Mittwoch, 9. September 2015

Der Sollnitzer See und die toten Spitzmäuse

Die Septembersonne wärmt noch einmal, so daß man bei Ausflügen mit offenem Verdeck fahren kann, falls man ein Cabrio hat. Es ist erstaunlich, der Sollnitzer See war heute fast menschenleer, außer einem einzigen Sonnenhungrigen und uns Ausflüglern. Zu DDR-Zeiten wäre das unmöglich gewesen, hunderte wenn nicht tausende Menschen hätten den Strand bevölkert, hätten Ball gespielt, sich gesonnt und wären im See geschwommen. So ändern sich die Zeiten. Mir ist es sogar recht, denn ohne Menschen läßt sich die Natur viel besser genießen und die Stille ist für einen Städter eine Labsal. Dazu ein paar Fotos rund um den Sollnitzer See am Ende des Blogtextes.



Was mir als Tierfreund besonders aufgefallen ist, das waren die vielen toten Spitzmäuse auf den Wegen, siehe dieses Foto davon. Wem sie alle zum Opfer fielen, dies liegt auf der Hand, denn Hauskatzen aus dem nahen Ort Sollnitz treiben dort ihr räuberisches Unwesen. Das beste Mittel gegen dieses sinnlose Töten räuberischer Katzen sind immer noch die Glöckchenhalsbänder, wodurch die Opfer beim Kommen einer Katze gewarnt werden. Aber die werden leider nur ganz selten den Katzen angelegt, sogar sich Tierschützer nennende Katzenhalter machen das nicht, ein sicherer Beweis, daß es keine Tierschützer sind. 

Spitzmäuse werden niemals von Katzen gefressen, warum, siehe in dem Text unten. Den Hauskatzen geht es ja auch sonst bekanntlich fast immer nur um die Jagd und das Töten, fressen tun die Hauskatzen dann zuhause, wenn ihnen Herrchen oder Frauchen Büchsenfleisch servieren, das bekannte Tierfutter von gequälten „Nutz"-Tieren, wie Lamm, Kalb, Ente, Huhn usw. Oft nennen sich diese Tierhalter dann noch Tierrechtler, sind gar in Tierschutzvereinen oder schreiben in Foren oder Blogs die angeblich dem Tierschutz dienen, dies obwohl sie mit dem Verfüttern von gequälten Nutztieren aus der Massentierhaltung an ihre Hunde oder Katzen viel größere Tierfeinde sind als Menschen die keine Hunde oder Katzen als Haustiere halten und die keine Veganer oder Vegetarier sind, die vielleicht selten mal Fleisch essen und dann nur von Tieren, die nicht aus der tierquälerischen Massentierhaltung kommen, wie das z.B. bei dem südamerikanischen Rindfleisch der Fall ist, Fleisch von frei in der Natur lebenden Rindern.

Zur Spitzmaus noch dies: Spitzmäuse sind keine Mäuse, heißen nur Mäuse, wie auch die Haselmaus keine Maus ist, sondern eine kleine Bilchart ist und wie auch auch eine Fledermaus mitnichten eine Maus ist. Spitzmäuse (Soricidae) gehören zur Familie der Eulipotyphla, einer artenreichen Säugetierfamilie, sind also keine Nagetiere wie die Mäuse, dies trotz der äußeren Ähnlichkeiten mit Mäusen. Daß die Spitzmäuse auch heutzutage "Spitzmäuse" im Deutschen heißen und nicht "Spitzer" wie die Wissenschaftler es wollten, das "verdanken" wir Adolf Hitler, siehe dieses Kuriosum im unteren Text. 

 

 
Katzen fressen keine Spitzmäuse, jagen und töten sie aber
 
Vermutlich empfinden Katzen den moschusartigen Geruch und strengen Geschmack, der von den Sekreten der Seitendrüsen ausgeht, als unangenehm, sodass sie die Tiere zwar jagen aber nicht fressen. Besonders häufig können tote Waldspitzmäuse (Sorex araneus) beobachtet werden. Hausspitzmäuse (Crocidura russula), Gartenspitzmäuse (C. suaveolens) und Feldspitzmäuse (C. leucodon) sind aufgrund ihrer Siedlungsnähe vielerorts Beutetiere von Katzen. In Großbritannien machte die Mammal Society aus der Not eine Tugend und startete einen Aufruf die mit heimgebrachten Kleinsäuger zu melden. Wenn sie auch nicht wollen, dass der Tod des kleinen Säugers umsonst war, melden sie uns ihren Fund!

Adolf Hitler gegen neuen wissenschaftlichen Namen „Spitzer

Da der Name Spitzmaus aus systematischen Gründen irreführend ist, gab es Bestrebungen diesen zu ändern. Für Aufsehen sorgte dabei ein Bericht der Berliner Morgenpost vom 3. März 1942 über die Deutschen Gesellschaft für Zoologie mit der Verlautbarung, dass die Namen „Spitzmaus“ und „Fledermaus“ abzuändern sein in „Spitzer“ und „Fleder“ (altes Wort für Flatterer). Adolf Hitler zeigte jedoch nur wenig Verständnis und ließ mit Deutlichkeit mitteilen „die Umbenennungen seien umgehend rückgängig zu machen. Wenn die Mitglieder der Gesellschaft für Säugetierkunde nichts Kriegswichtigeres und Klügeres zu tun hätten, dann könne man sie vielleicht einmal längere Zeit in Baubataillonen an der russischen Front verwenden. Wenn derartig blödsinnige Umbenennungen noch einmal erfolgten, würde der Führer unbedingt zu entsprechenden Maßnahmen greifen; keinesfalls sollte man Bezeichnungen, die sich im Laufe vieler Jahre eingebürgert hätten, in dieser Weise abändern«

 















 

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