89/90 war der DA die einzigste Kraft, die gegen diese Halbherzigkeit anging, zwar mit bescheidenem Erfolg, aber alle anderen Kräfte, vorneweg die neuen linken Gruppierungen, wollten den Cliquen an der Macht ihre Macht lassen, bloß unter einem anderen Gesellschaftssystem. Wer das nicht wollte, der ging zum DA!
Jeder ehemalige DDR-Bürger wird sich noch daran erinnern, daß es für einen normalen Bürger z.B. nicht möglich war einen Gewerbeschein zu bekommen. Wer so ein privates Gewerbe erkaubt bekam, das waren immer „besondere“ Bürger oder Bürger mit sehr guten privaten Beziehungen zu den staatlichen Stellen. Das sollte schon im Januar 1990 anders werden, mit der Gewerbefreiheit, aber die Stellen in den Kommunen, die über die Erlaubnis zu einem Gewerbe oder die Vergabe von Gewerberaum zu entscheiden hatten, die taten alles, daß Otto Normalbürger kein Gewerbe aufmachen konnte, siehe auch den 2. Scan.
Der DA kämpfte auch in Dessau dagegen, oft ein Kampf gegen Windmühlenflügel, denn die bisherigen Cliquen an der Macht waren in Seilschaften vernetzt und wollten natürlich ihren Leuten die Gewerbe zuschanzen. Wer meint, dies war dann spätestens mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 überwunden gewesen, der täuscht sich, denn noch bis Mitte der 1990er Jahre wurden von den Dessauer Behörden, wo großteils die alten Mitarbeiter aus DDR-Zeiten noch immer in Amt und Würden saßen, den „normalen“ Antragstellern auf ein Gewerbe größte Schwierigkeiten gemacht, dies in Verletzung von bundesrepublikanischen Gesetzen - alles durch Schriftstücke aus dieser Zeit noch belegbar.
Hier queerbeet weitere Dessauer DA-Dokumente zu den verschiedensten Themen:
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