http://barrynoa.blogspot.de/2016/01/dokumente-zur-politischen-arbeit-des.html, heute weitere Dokumente.
Daß die vom DA bekämpften SED-und Stasiseilschaften noch heute wirken, das ist eine Tatsache. Alte Stasi´s sind in der bundesdeutschen Gesellschaft zwar angekommen, versprühen aber immer noch ihr Gift gegen ehemalige Bürgerrechtler, weil sie ihnen nicht verzeihen können, daß die ihnen ihre Allmacht streitig gemacht haben.
Was für ein volksfeindliches Gesindel die damaligen Sozialfaschisten auch und besonders auf unterer Ebene war, dies mußte mein Vater erleben.
Bis 1989 unterstützte die Mehrheit der DDR-Bürger das sozialfaschistische SED-Regime. Die Zivilcourage der Masse der Bürger von 1989 kam ziemlich spät, jahrzehntelang stützten die opportunistischen kleinbürgerlichen Ostdeutschen das SED-System und die kleinen Büttel auf der unteren Ebene waren oft eilfertigere Hardliner als die Spitze um Honecker.
Bestes Beispiel war der Beschluß der Regierung der DDR, daß auch Nichtrentner bei dringenden Familienangelegenheiten in den Westen reisen dürfen, ein durchaus humanes Anliegen der Staatsoberen, welches allerdings bei den kleinen Bütteln unten immer wieder sabotiert wurde. Als meine liebe Oma, die in Westdeutschland wohnte, sehr schwer krank wurde und die Ärzte des Krankenhauses uns ein umfangreiches Attest sendeten, daß Oma Martha nur noch kurze Zeit zu leben hätte, da war das Gesetz gerade ein paar Wochen alt, daß mein Vater als Sohn hätte zu ihr fahren dürfen. Mein Vater stellte den Antrag sofort, statt aber die Reisegenehmigung zu bekommen, wurde er zur SED-Kreisleitung bestellt, zum damaligen Chef, einem Typen namens Karl Hertel. Statt meinem Vater sein Bedauern über die Krankheit der Mutter auszudrücken, hielt er meinem Vater eine Standpauke, daß er als Wirtschaftsfunktionär so einen Besuchsantrag nicht zu stellen hätte, auch wenn ihm das gesetzlich zustände und machte meinen Vater herunter, drohte mit beruflichen Konsequenzen (die dann später auch massiv eintraten).
Der lange Arm der SED-Kreisleitung reichte weit, mein Vater bekam keinen Reisepaß für den Besuch seiner Mutter. Wir waren zuhause geschockt, da immer dringlichere Anrufe aus dem Krankenhaus kamen, daß Oma immerzu nach ihrem Sohn rief, denn sie spürte den nahenden Tod. Vater sah nur einen Ausweg, eine Eingabe bei Honecker in dessen Bürgerbüro. Von dort kam grünes Licht, aber die Typen der SED-Kreisleitung nahmen es mehr als übel, daß mein Vater sich über Dessau beschwert hatte. Vater durfte fahren, aber ehe die Stempel etc. unter den Papieren waren, da war Oma gestorben, ohne daß sie ihren Sohn noch einmal gesehen hatte, was sie sich so sehnlich gewünscht hatte. Vater durfte eine Woche dort bleiben und es blieb ihm nichts anderes übrig als nur noch die Beerdigung zu organisieren. Diese miese deutsche Mentalität der Büttel auf unteren Ebenen aus Niedertracht bestehende Gesetze noch zu verschärfen oder gar zu unterlaufen, diese Mentalität zieht sich durch die deutsche Geschichte wie ein roter Faden.
Daß sich Vater in Berlin über die Dessauer Cliquen an der Macht beschwert hatte und sogar reisen durfte, das verziehen ihm die Büttel in Dessau nicht, nur ganze kurze Zeit später wurde er unter fadenscheinigen Begründungen des Postens als Vorstandsvorsitzender der Dessauer Konsumgenossenschaft enthoben und war arbeitslos. Der Arm der SED-Kreisleitung reichte weit und auch der Konsum mußte sich diesen Typen beugen, zumal engste Mitarbeiter von Vater der SED und Stasi hörig waren. Dessau bot ihm eine Sachbearbeiterstelle in einem Kleinbetrieb mit 600 Mark Monatsgehalt an, um ihn zu demütigen, denn er hatte vorher rund das dreifache als Gehalt. Hätte Vater nicht privat den Personalchef des Chemischen Kombinats Bitterfeld gekannt, der ihn trotz der Rache der Dessauer SED-Bonzen zu guten Konditionen einstellte, was die Bonzen protestieren ließ, wie mein Vater erfuhr, da hätte er beruflich ganz unten dagestanden. So etwas vergißt man nicht und da schließt man sich natürlich der Bürgerbewegung an, die am schärfsten gegen das verhaßte SED-und-Stasi-System etwas unternahm und das war in Dessau nun mal der DA.
Da der Dessauer DA sich nie der CDU anschloß und auch nie als Kreisverband sich aufgelöst hatte, konnte er noch weiter bestehen, und wurde sogar bis vor knapp einem Jahr von der Konrad-Adenauer-Stiftung mit kostenlosem Info-Material, wie der kostenlosen Wochenzeitung "Das Parlament", unterstützt. Mehr dazu in späteren Teilen dieser Serie.
Als andere noch von einer extra DDR schwärmten, da schlug der DA schon dies oben vor!
Die ehrliche Alternative: DA!
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