Wie schon so oft, mußten meine lieben Hühner leiden. Die arme Wackel, schon zwei mal überstand sie mit knapper Not früher schwer verletzt einen Fuchsangriff, die griff der Fuchs und verschwand mit ihr auf Nimmerwiedersehen. Ich kann nur hoffen, daß sie schnell tot war, nicht lange leiden mußte.
Anders erging es Gertrud. Der Fuchs ging bestialisch mit ihr um, schleuderte sie gegen einen Stein und schüttelte sie so, daß sie sich schwere innere Verletzungen zuzog. Dann ließ er von ihr ab. Nur durch Schmeißen eines Silvesterknallers ließ sich der Fuchs vertreiben, er ergiff Wackel und verschwand.
Drei der Hühner (Braunchen, Tessia, Krümel) blieben unverletzt, erlitten aber einen Schock. Gertrud nahm ich rein ins Haus, aber ich konnte nichts mehr machen, sie rang schwer nach Luft, keuchte und schrie, bis sie in einem letzten Todeskampf noch einmal durchs Zimmer flatterte, um dann tot umzufallen.
Ich bin jedesmal erschrocken über die Grausamkeit mit der der Fuchs vorgeht, auch über seine Mordlust in die er sich steigert, so daß er sich von uns Menschen kaum abhalten läßt. Die Natur ist extrem grausam und ungerecht. Hühner sind bescheidene Wesen, tun keiner Seele was und müssen so ein Ende nehmen.
Um Gertrud trauere ich besonders, war sie doch ein mehr als anhängliches Huhn. Kaum kam ich in den Garten und setzte mich auf die Terrasse, so kam sie sofort und sprang zu mir auf den Sessel, machte die Kunststückchen, die ich ihr aus Joke beigebracht hatte, und leistete mir Gesellschaft. Sie war ein ausnehmend kluges Huhn.
Möge den bestialischen Fuchs die Kugel eines Jägers treffen!
Gertrud und Wackel (verdeckt) im März diesen Jahres
Die junge Gertrud
Wackel im Winterquartier
Wackel nach einem früheren Fuchsangriff
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