auch von Ratten optimal ausgewertet werden können, ist ja nun den ungläubigen Michaels in diesen Versuchen bewiesen und besagtes Foto (siehe nochmals oben) welches als Zufälligkeit abgetan wurde, kann nun wohl doch in anderem Lichte gesehen werden.

Traurig ist es dennoch, daß Menschen im Jahre 2012 immer noch den Vorstellungen anhängen, daß der Mensch die Krone der Schöpfung sei und er weit über den Tieren stehen würde, sei es geistig oder wertig. Schuld an dieser Einstellung haben zu großen Teilen die monotheistischen Religionen Judentum, Christentum, Islam, die theologische Denkgebäude errichtet haben die den Menschen über alle anderen Lebewesen stellen, ihm allein eine Seele zuerkennen und dergleichen mehr. Deren Mehrheitstheologen waren immer Theologen der Diskrimierung des Tieres. Diese Einstellungen wurden fast unverändert auch von Atheisten übernommen, man denke da nur an die Zeiten des Sozialismus, wo dem Menschen das absolute Primat zuerkannt wurde und Tiere auch als viel minderwertiger angesehen wurden als Menschen. Auch da galt das Tier nicht als ebenbürtiges Lebewesen, sondern als weit unter dem Menschen stehend, was man nach Strich und Faden ausbeuten durfte. Man regte sich moralisch furchtbar auf über die „Ausbeutung des Menschen durch den Menschen“ in den vorsozialistischen Gesellschaftsformen, aber die gnadenlose Tierhaltung in Käfiganlagen für Hühner oder Pelztiere fand man ethisch richtig. Nur dem Menschen stand ein Leben ohne Ausbeutung, Folter, Misshandlung (theoretisch!) zu. Daß nun das derzeitige Gesellschaftssystem nicht besser ist, zeigt sich an den Gesetzen. Wenn Tiere nach dem Gesetz immer noch als „Sachen“ gelten, dann sagt das doch alles!

Daß es auch unter Christen tierliebe Menschen gibt, dies ist erfreulich, auch daß es schon Gottesdienste und Segnungen von Mensch und Tier gibt, auch Bestrebungen einzelner in den christlichen Kirchen die Diskriminierung der Tiere zu mildern, da denke man nur den Theologen Eugen Drewermann, aber solange nicht das ganze verquaste theologische Korsett gesprengt wird, daß Gott angeblich den Menschen aus all seinen Lebewesen als Krone der Schöpfung auserwählt hat und nur der Mensch eine Seele hat und in den Himmel kommt, da wird sich nicht viel ändern. Leider haben sich in der Vergangenheit oft die Religionen, religiösen Gemeinschaften und Ethiken durchgesetzt, die Tiere diskriminierten. So haben jüngere Religionen, wie das Christentum und der Islam, Milliarden Anhänger und z.B. die älteste noch existierende Religion, der Jainismus, welche Tiere als Brüder und Schwestern ansieht die den Menschen ebenbürtig sind und genau so eine Seele haben wie Menschen (http://de.wikipedia.org/wiki/Jainismus) nur rund 4 Millionen Gläubige.

Mecki (jung)

Elisabeth (gestorben) und Jecki

Esmeralda

Jecki

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