Dienstag, 8. Dezember 2009

Antwort auf Leser-Emails




Da ja nun bei den Lesern die Reaktion der Leiterin eines evangelischen Kindergartens einiges an Diskussion ausgelöst hat, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2009/11/adventssingen-der-kinder-der-dessauer.html , gebe ich den Lesern Claudia Bergt, Frank Fritz, Martin Schmitt und Barbara Kunze recht die sich bisher dahingehend geäußert haben, daß es eine schlimme Entwicklung sei, wenn nicht mal mehr Chorauftritte fotografiert werden dürften mit dem Hinweis auf das Persönlichkeitsrecht am eigenen Bild und daß dies doch gar nicht üblich sei, da es ja genügend Beispiele gäbe, daß Fernsehteams und Bildreporter derartige Auftritte publizierten. Das ist richtig, ich selbst habe ja jahrelang als Bildreporter gearbeitet. In der DDR als ich für die Liberaldemokratische Zeitung arbeitete, da war das überhaupt kein Thema, ganz im Gegenteil, die Kindergärten, Schulen und deren Chöre freuten sich wenn über sie bei Auftritten berichtet wurde und oft wurde ich sogar angeschrieben, ob ich nicht Vergrößerungen der Fotos machen könnte, da die Eltern der Kinder gern diese Fotos als Erinnerung haben wollten.

Kollegen von mir haben allerdings in der Gegenwart öfter Probleme, dies allerdings fast nur in Schulen und Kindergärten die nichtstaatlich sind. So bekam das Fernsehteam des WDR keine Erlaubnis von Schulleitern etlicher christlicher Schulen die evangelikal ausgerichtet waren dort zu drehen, z.B. bei dem Dokumentarfilm „Mit der Bibel zum Abitur"
http://www.wdr.de/tv/tag7/sendungsbeitraege/2009/0524/mit_bibel_zum_abitur.jsp . Weiterhin weiß ich von Kollegen die in islamischen Religionsschulen fotografieren wollten, dies gestaltete sich auch schwierig, wobei es aber darauf ankam ob diese Schulen fundamentalistisch ausgerichtet waren oder eher liberal. In letzteren war es kein Problem Auftritte der dortigen Kinder etc. zu fotografieren und zu veröffentlichen. Ich selbst hatte bisher noch nie Probleme, mit einer einzigen Ausnahme und dies war bei den Zeugen Jehovas, die keine Aufnahmen wollten. Wie es derzeit in Kindergärten aussieht die sich in Trägerschaft der evangelischen Kirche befinden, dies entzog sich bisher meiner Kenntnis. Zu DDR-Zeiten war ich selbst Mitglied der evangelischen Kirche und von dieser Zeit her kannte ich diese Öffentlichkeitsscheu nicht, ganz im Gegenteil man war da nicht verschlossen und wirkte nach außen in die Gesellschaft. Gern erinnere ich mich an diese Zeit zurück und ich werde im Blog auch darüber mal berichten, mit Fotos natürlich, auch auf die Gefahr hin, daß ich sie wieder schwärzen muß weil eventuell frühere Mitglieder der Jungen Gemeinden nicht erkannt werden wollen.

Neulich besuchte ich die Dessauer evangelische Georgenkirche und schaute mir das Kindermusical „Esther“ an. Meinen Fotoapparat hatte ich vergessen, ansonsten hätte ich wie viele andere dort bestimmt auch fotografiert und eventuell im Blog davon etwas veröffentlicht. Zum Glück passierte dies nicht, denn eventuell wäre man dann auch mit der Forderung angekommen die Bilder wieder zu löschen oder die Auftretenden darauf unkenntlich zu machen, ein mehr als merkwürdiges Verhalten.

Zum Glück gibt es genügend andere lohnenswerte Fotomotive, die Kinderchöre von orthodoxen Kirchen z.B. Deren Leiter und Leiterinnen freuen sich immer wenn ihr Singen von der Publizistik auch mit Veröffentlichungen (ohne Schwärzung der Gesichter) gewürdigt wird. Deshalb heute Fotos von zwei orthodoxen Kinderchören als Entschädigung für die leider unkenntlich gemachten Fotografien in besagter Kolumne.

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