„Time is on my side, yes it is.
Now you always say,
that you want to be free!“
(„Die Zeit ist auf meiner Seite, ja sie ist es.
Jetzt können sie immer sagen,
daß du frei sein willst!“)
Ja, frei wollten wir schon damals sein, jedenfalls die meisten meiner Freunde und die waren durch die Bank weg keine DDR-Fans. Da die Realität eine unfreiheitliche war, da blieb nur das Wegbeamen in die progressive Literatur oder die Musik, z.B. die der Stones, die man glücklicherweise im Radio (Westsender) hören und mit dem Tonbandgerät aufnehmen konnte. Schmunzeln muß ich, wenn ich mir alte Fotos von damals ansehe, wo ich mit Shirts mit Stones-Aufschriften zu sehen bin.
Diese hatte ich mir mit Textilfarbe selbst gemacht, denn zu kaufen gab es ja sowas in der DDR nicht. Ob derartige Shirts in Westdeutschland damals schon getragen wurden, dies weiß ich nicht mal. In die Schule konnte ich mit diesen Shirts nicht gehen, da wäre ich achtkantig raus geflogen. Spaß machte es aber mit Freunden so durch die Straßen zu gehen und die Spießbürger zu provozieren, denn die fühlten sich tatsächlich von diesem Schriftzug provoziert, zumindestens die SED-Typen mit kleinbürgerlicher Denkweise, die es Mitte der 60er Jahre zur Genüge gab, die schon etwas längere Haare als Angriff auf ihren „Sozialismus“ ansahen, einen Sozialismus der natürlich keiner war, sondern der Sozialfaschismus war.
Wie mit Langhaarigen in der DDR umgegangen wurde, das kann man hier nochmal nachlesen: http://www.tlz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/FDJ-und-Polizei-gingen-in-Poessneck-brutal-gegen-Langhaarige-vor-307260531. Bezeichnend das deutsche kleinbürgerliche Pack welches bei den Zwangshaarschneideaktionen in der Stadt Pößneck klatschte ("Erschreckend war auch die Reaktion der älteren Bürger auf die Zwangsscherungen. "Sie standen vor dem Friseurladen und haben applaudiert", erinnert sichKay Frotscher . Endlich komme wieder Ruhe, Ordnung und Sauberkeit in die Stadt - so die Meinung vieler Beobachter."). Diese Denkweise, die es schon zu Kaisers Zeiten, im NS-Staat und in der DDR gab, ist allerdings auch heute noch nicht verschwunden, gerade in der Bundesrepublik sind die freiheitlichen Zeiten der 70er und 80er Jahre längst vorbei und der faschistoide deutsche Spießbürger kann sich wieder ausleben, angeheizt durch die immer reaktionärer werdenden Mainstreammedien und die Politik, wobei lange Haare und anderes Outfit keinen dieser Typen mehr erregen, denn die Feindbilder des "Spießbürger-Volkszorns" wechseln, wie auch die Mode wechselt.
Wie mit Langhaarigen in der DDR umgegangen wurde, das kann man hier nochmal nachlesen: http://www.tlz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/FDJ-und-Polizei-gingen-in-Poessneck-brutal-gegen-Langhaarige-vor-307260531. Bezeichnend das deutsche kleinbürgerliche Pack welches bei den Zwangshaarschneideaktionen in der Stadt Pößneck klatschte ("Erschreckend war auch die Reaktion der älteren Bürger auf die Zwangsscherungen. "Sie standen vor dem Friseurladen und haben applaudiert", erinnert sich
„Time is on my side“ von den Rolling Stones, hier zu hören :
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