Sonntag, 26. November 2017

Zum 165. Todestag von Pavel Fedotov am 26. November 1852


Als Kind sammelte ich Kunstpostkarten, die ich in der Dessauer Buchhandlung „Bild und Buch“ bei der Schriftstellerin Christa Borchert kaufte, siehe dazu auch: http://barrynoa.blogspot.de/2013/02/christa-borchert.html

Ein Bild auf so einer Kunstpostkarte gefiel mir besonders: „Das Frühstück des Aristokraten“ von Pavel Andreevich Fedotov. Mir gefiel dieses Bild deshalb so besonders, weil das Interieur des Zimmers so ganz nach meinem Geschmack war und tatsächlich richtete ich mich später ähnlich ein.
Pavel Andreevich Fedotov wurde am 22. Juni 1815 in Moskau geboren. In seinem kurzen Leben schuf Fedotov Gemälde, die Beispiele der Genremalerei sind und sich lustig machten über das Leben der privilegierten Schichten der damaligen russischen Gesellschaft. Zeit seines Lebens litt Fedotov an Depressionen. Er lebte zurückgezogen, litt an Kopfschmerzen und alterte schnell; sein Augenlicht wurde schlimmer.
 
Im Frühjahr 1852 begann er, bedeutende psychische Probleme zu zeigen; es gab auch eine unglückliche Liebesaffäre, die zu seinen Schwierigkeiten beitrug. Schließlich führte sein unangepaßtes Verhalten an die spießige damalige Gesellschaft zu seiner Verhaftung durch die Polizei, woraufhin er in eine Nervenheilanstalt gebracht wurde. Die Depression schritt dort schnell voran, kein Wunder, denn in einer psychiatrischen Anstalt, besonders in früherer Zeit, wurden die Patienten kränker statt gesünder. Auch das Malen wurde ihm dort verboten. Die "Behandlung" war Gift für seelisch erkrankte - sie beinhaltete damals brutale körperliche Bestrafungen, Fesselungen, Aderläße und Kaltwasserbäder.
 
All diese Malträtierungen überstand Fedotov nicht. Er starb völlig ausgezehrt am 26. November 1852 in so einer Klinik für psychisch Kranke, eines von vielen Opfern in der Geschichte der Psychiatrie.

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