Genau
wie die Scilla gehört die Forsythia zu meinem Leben, von Anfang an hatten wir
immer einen Forsythia-Strauch im Garten. Es ist doch jedesmal eine Pracht wie
das Gelb im sonst noch kahlen Garten leuchtet.
Ebenso
Veilchen! Dies kleine zarte Blume scheint aus einer anderen Zeit zu sein.
Veilchen waren die Modeblumen von ca. 1850 bis ca. 1920. Trotz ihrer Winzigkeit
waren Veilchensträuße unheimlich beliebt, Heerscharen von
Veilchenstraußverkäuferinnen zogen durch die Straßen und die Lokale um einen
Veilchenstrauß an einen Herrn zu verkaufen, der sie dann einer Dame als Zeichen
der Zuneigung überreichte. Vom Duft der Veilchen schwärmte man geradezu,
kreierte Veilchenparfüm und Veilchenseife und parfümierte sogar Postkarten
damit. Jetzt fristet das Veilchen ein unscheinbares Dasein und ist in den
Gärten nur noch selten anzutreffen, außer bei mir, der ich das Nostalgische am
Veilchen liebe.
Ja und dann zählen noch die Osterglocken zu den Frühlingsblühern die mich ein Leben lang begleiteten. Zu DDR-Zeiten, jedenfalls in den 50er und 60er Jahren, bekam man im Handel keine Osterglocken-Zwiebeln zu kaufen. Hätten wir nicht unsere Oma Martha in Westdeutschland gehabt, dann hätten mich die Osterglocken auch nicht ein Leben lang begleitet. Mutter hatte ein großes Beet mit Osterglocken, die sie zu großen Teilen auch an ein Blumengeschäft verkaufte. Blumen aus Kleingärten wurden damals dem Verkäufer geradezu aus den Händen gerissen, denn sie waren Mangelware. Daß die Osterglocken dieses Jahr erst so spät blühen, statt zu Ostern erst jetzt, hängt mit dem langen Winter zusammen. So machen sie ihrem Namen dieses Jahr also keine Ehre, aber was soll´s, Hauptsache sie sind überhaupt wieder da.
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