In den 60er und 70er Jahren erschienen einem DDR-Jungen wie mir die USA als Hort der Freiheit, dies ganz besonders als die Hippie-Bewegung und Flower-Power von San Francisco aus bis zu uns herüber schwappten. In den Heften des in der DDR erschienen „Magazins“ gab es je des öfteren Berichte und Storys über die USA. Diese waren zwar in den Zeiten des kalten Krieges tendentiös und amerikakritisch aber dennoch faszinierten einen die Dinge die es im Osten nicht gab wie eben Lucky Strike, Kaugummi und Coca Cola. Ich habe mal zwei Seiten aus einem damaligen „Magazin“ eingescannt um dies zu illustrieren. Daß diese Konsumartikel natürlich nicht Amerika waren, dies war auch einem Kind schon klar und die libertäre Phase in den USA hielt ja auch nicht lange an. Spätestens unter der Präsidentschaft von Ronald Reagan gewann die extrem puritanische religiöse Rechte in den USA ja immer mehr an Einfluß und vorbei war die kurze Zeit relativer Freiheit und die USA waren ab da natürlich kein Vorbild mehr, denn wer träumt wohl schon von einem Land welches extrem unsozial ist und welches sich zu einem unterdrückerischen Polizeistaat entwickelt hat. Große Hoffnung setzte ich damals auf den Präsidenten Jimi Carter, doch nach anfänglichen Reformen verfiel auch Carter später immer mehr in den Konservativismus. Gewisse Parallelen zwischen Carter und Obama sind nicht zu leugnen. Auch bei Carter war, wie jetzt bei Obama, die Euphorie fortschrittlicher Kräfte bei der Amtseinführung groß. Insofern ist eine gesunde Skepsis angebracht, daß Obama wirklich eine neue Phase der Freiheit einleiten wird.
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