Samstag, 20. Dezember 2008

Was macht der Tierschutz in Dessau?

Es kommen immer wieder Emails von Lesern des B.N.-Blogs die damals die Postings um den Hund Lenn und das skandalöse Dessauer Tierheim mit viel Anteilnahme gelesen haben, die von mir wissen möchten was es neues im Dessauer Tierschutzverein, dem Trägerverein des Tierheims, gibt und ob sich nun dort einiges zum Besseren gewendet hat. Nun, liebe Leser, aus erster Hand wie damals kann ich leider nicht berichten, denn ich gehe immer noch nicht wieder in das Dessauer Tierheim und kann also nur vom Hörensagen berichten. Warum ich noch immer nicht in das Tierheim gehe, dort wie damals mich um ein Tier kümmere, wo ich dem Personal auf die Finger schaute und mich leider über jede Menge Mißstände dort aufregen mußte? Das ist leicht beantwortet! Leider, leider hat der neue Tierschutzvereinsvorstand nur halbherzig aufgeräumt mit all den Mißständen. War wahrscheinlich nur damit beschäftigt die finanziellen Unregelmäßigkeiten aufzudecken und aufzuarbeiten die im Dessauer Tierschutz an der Tagesordnung waren. Es ist schon nicht so einfach bei der damaligen undurchsichtigen Buchhaltung dort verschwundene Gelder aufzufinden und dergleichen Dinge mehr. Um es kurz zu machen, der alte Vorstand ist weg – aber, und jetzt kommt das große „Aber“, das Personal im Tierheim, die festangestellten Mitarbeiter, sind alle noch in Amt und Würden!!!

Daß da nun keine Veränderungen zum Wohle der armen Tierheimtiere eintreten werden, dies kann man sich an den fünf Fingern abzählen. Wer meine Situationsberichte hier im Blog rund um das Schicksal des Hundes Lenn und um die Machenschaften im Tierheim sich noch einmal zu Gemüte führt, der wird verstehen, daß ich solange diese Typen, die nun ganz und gar nicht geeignet sind hauptberuflich in diesem Tierheim tätig zu sein, weiterhin dort bestimmen wie mit den Tieren verfahren wird, in diesem Tierheim nicht ehrenamtlich tätig sein kann. Natürlich tun mir die Tiere dort leid, je weniger Ehrenamtliche sich um sie kümmern, je weniger kommen sie aus ihren Zellen heraus, aber es ist doch zu hoffen, daß der Vorstand des Tierschutzvereins sich nun endlich des größten Problems des Tierheims annimmt und dieses vollkommen ungeeignete Personal auswechselt. Es gibt nun wirklich genügend Arbeitslose die die nötigen Qualifikationen haben und die Tierfreunde sind, die diese Stellen sofort ausfüllen könnten, also daran liegt es nun wirklich nicht. Solange aber diese alten Kader dort weiterhin agieren können, dort ihr Gehalt aus dem Topf des öffentlichen Dienstes beziehen können, solange werden die Tiere dort nichts zu lachen haben, es wird sich kaum was ändern.

Positiv empfand ich, daß das Tierheim in diesem Jahr dieses widerliche Adventsfest nicht veranstaltet hat. Im vorigen Jahr erlebte ich hautnah diesen heuchlerischen Zirkus. Etwas abstoßenderes habe ich selten erlebt. Da wurde mit viel Brimborium versucht der Bevölkerung das Geld aus der Tasche zu ziehen, man wollte für das Tierheim Geld einnehmen. Was man dann aus diesen Geldern machte, ob man dieses sorgfältig verwaltete, zum Wohle der Tiere einsetzen würde, dies erfuhr das Publikum natürlich nicht. Hätten all die Spender gewußt welch finanzielle Unregelmäßigkeiten im Tierheim herrschten, so hätte es natürlich nicht einen Cent gegeben. Dieses große Fest mit Tannenbäumen, Weihnachtsschmuck allenthalben wie auf einem Weihnachtsmarkt, Musik, großen Freßtischen und allerlei Allotria, zeigte einmal mehr welch Geistes Kind das Personal im Tierheim war – alles den Menschen, die Tiere zuletzt! Es wurde tüchtig gefeiert und gefressen was das Zeug hielt, von Würstchen bis hin zu den besten Torten, die Hunde aber saßen in ihren Käfigen, auch die welche sonst von Gassigehern ausgeführt wurden und schnupperten hungrig die verführerischen Düfte die von dem Menschenfest zu ihnen drangen. Ich ging wie fast jeden Tag zu dem Hund Lenn zu seinem Käfig. Lenn war schon Todeskandidat, denn man hatte heimlich beschlossen, daß er nach Weihnachten getötet werden sollte. Schon von weitem sah ich, daß sein Käfig über und über mit jeder Menge kitschigem Weihnachtsschmuck behangen war, dazu Lichterketten und makabrerweise hing auch ein Totentuch an einer der Käfigwände. Nun das konnte nur von einem bestimmten ehrenamtlichen Helfer stammen, einem bekannten Unternehmer, dessen Geschäftsgebahren ich auch einmal unrühmlich kennen lernen durfte, der aber sehr viel Geld verdienen mußte, denn sein Ausspruch „Geld spielt keine Rolle für mich“ war im Tierheim allenthalben bekannt. Nun, für diesen Tand war Geld da, aber wenn es um die elementarsten Bedürfnisse der Tiere ging, dann hörte das Denken auf. Lenns größte Freude war es aus dem Käfig raus zu kommen und mit mir ein paar Schritte zu gehen. Dies tat ich, leinte Lenn an und ab ging es. Nun zog er leider den verführerischen Düften entgegen, die von den feiernden „Tierschützern“ ihm in die Nase zogen. Also ich hinterher und hin zu den Ständen wo auch Tische und Stühle aufgebaut waren. Dort setzte ich mich auf einen Stuhl und Lenn setzte sich neben mich. Nette Besucher schenkten Lenn ihre Aufmerksamkeit und er bekam Leckerli von ihnen, von mir eine Wurst. Es dauerte keine 5 Minuten da nahte das Unheil für Lenn in Person der leitenden Mitarbeiterin Frau Bürger. In ihrer typischen Anstaltsleiterinnenart á la 1870 bekam ich Order, doch sofort wieder den Hund in seinen Käfig zu bringen, „denn sonst...“
Also dieses „sonst“ bedeutete nichts gutes. Wer sich den Befehlen dieser Person widersetzte, dem zeigte sie was eine wahre Tierfreundin ist, dann gab es kurzerhand für etliche Tage Arrest für den Hund, also Ausgehverbot! Keine Mär, sondern bittere Wirklichkeit, selbst erlebt mit dem Hund Lenn im Dessauer Tierheim und dies mehrmals! Was gibt es also für einen Unterschied zwischen einem Tierheim und einer Arrestanstalt? Keine, jedenfalls nicht damals im vorigen Jahr wo ich all diese abscheulichen Erfahrungen dort miterleben mußte.

Ja und dann, liebe Leser, gab es ja noch wie bekannt diesen Endlosstreit im Tierschutzverein der dortigen Mitglieder untereinander. Da bezeichnete man sich untereinander auch mal schon als „Ratte“ (selbst gehört)! Ein wahrhaft toller Verein, dieser Tierschutzverein! Die unterlegene „Koppe-Fraktion“ trennte sich mit etlichen Vereinsmitgliedern nun ganz vom Dessauer Tierschutzverein und es wurde ein Konkurrenzverein gegründet. Wen es interessiert hier mal ein Link zu diesem Verein:
http://www.gratis-homepage.net/templates/Hunde/view.php?userid=tierschutz&mitgliederbereich=&part=seite20081027164418&abfrage=&PHPSESSID=8db16f362caa249d82e86c818284dc3a
Unter Ägide dieses neuen Vereins wurde auch eine Tiertafel gegründet, die ähnlich der Tafelvereine für hilfsbedürftige Menschen funktionieren soll. Wie zu lesen ist, hat allerdings der Dachverband der Tiertafeln in Deutschland seine Unterstützung für diese Dessauer Tiertafel entzogen wegen starker Bedenken dem Träger gegenüber. Auch ich habe meine Bedenken, würde dieser Tiertafel nichts spenden. Warum? Tiertafeln sind doch eine gute Sache, es kommt soviel an guten Lebensmitteln um, besonders in Fleischereien und eine Tiertafel fehlt doch in Dessau? Ganz einfach, wenn ich sehe, was für Leute in diesem Verein engagiert sind, die gerade in der Vergangenheit im Dessauer Tierschutzverein sich nicht gerade als barmherzige Tierschützer entpuppt hatten, dann bin ich mehr als skeptisch, daß sie sich jetzt so gewandelt haben sollen. Auf den Seiten des neuen Dessauer Tierschutzvereins „"Pfötchen e.V. Dessau- Roßlau" sieht man z.B. einen Herrn Espenhain, seines Zeichens zu meiner Zeit im Tierheim Hundepfleger. Ein charakteristischer Vorfall mit diesem Espenhain unter etlichen ist mir noch besonders in Erinnerung die ein Schlaglicht auf derlei Typen werfen. Besonders war es die Qual die ein Hund der sauber war im Tierheim aushalten mußte um Urin zu lassen. Spätestens 16.00 Uhr vortags wurde Lenn eingesperrt. Er mußte also die ganze Nacht den Urin anhalten. Um 8.00 Uhr früh gab es Futter, um 10 Uhr kam ich und ging mit ihm Gassi. Immer als ich kam trat Lenn von einem Bein aufs andere, so drückte ihm die Blase und nur einen halben Meter Gassigang vom Käfig entfernt, mußte er sich entleeren. Minutenlang pullerte er, immer einen riesigen See, kein Wunder, denn geschlagene 18 Stunden mußte er den Urin anhalten. Kamen nun Gassigeher einmal vor 10.00 Uhr, mußten sie vor der Tierheimtür stehen bleiben, Einlaß gab es erst 10.00 Uhr und keine Minute eher! Einen Samstag hatte Espenhain allein Dienst, an diesem Tag hatte ich einen Termin um 10.30 Uhr, mußte also wohl oder übel kurz nach 9.30 Uhr kommen um wenigstens Lenn an diesem Tag eine kurze Runde zu gönnen. Es kam wie es kommen mußte, bei der Anstaltsdisziplin im Tierheim, Espenhain lehnte ab, daß der Hund raus kommt, es wäre ja noch nicht 10.00 Uhr. Dies obwohl Lenn herzzereißend jaulte und zu mir wollte, ihm die Blase wie immer stark drückte, er endlich raus wollte. Einen Espenhain kratzte das natürlich nicht. Ich sagte zu diesem Menschen, daß ich wenn ich jetzt nicht mit ihm gehen könne, den ganzen Tag nicht mehr kommen könne, der Hund also den ganzen Tag im Käfig bleiben müßte – die Antwort, kurz und schnippisch: „Dann bleibt der Hund eben heute drin!“
Nun hatte ich für Lenn an diesem Tag für teures Geld Rindfleisch gekauft, gekocht gehabt und in mundgerechten Stücken zerteilt. Dieses wollte ich zumindestens dem Hund geben und reichte es Espenhain. Der aber: „Kannst Du wegschmeissen, dort ist der Abfallkübel, Lenn kriegt das nicht, der hat Durchfall!“ Hm, wegschmeissen? Bestes Fleisch? Fleisch wo ein Nutztier sein Leben lassen mußte? Wie konnte ein Mensch der in einem Tierheim arbeitete bloß solch ethisch verwerfliche Anschauungen haben? Meine Antwort: „Dann kriegt das gute Fleisch eben ein anderer Hund im Tierheim, wenn Lenn heute nichts bekommen soll wegen seines Durchfalls!“ Espenhain: „Nein, das kriegt gar kein Hund, schmeiß Dein Fleisch endlich weg!“. Ich war baff über dieses Verhalten, schrieb eine Beschwerde über dieses Vorkommnis an den Vorstand, eine Antwort bekam ich nie und von einer Rüge diesem Espenhain gegenüber habe ich auch nie etwas vernommen. Ja und nun begegnet einem Futterspender eventuell dieser „Tierschützer“ Espenhain bei der neuen Dessauer Tiertafel, nimmt eventuell Spenden an? Da hätte man dann wirklich den Bock zum Gärtner gemacht. Nein, weder der alte noch der neue Dessauer Tierschutzverein sind vertrauenswürdig genug um Spenden der Bevölkerung zum Wohle von Tieren zu kassieren, dies ist meine ganz persönliche Meinung.

P.S.:
Kleiner Nachtrag zu dem angeblichen Durchfall des Hundes Lenn damals. In Lenns Futternapf befand sich Naßfutter, einfaches Dosenfutter, wie es im Tierheim üblich war, gerade gereicht durch eben diesen Espenhain. Üblich aber nicht bei Durchfall, denn da ist Naßfutter kontra indiziert. Entweder man gibt gar kein Futter in der akuten Phase oder zumindestens nur etwas Trockenfutter, aber auf keinen Fall Naßfutter! Also entweder es hatte nicht gestimmt, daß der Hund Durchfall hatte um mein Futter wegschmeissen zu können, oder der Hund hatte Durchfall und es war mal wieder eine dieser unqualifizierten Handlungen eines Mitarbeiters der keine Ahnung hat was man bei Tierkrankheiten macht.

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