Das sind heute Fotos vor allem von Karla, dem Huhn, welches heute geschlachtet worden wäre und die bisher ein Leben ohne Licht, Sonne, Erde, Grün und Freiheit, dicht an dicht mit leidenden Artgenossinnen ohne Sitzstangen und ohne ein wenig Abwechslung in Form von Holzgerüsten in reiner Bodenhaltung verbringen mußte.
Überseht mit Schorf und vollkommen verstört, da kam sie gestern mit drei weiteren Hühnern, die aber noch besser in Schuß sind, zu uns. Wer kann als Tierfreund schon nein sagen, wenn es darum geht solch arme Tiere aufzunehmen, auch wenn man sich wieder Probleme aufhalst. Aber will man so sein, wie das deutsche Pack, welches in die Kaufhalle geht und dort zu den Bodenhaltungseiern greift, nicht mal Bio-Eier kauft, obwohl dort die Hühner auch nicht artgerecht leben können, aber wo Bodenhaltung ein Tier-KZ ist? Nein Danke, mit diesem deutschen Abschaum möchte man nichts zutun haben! Und nur Beiträge über mehr Tierrechte schreiben und selber praktisch nichts tun, das ist pervers. Dann sollte man das Schreiben solcher Appelle zu mehr Tierrechten auch sein lassen, denn nur Worte, die helfen keinem einzigen Tier. Natürlich ist die Rettung einer Karla ein Tropfen auf den heißen Stein bei 60 Millionen in Tier-KZ´s dahin vegetierenden Legehennen allein in Deutschland.
Es ist rührend wie Karla und ihre Leidensgenossinnen schon den gestrigen Tag verbrachten, den sie nur in der Voliere verbrachten. Aber allein das war für sie der Himmel auf Erden, mit dem ersten Sonnenbad, dem ersten Scharren in richtiger Erde, dem ersten Sandbad und ein wenig Auslauf ohne mit der Nachbarin anzustoßen. Dann in der Nacht das erste mal auf einer Sitzstange schlafen, wo sie sonst nur auf dem Boden kauern mußten. Von den vier neuen Hühner schliefen nur zwei auf der Sitzstange, so wie es Hühner mögen, denn sie übernachten als Wildhühner auch auf Ästen. Zwei der Hühner legten sich zum Schlafen wie immer auf den Boden. Heute morgen, als ich die Hühnertür aufmachte, da rannten wie immer Grüni und die drei Zwerghühner hinaus, raus in den großen Garten, in die Freiheit. Ich wollte die neuen Hühner nicht drängen, nahm an, sie würden von selbst rausgehen, zumindestens in die Voliere gehen. Als ich nach anderthalb Stunden nachschaute, da standen sie immer noch im Stall, trauten sich nicht heraus zu gehen, so ungewohnt war ihnen das normale Leben. So stelle ich mir vor, wie es einem Häftling in einem Nazi-KZ ergangen ist, als er nach vielen Jahren dort befreit wurde. Auch der war verstört und so geschädigt, daß er, wie es oft geschah, normales Essen gar nicht mehr vertrug und an diesem normalen Essen verstarb.
Nun, es blieb mir nichts anderes übrig als jedes Huhn einzeln raus zu tragen, und dann erkundeten sie die Welt, aber höchstens drei Meter von der Voliere entfernt sich trauend. Allein beim Vorbeifliegen eines Spatzen erschraken sie, sie kannten so was nicht und ich beobachtete sie, wie sie staunend die normale Welt ansahen, an Gräsern zupfend, an Grün welches sie niemals zu fressen bekamen, nur dieses Hühnermehl und wie sie zum ersten mal richtig aus einem Trinknapf tranken, denn vorher kannten sie nur diese Nippeltränken. Ja, Karla, heute wärest Du nach einem elenden Leben geschlachtet worden, hättest nie erleben können wie ein Huhn ganz normal zu leben hat, weil es die grausamen und anmaßenden Menschen dir nicht gönnten, Menschen die für sich selber nicht nur einfachste Menschenrechte einfordern, sondern Wohlleben, Glück und Luxus. Und vielleicht wäre der Schlachter der dich heute getötet hätte ein frommer Christ gewesen, dem aber das Leid von Dir am Arsch vorbei gegangen wäre, denn seine Kirche sieht ja in dieser Versklavung und gnadenlosen Ausbeutung der Tiere bis aufs Blut nichts sündhaftes. Da kann man nur Richard Wagner beipflichten, der den treffenden Satz schrieb:
"Was können wir von einer Religion erwarten, die das Leid der Tiere ausklammert?"
Fotos von gestern und heute, zu obigem Artikel:
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