Dienstag, 25. November 2008

Coswig/Anhalt, das Dornröschen an der Elbe








Daß das Dessau-Wörlitzer Gartenreich mein Arkadien ist und mein unbedingter Favorit, dies dürfte bekannt sein, aber auch die Auenlandschaft um Brambach herum und die Muldaue von Möst bis Raguhn zählen zu meinen beliebten Ausflugszielen. Gut gefällt es mir auch in Coswig/Anhalt und ich erlaube mir den werten Lesern des Blogs ein paar Fotoimpressionen von Coswig vorzustellen. Coswigs Wappen zeigt ja eine Frau im wehenden hellblauen Kleid. Diese schöne Frau erinnert mich an Dornröschen, wie auch die Stadt Coswig selber – sie wartet darauf endlich wachgeküßt zu werden! Coswigs Charme und Reiz liegen meiner Meinung nach brach und touristisch wäre Coswig eine Perle wenn diese Reize besser vermarktet würden. Auf jeden Fall halte ich Coswig für interessanter als das nahe Wittenberg, dem Coswig, eine bis dato anhaltische Stadt, durch die unselige neue Gebietsreform dem Landkreis Wittenberg zugeschlagen wurde. So wie Wörlitz nicht zu Wittenberg paßt, sondern zu Dessau gehören müßte, so ist Coswig eine eindeutig anhaltische Stadt, die, so wie es bis vor kurzem war, zu Anhalt-Zerbst gehört, so wie es Jahrhunderte vorher der Fall war.

Coswigs Schönheit wird durch die Lage an der Elbe bestimmt. Kommt man von der Wörlitzer Seite und schaut von der Fähranlegestelle am Hotel und Gasthaus „Elbterrasse“, einem Etablessiment welches ich sehr mag wegen seiner nostalgischen Gründerzeit-Architektur, dann sieht man die ganze Pracht der Silhouette der Stadt Coswig mit dem Schloß im Mittelpunkt, eine Ansicht die einen an Dresden erinnert, nur eben im Kleinformat. Sehenswert die kleine Unterstadt mit seinen Fischerhäusern, die wie Schwalbennester an dem Steilufer aussehen. Beredtes Beispiel, mein Foto mit dem Haus des Fischermeisters Robert Hannemann, wo kurz darüber sich die Straße windet. Von oben dann wunderbare Ausblicke auf das Elbtal! Neben verfallenen Häusern (siehe Foto eines ruinösen Hauses) stehen widerum restaurierte und renovierte Häuser um den Markt herum. Herausgeputzt, wie in allen Orten der ehemaligen DDR, die Gebäude der Obrigkeit, so auch das Coswiger Rathaus. Mag eine Kommune auch noch so arm sein und deren Bürger nicht wissen wie sie ihre Häuser instand halten sollen mit den Hungerlöhnen die in der freien Wirtschaft gezahlt werden oder mit den Brosamen von Hartz IV, aber die Amtsgebäude sind immer pompös, eben so wie es schon früher der Fall war als Adel und Kirche für sich Prunkbauten errichten ließen und die Untertanen die den Mehrwert erwirtschaften mußten oft in kümmerlichen Häusern oder gar Hütten leben mußten.

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