Donnerstag, 19. August 2010
B.N. und Professor Antonio Garella (1864 - 1919)
Wer möchte sich schon mit Kunst umgeben die häßlich ist oder die gar keine Kunst ist, sondern triviale Massenproduktion oder gar Kitsch? Die Geschmäcker sind zum Glück verschieden, ich z.B. bin immer sehr von der Antike und deren Schönheitsidealen begeistert gewesen. Schon aus diesem Grund kaufte ich noch zu DDR-Zeiten die oben abgebildete Plastik, die in meinem Bücherregal seit vielen Jahren steht und mich erfreut. Schöpfer der Marmorbüste ist der italienische Bildhauer Professor Antonio Garella (1864-1919). Das junge Mädchen ist in der Tradition des Schönheitsideals der Antike um 1900 entstanden und atmet dennoch den Zeitgeist des modernen Art Nouveau. Nach unbestätigten Angaben soll das junge Mädchen die Allegorie der Poesie darstellen - ein wunderbarer Gedanke! Die edlen und zarten Gesichtszüge des jungen Mädchen sind immer wieder gern anzusehen. Garella schuf in dieser Büste wirkliche Schönheit, die sich wohltuend von vielen häßlichen und gewöhnlichen Alltagsgesichtern abhebt, denen man tagtäglich im Alltag begegnet. Insofern ist diese Kunst natürlich eine Flucht aus der Wirklichkeit und trägt kaum etwas dazu bei die Gesellschaft zum Besseren zu verändern, so wie das anklagende oder revolutionäre Kunstwerke tun, dennoch trägt die Darstellung von Idealen auch des menschlichen Äußeren und wahrer menschlicher Schönheit zur inneren Veredelung von Menschen bei. Ohne Ideale und ohne erhabene Kunst wäre die Welt noch unerträglicher.
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