Dienstag, 5. Februar 2008

Alles Gute Nico!


Mit meinem lieben Hund Lenn, den ich ehrenamtlich im Tierheim Dessau betreute, ging ich ein Jahr lang fast jeden Tag immer denselben Weg zur Mulde herunter. Diese Spaziergänge waren für Lenn die einzigste Abwechlung in einem ansonsten tristen Alltag in seinem Zwinger. Denselben Weg nahm auch eine andere ehrenamtliche Gassigeherin mit einem kleinen schwerstbehinderten kleinen Hund. Dieser Nico war ein tapferer kleiner Hund der ein schweres Schicksal hinter sich hatte und der an den Hinterläufen gelähmt war. Lenn und ich beobachteten gern den fleißigen Nico wie er auf den Wiesen emsig Löcher grub um nach Mäusen zu suchen. Bei dieser Tätigkeit war er unermüdlich, auch wenn er fast nie Erfolg beim Mäusefangen hatte. Durch diese lang andauernde Bekanntschaft mußte man den kleinen Nico natürlich auch in sein Herz schliessen.


Wie mir Tierfreunde berichteten, wurde Nico nun an eine Familie mit Kindern aus Halle vermittelt. Mit Kinderwagen und Kegel und dem Nico als neuem Mitglied der Familie ging es zu Fuß ab vom Tierheim zum Bahnhof und dann mit der Bahn nach Halle in eine völlig neue Umgebung. Kritisch sehe ich das für Nico Ungewohnte, denn er war noch nie soweit gelaufen, kannte nur die Wiesen am Tierheim, und nun die Stadt Dessau, die Bahn, die neue Stadt Halle, eine Wohnung, wo er doch bisher nur seinen Zwinger kannte.


Als ich noch im Tierheim ehrenamtlich tätig war, monierte ich, daß die Tierheimhunde nicht in die Stadt durften, Gassigeher die dies dennoch taten, bekamen Ärger. Es wäre doch aber so wichtig, daß Hunde die in Familien vermittelt werden, auch Stadtleben kennen lernen dürfen, damit sie keinen Kulturschock erleben müssen. Doch diese Ansichten von mir fanden leider kein Gehör bei den Verantwortlichen. Dem lieben Nico wünsche ich viel Glück in seiner neuen Umgebung, als Neu-Hallore!


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