Sonntag, 1. August 2010

Vaters "Souvenirs" aus dem 2. Weltkrieg



Mein Vater konnte nur wenige Erinnerungsstücke aus dem Krieg mitbringen, den er von 1939 bis 1945 als Soldat an der Ostfront mitmachen mußte. Ende 1944 wurde er verwundet (Kniedurchschuß) und lag lange Zeit im Lazarett in Marienbad. Von dort bekam er noch etliches Verbandszeug mit, da die Wunde noch nicht ganz zu war. Wenige Teile dieses Verbandzeugs sind heute noch erhalten, da wir es aufgehoben haben, so eine Packung von 6 Mullbinden, hergestellt am 26.1.1938, also noch vor dem Krieg, und eine Verbandspackung von 1942, siehe mein Scan. In Roßlau dann stationiert, sah er zusammen mit seinen Kameraden wie am 7. März durch angloamerikanische Bomber Dessau in Flammen aufging. In Roßlau, wo mein Vater stationiert war, da befand sich noch eine ziemlich starke Truppe der deutschen Wehrmacht. Die Soldaten dort wunderten sich, daß die Wehrmacht dort unbehelligt blieb. Die Ziele, besonders der Engländer, waren 1945 nicht mehr die deutsche Wehrmacht sondern die deutsche Zivilbevölkerung und die Zerstörung der deutschen Städte.

Es gab nicht mal Ende des Krieges Kämpfe der Amerikaner gegen die Deutschen in Roßlau, so wie in Dessau, denn die Amerikaner stoppten ihren Vormarsch an der Elbe und überließen den Einmarsch in Roßlau den Russen im Mai 1945. Mein Vater fiel aber trotzdem in amerikanische Gefangenschaft, da seine Truppe kurz vor Kriegsende noch etwas weiter westlich eingesetzt war. Diese Kriegsgefangenschaft war die Hölle, viele der Kameraden meines Vaters verreckten in dem amerikanischen Gefangenenlager an Krankheiten und Entkräftung. Zu Essen gab es die ersten 14 Tage absolut gar nichts. Als „Proviant“ wurden kleine Tütchen mit Pfeffer verteilt. Die Amis machten sich einen Spaß daraus wie Landser diesen Pfeffer aus großem Hunger aßen und ihnen der Mund dann höllisch brannte. Ein solches amerikanisches Pfeffertütchen brachte mein Vater als „Souvenir“ bei der Entlassung mit nach Hause. Dieses ist allerdings nicht mehr vorhanden, da der Pfeffer verbraucht wurde.

Das Porträt meines Vaters wurde vor seiner Entlassung aus dem Lazarett in Marienbad von dem dortigen Fotografen Blechschmidt aufgenommen. Kurioserweise war dieser Fotograf ein Verwandter von Mietern meiner Großeltern. Familie Blechschmidt wohnte damals auf dem Törtener Sandberg in der oberen Wohnung, da wo ich seit langem wohne. Die beiden kleinen Fotos zeigen meinen Vater im Roßlauer Wald, dort wo er stationiert war und bei einem Besuch zusammen mit meiner Mutter im Garten auf dem Sandberg. Beide kleinen Fotos wurden im Januar 1945 aufgenommen.

PS: Ehe die im deutschen Volk massenhaft umtriebigen Anscheißer (scheinbar ein Wesensmerkmal der Deutschen) und pseudoantifaschistisch agierende Bürgersöhnchen-und Töchterchen sich die Mühe machen obige Fotos bei Google und bei Staatsorganen zu denunzieren, verweise ich darauf, daß ich das besagte Kreuz auf der Uniformjacke unkenntlich gemacht habe und daß daraufhin laut bundesdeutscher Rechtsprechung diese Publizierung legal ist!

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