Samstag, 20. April 2013

Treue Frühjahrsblüher: Scilla, Forsythia, Veilchen, Osterglocken

Die liebsten Pflanzen sind mir die, die mich Zeit meines Lebens begleiteten, so z.B. Scilla. Seitdem ich denken kann, standen diese kleinen Blumen bei uns im Garten und waren immer die zweiten in der Blühfolge nach den Schneeglöckchen, jedenfalls in unserem Garten. Es freut mich, wenn sie im Frühjahr wieder da sind - in Treue fest Bestandteil des Jahreszyklus des Gartens und damit auch meines Lebens sind.
 
 
Genau wie die Scilla gehört die Forsythia zu meinem Leben, von Anfang an hatten wir immer einen Forsythia-Strauch im Garten. Es ist doch jedesmal eine Pracht wie das Gelb im sonst noch kahlen Garten leuchtet.

 
Ebenso Veilchen! Dies kleine zarte Blume scheint aus einer anderen Zeit zu sein. Veilchen waren die Modeblumen von ca. 1850 bis ca. 1920. Trotz ihrer Winzigkeit waren Veilchensträuße unheimlich beliebt, Heerscharen von Veilchenstraußverkäuferinnen zogen durch die Straßen und die Lokale um einen Veilchenstrauß an einen Herrn zu verkaufen, der sie dann einer Dame als Zeichen der Zuneigung überreichte. Vom Duft der Veilchen schwärmte man geradezu, kreierte Veilchenparfüm und Veilchenseife und parfümierte sogar Postkarten damit. Jetzt fristet das Veilchen ein unscheinbares Dasein und ist in den Gärten nur noch selten anzutreffen, außer bei mir, der ich das Nostalgische am Veilchen liebe. 


Ja und dann zählen noch die Osterglocken zu den Frühlingsblühern die mich ein Leben lang begleiteten. Zu DDR-Zeiten, jedenfalls in den 50er und 60er Jahren, bekam man im Handel keine Osterglocken-Zwiebeln zu kaufen. Hätten wir nicht unsere Oma Martha in Westdeutschland gehabt, dann hätten mich die Osterglocken auch nicht ein Leben lang begleitet. Mutter hatte ein großes Beet mit Osterglocken, die sie zu großen Teilen auch an ein Blumengeschäft verkaufte. Blumen aus Kleingärten wurden damals dem Verkäufer geradezu aus den Händen gerissen, denn sie waren Mangelware. Daß die Osterglocken dieses Jahr erst so spät blühen, statt zu Ostern erst jetzt, hängt mit dem langen Winter zusammen. So machen sie ihrem Namen dieses Jahr also keine Ehre, aber was soll´s, Hauptsache sie sind überhaupt  wieder da.  

 

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