Oh je, oh je, was gibt es bloß für Zeitgenossen! Gestern machten wir einen Ausflug und wollten Bekannte in einer Bungalowsiedlung nahe Dessau besuchen. Unser Bekannter warnte uns schon, eine der neu hinzu gezogenen Familien duldeten es nicht, daß man nette Worte für deren Tiere (Hund und Katze) finden dürfe, streng verboten sei es diese zu streicheln, wenn der Hund am Zaun stehen würde und die Katze durch die Siedlung streifen würde. Wir wollten es nicht glauben, spazierten den Weg dort entlang und tatsächlich ein niedlicher kleiner Hund im Vorgarten guckte freundlich zu uns (die Katze war nicht da), wollte schwanzwedelnd an den Zaun, doch schon kam aus dem Bungalow eine keifende junge Frau heraus, herrschte uns an, ob wir denn das Schild nicht gelesen hätten („Hier wache ich“ – damit konnte nur die junge Frau gemeint sein, lol). Tatsächlich prangte ein großes Schild am Zaun mit der Aufschrift das Füttern und Streicheln von Hund und Katze verboten seien. Kein Füttern okay, aber Streicheln verboten? Waren Hund und Katze bissig? Keinesfalls, eher liebebedürftig! Ängstlich schaute der kleine Hund, wäre wohl lieber mit uns gegangen als bei dieser keifenden jungen Frau sein zuhause zu haben, die auf unsere Frage warum denn Hund und Katze nicht gestreichelt werden dürfen nur die erschöpfende Antwort lautstark von sich gab: „Haut ja ab, weg hier, weg hier!“ Ja und da befanden wir uns auf öffentlichem Weg, aber eben vor ihrem Grundstück.
Ja, da sollen wahrscheinlich aus dem kleinen Beagle und der Katze scharfe Wachtiere gemacht werden, die alle Nachbarn und alle Spaziergänger die an ihrem Zaun vorbei müssen anbellen oder anfauchen, so daß statt der sonst dort herrschenden Ruhe und gutem Einvernehmen mit den Nachbarn eine Atmosphäre wie an der früheren Zonengrenze herrscht. Wie heißt doch gleich das Sprichwort: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt! Armer Hund, arme Katze, was wird bloß aus denen werden wenn aus ihnen keine scharfen Wachtiere werden, wie das die Besitzer scheinbar wollen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen