Dienstag, 23. Juni 2015

Von Elfen und Blumen

Die Elfen, die um 1900 Einzug in die Kinderbücher dieser Zeit zogen, die mag ich noch heute. Ausgelöst wurde dies durch ein entzückendes Kinderbuch, welches schon meine Mutter als Kind besaß und welches ich mir gern anschaute. Meine Mutter bekam "Das Blumenelflein" als Kind von ihrer Tante Martha aus München geschenkt, einer wirklich lieben und großzügigen Tante, wie man sie sich nicht besser vorstellen kann. Den besonderen Reiz machen die Illustrationen des Kunstmalers K. Schmidt aus, ein Maler, zu dem man leider nichts in der Kunstliteratur findet, der aber zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist

Als Erwachsener kaufte ich noch verschiedene andere Kinder-Kunstbücher von Autoren, wie Sibylle von Olfers und Ernst Kreidolf (http://barrynoa.blogspot.de/2009/02/bn-und-sybille-von-olfers-und-ernst.html), wo zwar nicht nur Elfen drin vorkamen, aber doch in etlichen dieser Bücher die Hauptrolle spielen.
 
Was mir noch heute an lichtvollen Elfen gefällt, das ist, daß sie zwar kleine Gestalten in Menschengestalt sind, aber den Pflanzen und Tieren nicht überlegen, sondern gleichberechtigt mit ihnen leben. Die lichtvollen Gestalten, die oft als Schmetterlingswesen sich in Blumenhainen tummeln, ein arkadisches Leben führen, verkörpern irgendwie einen Gegenpart zu der natur-pflanzen-tier-und gewässerfeindlichen jüdisch-christlichen Religionsenge und sind im weitesten Sinne künstlerischer Ausdruck von Pantheismus.

Neben diesem philosophischen Überbau, der manchem Künstler wahrscheinlich selbst gar nicht bewußt war, schon gar nicht einer tief gläubigen christlichen Sibylle von Olfers, ist auch der pädagogische Aspekt neben dem künstlerischen nicht unerheblich, nämlich die Sensibilisierung für Natur. Bestes Beispiel, die von mir hier vorgestellten englischen Elfenbilder in Verbindung mit Blumen. Wer als Kind einmal so eine niedliche Elfe auf einer Kapuzinerkresse-Blüte gesehen hat, der wird als Erwachsener auch dann noch Kapuzinerkresse kennen und mögen und nicht wie manch anderer ungebildeter Mensch keinerlei Kenntnisse über die alltäglichsten Dinge, wie eben bekannte Pflanzen, haben. Die spätere Liebe und Achtung vor Tieren, Pflanzen, Gewässern, hat oftmals ihre kindliche Wurzel in derartigen märchenhaften Kunstprodukten, wie diesen Elfenbildern.

Zum Erfreuen auch für Erwachsene, hier ein paar Elfenbilder, vorab der Buchumschlag von „Das Blumenelflein“:
 



 
 






 

Keine Kommentare: