Joachim Gauck, der künftige „Bundespräsident der Herzen“, wie es die Mainstreammedien, verkünden oder doch der „Theologe der Herzlosigkeit“ (Holdger Platta) und „Prediger der verrohenden Mittelschicht“ (Jutta Ditfurth)?
Weshalb ich von Gauck als zukünftigen Bundespräsidenten nicht begeistert bin, nicht in „Gauckomanie“ verfalle, die allenthalben sich unisono breit macht:
1. Im Sommer des Jahres 2004 bezeichnete Joachim Gauck die Bürger, die gegen das Schandgesetzeswerk Hartz-IV demonstrierten, als „töricht und geschichtsvergessen“ – dies allein deshalb, weil die Menschen den Begriff der „Montagsdemonstrationen“ wiederaufleben ließen (Quelle: RP-Online vom 09.08.04). Joachim Gauck: „Diese Reduzierung des Lebensglücks auf Wohlfahrt und Wohlstand halte ich nicht für kindlich, sondern für kindisch“. Gauck „Wir stellen uns nicht gerne die Frage, ob Solidarität und Fürsorglichkeit nicht auch dazu beitragen, uns erschlaffen zu lassen.“ (Quelle: Welt-Online vom 07.06.10) Gauck: „Als Gerhard Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder“ (Quelle: Die Welt vom 07.06.10).
Fazit: Gauck ist ein reaktionärer Theologe der Eiseskälte, dem christliche Moral („Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ - 2. Korinther 11.29) fremd ist, indem er statt gegen die Ungerechtigkeit der Verteilung des Reichtums in Deutschland seine Stimme zu erheben, er gegen die Armen polemisiert, der gar das Menschenverelendungswerk eines Schröder, die Hartz-Gesetze, begrüßt, die Einführung derselben gar als „mutig“ bezeichnete und sich zu der Äußerung verstieg, daß man solcherart „Mut“ zu Sozialabbau heute wieder bräuchte.
2. Gauck bezeichnete die Occupy-Bewegung mit ihrer Kritik an den Banken in der Finanzkrise als „unsäglich albern“.
Fazit: „Unsäglich albern“ ist also laut Gauck der berechtigte Protest der Bürger gegen das derzeitige Finanzsystem, welches durch Spekulationen ganze Länder mittlerweile in den Abgrund führt? Diese „marktliberale“ Haltung Gaucks ist heutzutage nicht mal mehr FDP-Anhängern zu vermitteln, weil die unheilvollen Folgen dieses Systems mehr als augenscheinlich sind.
3. Die "Giessener Zeitung" schreibt über den „Bürgerrechtler Gauck“. „Über einige Details seiner Vergangenheit möchte Gauck heute gerne den Mantel des Schweigens breiten. Im Sommer 1990 hat er sich mit seinen eigenen persönlichen Akten stundenlang alleine im Rostocker Bezirksarchiv beschäftigt (vgl. Spiegel 17/91), ein Vorgang, den der damalige Innenminister Diestel als „eindeutig illegal und rechtswidrig“ bezeichnete. Kaum einer weiß, daß er seinen guten Beziehungen zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) manche Privilegien verdankte: Seine beiden Söhne durften in die BRD übersiedeln und konnten jederzeit wieder die DDR besuchen; Gauck selbst durfte ebenfalls aus diesem Anlaß in den Westen. Und auf seinen Wunsch hin wurde für seine persönlichen Zwecke ein VW- Transporter importiert.“ Vollständiger Artikel unter: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/62456/dr-hc-joachim-gauck-ein-saubermann-mit-dreck-am-stecken.
Das Prädikat des selbstlosen „Bürgerrechtlers“ der in scharfer Opposition zum DDR-Unrechtsstaat stand, ja der berufliche und persönliche Nachteile zu erleiden hatte, wie so viele wirkliche Oppositionelle, die ist ein frommes Märchen. Gauck durfte an der staatlichen Wilhelm-Pieck-Universität in Rostock von 1958 bis 1965 Theologie studieren. Oppositionellen gab die DDR die Möglichkeit dort zu studieren nicht, die saßen entweder im Knast oder „durften“ Hilfsarbeiter-Jobs annehmen oder bestenfalls nur an rein kirchlichen Bildungseinrichtungen, wie dem Paulinum in Berlin, Theologie studieren. Dies allein schon deshalb, weil Oppositionellen schon vorher die Möglichkeit das Abitur ablegen zu können, verweigert wurde. Schon geringste systemkritische Äußerungen reichten.
Oberst a.D. Artur Amthor, letzter Chef der Rostocker Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR, bekannte in einem Interview mit der „Jungen Welt“ zu Gauck: „Er kam in den Genuss zahlreicher Sondererlaubnisse, die kaum einem anderen DDR-Bürger gewährt wurden. Z.B. durften seine Söhne in die BRD übersiedeln, sie konnten auch jederzeit zu Besuchen wieder in die DDR einreisen. Aus Anlass dieser Übersiedlung durfte Gauck per Sondergenehmigung sogar mit in den Westen fahren. Ferner kamen wir seinem Wunsch nach, für seine privaten Zwecke den Import eines VW-Transporters zu ermöglichen.“ (in „Junge Welt“ vom 08.06.2010).
Fazit: Ein Bürgerrechtler war Gauck nie, weder früher in der DDR noch jetzt. Jetzt schon gar nicht, wie seine Äußerungen zur Vorratsdatenspeicherung und vieles andere zeigen. Man lese dazu den aufschlussreichen Artikel von Peter Mühlbauer bei Heise: http://www.heise.de/tp/artikel/36/36447/1.html).
4. Widerlich und ein Schlag ins Gesicht wirklicher DDR-Oppositioneller war die massenweise Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern in der von Gauck geleiteten Stasi-Unterlagen-Behörde. Während ehemalige wirkliche Oppositionelle oft nach 1990 arbeitslos waren und in Hartz-IV fielen, da genossen ehemalige Stasi-Leute die Privilegien des öffentlichen Dienstes, wurden sogar verbeamtet. Als nun endlich, nach 20 Jahren, Gauck-Nachfolger Jahn mit diesen skandalösen Zuständen, zumindestens in der Stasi-Unterlagen-Behörde, aufhören wollte ("Jeder ehemalige Stasi-Mitarbeiter, der in der Behörde angestellt ist, ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer", hatte Jahn gesagt.) und diese Stasi-Typen nur aus dieser so brisanten Behörde in eine andere Behörde versetzen wollte, da kritisierte dies Gauck lautstark und setzte sich für den Verbleib der Stasi-Leute in der Stasi-Unterlagen-Behörde ein: Er sei "felsenfest davon überzeugt", dass die frühere Regelung, die es ermöglichte, auch einige ehemalige Stasi-Mitarbeiter einzustellen, richtig war.
Fazit: Gauck verhöhnt mit dieser seiner Meinung die Opfer des DDR-Unrechtstaates.
5. “ Wasser predigen und Wein saufen“ – so sieht es bei einer großen Anzahl von „Dienern Gottes“ aus. Penetrant, auch heute noch, werden die verlogenen Werte von Ehe und Familie gerade von Seiten der Kirchen hoch gehalten. Lockerer Lebenswandel natürlich nicht für die armen dummen Schäfchen, während man selber aber libertäre Lebensformen beansprucht und neben der Ehefrau, wie Gauck, seit Jahren wie selbstverständlich eine Geliebte hat, die womöglich noch mit ihm als “First Lady“ ins Schloß Bellevue einziehen wird. Die ansonsten so lautstark die „christlichen“ Moralbegriffe hoch haltenden Kirchen halten sich auf einmal bedeckt und meinen, dies wäre reine Privatsache. Ausgerechnet die Kirchen, die jahrelang homosexuellen Pastoren das Pfarrersamt verwehrt hatten. Scheinheiliger geht’s nimmer! Ja und was heißt hier Privatsache? Der zukünftige erste Mann des Staates etwa ein Steuervergünstigungserschleicher? Wäre nämlich Gauck geschieden - seit den vielen Jahren geschieden, wo er in in wilder Ehe nur mit seiner Freundin zusammen lebte, dann hätte er die ganzen Jahre entschieden mehr Steuern an den Fiskus zu zahlen gehabt, da ja bekanntlich nur die amtlich eingetragene Ehe in Deutschland steuerlich begünstigt wird.
Fazit: Gauck ist auch in diesen scheinbar unwichtigen privaten Dingen als zukünftiger Bundespräsident nicht die Lichtgestalt, als solche sie jetzt uns vorgeführt wird – das Gegenteil ist der Fall!
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