Samstag, 26. Dezember 2009

Von Margot Honecker zu Margot Käßmann

Ab 2013 sollen Eltern, die Kinder unter drei Jahren zu Hause betreuen, nach dem Willen der jetzigen schwarzgelben Koalition 150 Euro im Monat erhalten. Endlich einmal ein positives Vorhaben dieser Regierung! Was frühkindliche Trennung von der Mutter an Schäden beim Kind anrichtet, dies ist bekannt, dies zeigte sich deutlich an dem widerwärtigen sozialfaschistischen Erziehungssystem in der DDR, wo schon einmal ein großer Teil von Kleinkindern in Krippen untergebracht war. Mit Recht wandte sich die aufrechte Bürgerrechtlerin und Kinderschützerin Eva Herman gegen den Versuch dieses kinderfeindliche System auch in der Bundesrepublik zu fördern. Ich verweise auf meine umfangreiche Kolumne zu diesem Thema hier im Blog und empfehle sie den werten Lesern des Blogs zur aufmerksamen Lektüre

http://barrynoa.blogspot.com/2009/03/freiheit-statt-sozialismus-la-margot.html

Nun muß ich folgendes heute in den Yahoo-Nachrichten lesen:

„Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat sich gegen das von der schwarz-gelben Koalition geplante Betreuungsgeld gewandt: "Immer noch ist unser Betreuungs- und Bildungssystem darauf eingestellt, dass ein Kind um 13.30 Uhr nach Hause kommt, dass jemand gekocht hat und mit ihm Hausaufgaben macht. Dieses Familienbild entspricht nicht mehr der Realität", sagte Käßmann dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Daher sei die Ganztagsschule wichtig - "viel wichtiger als ein Betreuungsgeld". Ein Betreuungsgeld "könnte eher ein Anreiz für manche Eltern sein, Kinder gerade nicht einer Bildungseinrichtung anzuvertrauen".

Übel, übel diese Stellungnahme der neu gewählten Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland! Nicht zu Unrecht hatte eine bedeutende orthodoxe Kirche Deutschlands schwere Bedenken zur Wahl von Frau Käßmann geäußert. Daß nun Frau Käßmann sich schon so wenige Zeit nach ihrer Wahl zur Ratsvorsitzenden so zu diesem Thema äußert, dies muß einfach nur Entsetzen auslösen, denn Frau Käßmann stellt sich damit auf die Seite derjenigen die einer kollektivistischen Kindererziehung das Wort reden und möglichst viele Krippenplätze schaffen wollen, damit Kleinkinder von ihren Müttern getrennt werden und in staatlichen oder kirchlichen Einrichtungen aufwachsen müssen. Obwohl ein Krippenplatz dem Staat monatlich an die 1000 Euro kostet und ein Betreuungsgeld für Eltern die ihr Kleinkind zuhause selbst betreuen wollen mit nur 150 Euro angedacht ist, wird dies von Frau Käßmann ignoriert. Man kann nur hoffen, daß die CSU standhaft bleiben wird und das Betreuungsgeld in den Koalitionsverhandlungen trotz des Störmanövers der Frau Käßmann durchsetzen kann.
Schlimm auch, daß Frau Käßmann die Ganztagsschule fordert, dies obwohl sie damit das Thema verfehlt, denn es geht ja bei dem Betreuungsgeld nicht um Schüler sondern um Kleinkinder bis zum Alter von 3 Jahren. Nun, der total kollektivierte neue Mensch soll wohl nach dem Willen von Frau Käßmann von der Kinderkrippe an bis hin zum Abitur in entindividualisierten staatlichen oder kirchlichen Einrichtungen ganztags aufgezogen werden? Dies gab es nicht mal unter dem Regime der SED, denn dort waren die Kinder wenigstens ab der 1. Klasse nur halbtags dem Einfluß des Staates ausgesetzt. Allerdings gab es auch da Ausnahmen. Etliche Eltern steckten ihre Kinder auch am Nachmittag in einen Hort. Diese Kinder waren nicht zu beneiden, denn sie konnten sich nicht frei entfalten, mußten auch am Nachmittag das tun was ihnen Erzieherinnen vorschrieben. Frei selber tun und lassen können was man wollte, dies war diesen Kindern versagt. Mit der Wende hofften alle freiheitsliebenden Bürger, daß derart freiheitseinschränkende Erziehung ein für alle mal in den Müllkorb der Geschichte landet und nun feiert die Propagierung der Unfreiheit feierliche Auferstehung. Die ausbeuterische kapitalistische Gesellschaft braucht eben scheinbar jetzt den linienförmigen kollektivistisch erzogenen Menschen, denn er ist natürlich besser zu händeln, als ein individualistisch geprägter freiheitlicher Mensch.
Margot Honecker und Margot Käßmann sind, was ihre „Volksbildungsvorstellungen“ betrifft, abzulehnen.

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