Montag, 27. Februar 2012

Touristische Schildbürgereien des Dessauer Georgiums




Daß es mit Dessau einmal so bergab gehen würde, dies hätte man sich in der Wendezeit nicht vorstellen können. Gestern Sonntag, am Vormittag, machte ich mit Bekannten wegen des schönen Wetters einen Spaziergang durch den Dessauer Georgengarten. Das Schloß, in welchem sich die Gemäldegalerie befindet, wird derzeit renoviert, ist seit zwei Monaten bis auf weiteres geschlossen. Nun solche Renovierungen müssen sein, dies sieht jedermann ein, nur, daß auch die beiden weiteren Ausstellungshäuser (ehemalige Orangerie und ehemaliges Fremdenhaus) Sonntag vormittags geschlossen sind, dies kann keiner verstehen. Sowohl die Ausstellung mit Kolbe-Grafiken im Fremdenhaus wie auch die Ausstellung „Anhalt-bärenstark“ in der Orangerie) haben am Wochenende nur von 14-17 Uhr geöffnet. Beschämend als Dessauer war es die ratlosen Touristen zu sehen, die gestern vor den verschlossenen Türen standen und mit dem Kopf schüttelten über diese unmöglichen Öffnungszeiten und die sich außerdem über den kuriosen Text an der Tür der Ausstellung „Anhalt-bärenstark“ wunderten: „Der Zugang zur Ausstellung „Anhalt-bärenstark“ ist samstags und sonntags zwischen 14 und 17 Uhr leider nur zu jeder vollen halben Stunde möglich, Information. 0163......“ Was sind denn volle halbe Stunden? Oder meint man volle und halbe Stunden? Und Infos nur unter einer teuren Handynummer? Überhaupt, dazu das unprofessionelle Schild am Fremdenhaus, dies hätten Grundschüler besser machen können! Anhalt bärenstark? Das war einmal! Mit dem derzeitigen öffentlichen Dienst in Dessaus Verwaltungen und Einrichtungen ist kein bürgerfreundlicher Staat zu machen. Da bemühen sich Hotels, Pensionen und Ferienwohnungsvermieter darum Touristen nach Dessau zu locken, doch dies wird dann zunichte gemacht durch derlei Dinge. Die Touristen die gestern den Georgengarten besuchten, die kommen so schnell nicht wieder nach Dessau und ihren Freunden und Bekannten werden sie einen Dessau-Urlaub bestimmt nicht empfehlen.

Fotos: Schild am Schloß Georgium, Schild am Fremdenhaus, Schild an der Orangerie-Ausstellung

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