Sonntag, 15. Mai 2011

Altes: 100 Jahre alter Blütenduft - Kitschpostkarten um 1900


Kitschpostkarten um 1900 sind später nie wieder übertroffen worden, in Technik, Poesie und Vielseitigkeit. Das mußte doch Empfänger anrühren, wenn sie so eine Karte zugesandt bekamen, mit einer kleinen Elfe die auf Rosen gebettet ist und dann noch folgender Spruch: „Dein Leben sei ein Blüthenmeer, sei eine einzige Rosenpracht. Das sage Dir die Rosenelf, die hold Dir hier entgegen lacht.“ Dazu muß ich erläutern, da dies bei dem Scan nicht zu sehen ist, daß z.B. die Rosen auf dieser Karte erhaben sind. Auch der Glücksklee und der zarte Schmetterling auf der nächsten Karte, sind nicht einfach aufgedruckt, sondern sind erhaben aufgebracht, kleine glitzernde Auflagen.

Ja und dann erst die Karten mit Blütenduft, wie die Karte mit Maiblumenduft, die duftenden Grüße mit Nelken- und Rosenduft oder einfach nur die Postkarte des kleinen Buben der einen Blumentopf in Händen hält und zum Geburtstage gratuliert. Auch diese Karten verströmten früher Blumenduft. Als einzigste Karte duftet nur die Karte mit den Maiglöckchen noch ein wenig, bei allen anderen ist der Duft im Laufe der rund 100 Jahre die vergangen sind, verflogen. Anrührend auch die handgemachte Karte eines deutschen Soldaten im I. Weltkrieg, Frankreich 1916. Die liebevoll drapierten und auf eine normale Postkarte geklebten Blüten sind längst verwelkt, erinnern aber an diesen Soldaten, der schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilt, auch wenn ihn eventuell das Schicksal vor dem „Heldentod“ an der Front bewahrt haben sollte. Gestickt sind die Blüten auf der letzten Karte „TO MY DEAR SISTER“, die allerdings nicht aus England stammt, wie die Sprache vermuten läßt, sondern in Paris hergestellt wurde. Die gestickten Blüten kann man aufklappen und wie in einer Tasche befindet sich darin eine kleine Minikarte. Auf dieser eine deutsche Schrift: „Zur freundlichen Erinnerung, L. Bernt“.

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