Freitag, 5. Juni 2015

Der arme Distelfink des Carel Fabritius

Wohl jeder Kunstfreund kennt das berühmte Bild von Carel Fabritius (1622-1654): „Die Torwache“, ist es doch eines der bedeutendsten Kunstwerke alter Meister, siehe Bild . Mir gefiel dieses Bild schon als kleines Kind, war es doch als farbige Abbildung in einem der Zigarettenbilder-Alben meiner Mutter, welche ich mir als Vorschulkind und natürlich auch später gern anschaute, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/04/bn-und-bildung-durch-zigarettenbilder.html



Damals kannte ich den „Distelfink“ noch nicht, ein weiteres wunderbares Bild von Fabritius, gemalt 1654: 



Schon damals hielten sich Menschen Haustiere. Damals wie heute bedeutet dies ein schlimmes Schicksal dieser Tiere, die ihrer Freiheit beraubt, sogar angekettet, siehe oben, ein Leben ohne Freiheit verbringen müssen. Das auf den Betrachter anmutig wirkende Bild, welches meisterhaft gemalt ist, bekommt dadurch einen bitteren Beigeschmack und man kann den armen Distelfink, auch Stieglitz genannt, nur bedauern. 

Aber wir sollten nicht die Moralkeule gegenüber den Menschen der damaligen Zeit schwingen, denn es hat sich kaum etwas geändert. Im Gegenteil! Alles ist nur noch schlimmer für die Tiere geworden, die ein artfremdes Leben als Haustiere fristen müssen, denn damals gab es auf der Erde nur wenige Menschen, jetzt viele Milliarden, dazu 

Ulrich Dittmann

„Man kann nur noch konstatieren: Eine parasitär und asozial lebende Menschheit vermehrt sich täglich um 200.000 Köpfe - die Apokalypse für unsere geschundene Erde. Die "Dornenkrone der Schöpfung" hat die Erde zu einem einzigen monströsen Friedhof gemacht. Es wurden - und werden - gigantisch viele wertvolle Tiere täglich von vielen wertlosen Menschen gequält und abgemurkst. Für die Tiere hat der Teufel keinen Klumpfuß und keine Hörner, sondern eine Menschenfratze.“ 

Auch wenn Haustiere nicht unbedingt vernachlässigt oder gequält werden, was allerdings sehr oft der Fall ist, so dienen doch Haustiere nur dem Egoismus ihrer Halter, die ihre Freude an ihnen haben, die aber nicht darüber nachdenken, daß diese Tiere ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind und ein Haustierleben immer Unfreiheit für ein Tier bedeutet. Es ist einfach nur Sklaverei, wo es der Sklave eventuell einigermaßen gut haben kann, oder eben auch nicht, aber es ist und bleibt Sklaverei. 

Wie z.B. artgerechtes Leben und Freiheit für einen Distelfink aussehen, dies zeigt das von mir hier eingescannte Aquarell des neuzeitlichen Tiermalers Erwin Aichele (1887-1974), siehe auch: http://barrynoa.blogspot.de/2011/12/erinnerung-den-tiermaler-erwin-aichele.html



Ja, so sieht es aus, dort gehören sie hin, die Distelfinken, in einem Schwarm ihrer Artgenossen, durch die Lüfte frei fliegend auf der Suche nach ihrer geliebten Speise, den Samenkörnern der Distel!


„Auch bei den Kleintierliebhabern ist der Schritt von der Tierliebe zur Tierquälerei nicht allzu groß. Meist aus Unkenntnis der tierischen Bedürfnisse, Gleichgültigkeit, oder sträflicher Dummheit vegetieren Vögel in zu kleinen Volieren, Fische in schlecht belüfteten, überfüllten Aquarien, und sind Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Hausratten oder Mäuse dem Halter nach der ersten interessanten Zeit langweilig geworden und werden nur noch notdürftig versorgt, bis ein gnädiger Tod sie in ihren Käfigen von ihren Leiden erlöst. Katzen werden wider besseres Wissen oftmals auch von »Tierfreunden« aus blankem Geiz nicht kastriert – trotz Katzenschwemme, trotz unübersehbarem Katzenelend und immerwährender verzweifelter Appelle der Tierschutzorganisationen. Der Hund hängt lebenslang an der Kette, oder kommt niemals aus dem Zwinger oder dunklen Kellergewölben heraus – sein ‚Besitzer‘ sieht sich ebenfalls als Tierfreund, füttert er ihn doch, so etwas übriggeblieben ist, gewissenhaft mit Essensresten, gleich einer vierbeinigen Mülltonne.“

Ulrich Dittmann, aus: Von „Tierfreunden“ und Tierquälern (http://wolodja.blog.de/2014/07/03/tierfreunden-tierquaelern-18750833)

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