Samstag, 15. August 2015

Ein Memento mori: "Tandaradei" von Victor Hardung (1861-1919)


Victor Hardung´s (1861-1919) Gedichte kennt heute kaum noch jemand. Es ist leider so, daß gute Literatur und gute Gedichte der Zeit um 1900 der Vergessenheit anheim fallen. Neu verlegt werden sie nicht und kaum jemand hat das Glück, wie ich, alte Bücher und alte Zeitschriften aus dieser Zeit zu besitzen und damit diese Dinge lesen zu können. 

„Tandaradei“ von Victor Hardung ist ein Gedicht, welches vor 100 Jahren ein jeder Lyrik-Freund kannte. Noch heute ist das Wort „Tandaradei“ vielen als Wort bekannt, aber der Sinn ist verloren gegangen. Dieser Tage entdeckte ich das Gedicht „Tandaradei“ auch auf einer Seite der Münchner „Jugend“ aus dem Jahre 1897 (Nr. 34). Dort bekam das Gedicht durch die Verbindung mit einer Grafik des bekannten Malers Fritz Erler eine Aufwertung, wie es oft geschieht, wenn ein Text erst durch ein Bild eingängig wird. 

Tandaradei! Ein Gedicht, welches auf Wesentliches und oft Verdrängtes im Leben eines jeden hinweist:  

Memento mori!

(lat. „Denke daran, daß Du stirbst!“ oder auch: „Bedenke, daß Du sterben mußt!“)

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