Donnerstag, 12. Juni 2008

Bernd Nowack und Landesbischof Hugo Hahn

Forum der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens Allgemeines Probleme, Vorschläge und Meinungen (Moderator: Pfr. Böhme) Weltloge Tanatra würdigt Landesbischof Hugo Hahn


Autor : Bodenhausen, Gast
Thema: Weltloge Tanatra würdigt Landesbischof Hugo Hahn (Gelesen 688 mal)

Weltloge Tanatra würdigt Landesbischof Hugo Hahn
« am: 06. September 2006, 23:32:27 »

In seiner Predigt der WT für den Monat September würdigt Denker Bernd Nowack, Dessau (siehe über ihn bei Wikipedia) den ehemaligen sächsischen Landesbischof Hugo Hahn. Ich erlaube mir einige Auszüge aus dessen Text hier zu veröffentlichen, da Hugo Hahn etlichen Landeskirchlern nicht mehr bekannt sein dürfte. Die Weltloge Tanatra, deren Mitglieder und Sympathisanten früher sehr oft die Doppelmitgliedschaft in der Landeskirche und im Gottesbund Loge Tanatra (früherer Name der WT) gewählt hatten, schätzten Hugo Hahn ob seiner Toleranz und seinen persönlichen Freundschaften zu Denkern der WT.Auszug aus der Predigt:Bischof D. Hugo Hahn, 22.9.1886 Reval - 5.11.1957 DresdenSohn des Evangelisten Hahn, junger Pfarrer in seiner Heimat Dorpat, Bruder des Traugott Hahn, der den Märtyrertod starb, Pfarrer in den lutherischen Gemeinden Kreuz und Nissi 1910-1919, Abschied vom Baltikum, Hilfsdienst in Sarstedt (Hannover), 1919 in der Diaspora des Eichsfeldes, Worbis, Übergang in die sächsische Landeskirche, Pfarrer in Leipzig, Thomaskirche, 1930 Superintendent der Ephorie Dresden-Land und Pfarramtsleiter an der Frauenkirche, widmete sich dort praktisch der Betreuung der Arbeitslosen und ab 1933 in Bibelstunden gegen die Deutschen Christen. Hahn - der "heimliche Bischof" von Dresden wurde 1934 als Superintendent suspendiert, 1935 wieder in sein Amt berufen und 1938 endgültig aus Sachsen ausgewiesen, wurde in der württembergischen Landeskirche zuerst Vikar, dann Pfarrer. Er blieb Vorsitzender sowie geistlicher und geistiger Leiter der Bekennenden Kirche Sachsens. Teilnahme an den außerhalb Sachsens tagenden Beratungen des Landesbruderrates, deshalb weitere Gestapo-Repressionen. Verbannung nach Stuttgart, sowie Hedelfingen und Kaltenthal, Tod seiner Frau und Ende des Krieges angegriffene Gesundheit. Hahn wurde als einer der schwäbischen Brüder bezeichnet. 1946 Stadtpfarrer in Zuttenhausen.Am 1. September 1947 wurde Hugo Hahn in die Sächsische Evangelisch-Lutherische Landeskirche zurückberufen, Wieder-Vorstellung in der Martin-Luther-Kirche Dresden. 21.10.1947 seine Einweisung ins Bischofsamt im Dom zu Meissen, im Rat der EKiD, in der Kirchenleitung und Bischofskonfernz der VELKD...... Aus einer für Hahn bezeichnenden Predigt, aufbewahrt von Freunden des Gottesbundes Loge Tanatra und für die Erkenntnisarbeit in der Loge verwendet:"Werfet euer Vertrauen nicht weg! Das Wort Vertrauen heißt auch A b l e g e n . Es wird gebraucht bei Markus vom Ablegen eines Gewandes (10 V.50). Eine ganze Generation, jeder von uns persönlich, steht in der Anfechtung, die Vertrauenshaltung zu Gott wie ein Gewand abzuwerfen und nackt und bloß, völlig vertrauenslos in die Eiseskälte des neuen Jahres hineinzugehen. Legt euer Vertrauen nicht ab! Vertrauen! Vertrauen! Vertrauen! Auf diese Vertrauenshaltung kommt alles an. Das Wort G l a u b e n ist im christlichen Sprachgebrauch stark abgenutzt. Im griechischen Urtext steht diesmal hier ein anderes, verwandtes, eigenartiges Wort "parresia". Das bedeutet: Offenheit, Freimut, freudige Zuversicht. Es wird gebraucht besonders als eine Haltung, die man beim Eintreten bei einem anderen Mensachen, etwa bei einem Mächtigen, und vor allem bei Gott im Herzen haben kann. Es bedeutet: eine offene Tür bei Gott haben und mit fröhlicher Zuversicht da eintreten. Es ist ja schon ein Großes, wenn man etwa bei einer Behörde mit einem Bittanliegen eintritt und dort einen Menschen findet, ein menschliches Herz, Verständnis, Freundlichkeit. Hier bei unserem freimütigen, freudigen Eintreten in das Heilige finden wir auch eine Person, das große Du, Gott selbst.".......Nach seinem Wunsche erklangen die Hauptstücke der musikalischen Exequien, der Deutschen Begräbnismesse von Heinrich Schütz, gesungen vom Kreuzchor unter der Leitung von Kreuzkantor Prof. Dr. Mauersberger. Nach seinem Willen waren alle persönlichen Ehrungen ausgeschlossen. Am Sarge sollten nur Bibelworte als letzter Gruß gesprochen werden. Unter Geläut wurde der Sarg aus der Kirche getragen und von Pfarrern gefolgt zu der in der Nähe liegenden Ruine der Frauenkirche begleitet in der Hahn dereinst seine Gemeinde um sich versammelt hatte. Am Fuße des Lutherdenkmals wurden die Kränze niedergelegt und in einem letzten Grußwort des Verstorbenen gedacht. .......Bekannt die Worte Hugo Hahns in einem freundschaftlichen Gespräch mit Mitgliedern der WT: "Ohne Liebe geht nichts! - Entscheidend ist die Treue. - Ich will konsequent sein in der Inkonsequenz der Liebe."......

Obiger Text von mir wurde 2006 im Forum der evangelisch-lutherischen Kirche Sachsen von Armin von Bodenhausen (WT) veröffentlicht. Dieser Text beinhaltet Auszüge einer Predigt die ich als Monatspredigt als Gast für die WT gehalten hatte. Ich hatte damals das Leben des früheren Bischofs der sächsischen Landeskirche deshalb gewürdigt, da ich damals eine Arbeit über Bischof Hahn anderweitig verfaßt hatte und mich deshalb mit der Quellenlage eingehender befaßt hatte.

Original-URL:
http://evlks.de/forum/index.php?PHPSESSID=68fde8fc00b14cf228a563ed1b1b620b&topic=69.0

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