Donnerstag, 11. März 2010

Seriöser Altgold-Ankauf in Dessau?


„Nach Golde drängt, ... am Golde hängt doch alles.“ Dieser Text aus Goethes Faust hat jetzt gerade Renaissance, denn es kriselt in der Währung, nicht nur Griechenland steht vor dem Staatsbankrott, sondern auch andere Länder des EU-Währungsraumes haben Probleme mit dem Geld und auch die Staatsverschuldung Deutschlands hat neue Höchststände erreicht und wie Staaten sich gewöhnlich entschulden, dies hat die Geschichte gezeigt: Inflation! In dieser Situation trauen die Menschen dem Geld nicht und flüchten in die Sachwerte. Gold ist wieder stark gefragt und hat sich in letzter Zeit im Wert verdoppelt und ein Ende der Wertsteigerung ist nicht abzusehen. Nun müßte man meinen, wer ein wenig Gold zuhause hat, der hat es gut, kann sein Gold jetzt versilbern? Ja nur versilbern ist der richtige Ausdruck, denn den derzeitigen Goldpreis den bekommt der Privatmann nicht annähernd. Überall liest man Schilder wie „Goldankauf, sofort Bargeld!“ Ich habe die Probe in Dessau gemacht und habe versucht ein paar Gramm 20karätiges Goldblech (833er) zu verkaufen. Dieses hatte ich noch liegen um es mal beim Zahnarzt verwenden zu lassen, aber der sagte mir, dies wäre nicht mehr üblich, also weg damit und zu Geld gemacht um Reparaturen am Haus zu finanzieren oder für etwas anderes.
Also erst mal in´s Internet geschaut und da hätte ein seriöser Goldaufkauf an diesem Tag pro Gramm 833er Gold 19,58 Euro gezahlt, siehe Goldrechner:
http://www.altgold24.com/gold_rechner/de/#Goldankauf-Online-rechner . Nicht schlecht! Also ich mit diesem Wissen los zu Juwelieren und Goldaufkäufern in Dessau und Umgebung. Und da erlebt man sein blaues Wunder und staunt nicht schlecht wie man abgezockt werden soll. Bei einem „renommierten“ Juwelier sah man nicht mal was die Waage anzeigte und der Gesamtpreis ergab einen Grammpreis von 10,00 Euro. Nachdem ich mich entsetzt zeigte, da gab der Juwelier noch ein wenig drauf, vielleicht 2,00 Euro pro Gramm mehr! Auf zum nächsten Aufkäufer, zu einem Händler der ansonsten mit Versandhandelsware handelt, aber ein großes Schild prangte ja an seinem Laden in Vorortlage: Goldankauf - sofort Bargeld! Das Resultat, es wurden mir als Grammpreis 833er Gold: 5,85 Euro angeboten– ein einziger Lacher und wie neulich ein Innungsobermeister der Juweliere bei eben dem Thema Goldankauf meinte: nahe am Betrug! Und dieser meinte es sogar zu Ankaufpreisen von 10,00 Euro. Diese Sendung lief bei Kabel 1, man filmte mit versteckter Kamera und dies im Westen. Dort gab es allerdings einige seriöse Juweliere, die zahlten sogar Höchstpreise, so um die 20 Euro, aber hier in Dessau? Also habe ich noch ein paar Händler angerufen – ein Desaster! Ein großer Juwelier wollte 10,00 Euro pro Gramm bieten und bei einem anderen Fachgeschäft, da war wahrscheinlich statt einer Fachverkäuferin die Reinemachefrau am Telefon, aber sie stellte sich komischerweise als die Dame vor die den Goldankauf machen würde. Sie hatte noch nie etwas von 833er Gold gehört und daß dies 20 Karat entspricht. Sie stritt mit mir und zählte mir auf was es so alles an Gold geben würde: 333er, 585er, 750er! Basta! Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln über soviel Unkenntnis und dies bei einer Juwelierkette mit einem Namen der Karat-Kenntnisse geradezu voraussetzte. Nun, der Dame war in ihrer Unkenntnis nicht zu helfen und so fragte ich nach 1000er und hätte mir es dann selbst umgerechnet, Ergebnis 10,00 Euro pro Gramm 1000er Gold!

Und so ging es munter weiter – keine Auskunft am Telefon oder extrem niedrige Ankaufpreise. Ja will man denn mit Macht reich werden? Nun gut, an Dessauer Aufkäufer verkaufe ich natürlich nicht, da wäre ich ja mehr als blöd, aber was machen alte Leute, die sich nicht vorher wie ich im Internet informieren können, die glauben was ihnen da Juweliere und sonstige Goldaufkäufer erzählen? Es wäre dringend geboten, daß der Ankauf von Edelmetallen staatlicherseits kontrolliert wird und seriöse Handelsspannen vorgeschrieben werden. Bei mir sind es nur wenige Gramm, aber ich stelle mir vor eine alte Rentnerin gibt ihren alten Schmuck ab weil sie in Geldschwierigkeiten ist und es sind eventuell 500 Gramm an Feingold und sie bekommt in Dessau statt seriöser 10.000,00 Euro nur die Hälfte oder gar nur 2.700,00 Euro und der letztere Aufkäufer kassiert dann bei einem einzigen Aufkauf 7.300 Euro an Gewinn? Alles legal, das Ganze, das ist die „freie“ Marktwirtschaft! Es ist eine unsoziale und durch und durch unethische Marktwirtschaft und die großen Kirchen wären gut beraten dieses System nicht weiter so zu unterstützen wie sie es derzeit leider tun, denn all dies hat mit christlicher Ethik rein gar nichts zutun.

Kurz vor dem jüdischen Passahfest reiste Jesus nach Jerusalem. Dort sah er im Tempel viele Händler, die Ochsen, Schafe und Tauben als Opfertiere verkauften. Auch Geldwechsler saßen hinter ihren Tischen. Jesus knüpfte aus Stricken eine Peitsche und jagte die Händler mit all ihren Schafen und Ochsen aus dem Tempel. Er schleuderte das Geld der Wechsler auf den Boden und warf ihre Tische um. Den Taubenhändlern befahl er: »Schafft das alles hinaus! Das Haus meines Vaters ist doch keine Markthalle!«  
(Joh. 2, 13-16)

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