Donnerstag, 8. November 2012

Neues: Emails und Telefonate zu "Würdelose Dessauer Tafel"


Allein gestern kamen 5 Emails und 2 Telefonate zu dem gerade veröffentlichten Beitrag über die Dessauer Tafel (http://barrynoa.blogspot.de/2012/11/neues-wurdelose-dessauer-tafel.html). Das zeigt doch, daß das Thema heiß ist, zumal die Mainstreammedien immer nur Lobeshymnen auf die Tafel singen, ohne sich mal mit der Realität zu beschäftigen.


Hier ein paar der gestrigen Meinungen von Lesern:

M. S. (per Telefon): Sinngemäß: “Bin auch Rentnerin, war gestern auch bei der Tafel. Da hat mich Andreas L. auch angemotzt. Hatte zwei Amaryllisblumen in meinem Beutel, die guckten dummerweise raus. Als ich meine Einkäufe im zweiten Raum machte, dort kaufe ich immer Katzenstreu und Drogerieartikel, eigentlich billig, da nur halber Preis wie im normalen Laden, da stürzte Andreas L. auf mich zu, kontrollierte meinen Beutel, sah die zwei Blumen und motzte mich an. Ich erklärte ihm, daß ich ja immer für meinen Nachbarn dessen Tafelsachen mitbringe und die zweite Blume für den sei, da drehte er ab. I c h kam mit den 2 Blumen raus.“

Meine Anmerkung: Na ja, das ist zwar besser gelaufen, aber dieser Affenzirkus mit dem Kontrollieren und dem Anmotzen von alten Rentnern ist doch mehr als unwürdig. Sollte ein Supermarktleiter so mit Kunden umspringen, würde der sofort entlassen, da wäre das unmöglich, mit Armen aber meint man so umspringen zu können? Meint dieser Herr, die abgelaufenen Waren, das alte Gemüse, das alte Obst, das alte Brot wäre seines? Es ist von Supermärkten gespendet worden, auch um es würdevoll an einkommensschwache Bürger zu geben! Ja und was das Extra-Bezahlen bei Nichtlebensmitteln, Konserven und Tiefkühlpizzas anlangt, da bin ich der Meinung, daß dies nicht an die Armen verkauft werden sollte, dies ist, glaube ich, nicht im Sinne der Spender, sondern es sollte kostenlos abgegeben werden, schließlich müssen ja schon von jedem Tafelkunden 2,50 pro Woche (ein Karton) bezahlt werden. Wenn dann sollte höchstens um eine Spende gebeten werden.

........ (per Telefon): Sinngemäß: „ Ist mir auch schon passiert, daß ich von A. angemotzt wurde. Aber was soll man machen, man muß sich mit ihm gut stellen, schließlich gibt er ja die Sachen am Tresen einem in den Karton. Gibt man Widerworte, dann möchte ich bezweifeln, ob man dann weiter dort Kunde sein darf“.

Meine Anmerkung: Also wenn arme Leute Angst haben müssen dort raus zu fliegen, nur weil sie sich nicht auf dem Kopf herum tanzen lassen wollen, dann ist das ein ganz mieses Klima. Es ist schon eine Unverschämtheit von diesem Andreas L. Rentnern zu drohen, daß sie keine Waren mehr in der Zukunft bekommen, wenn sie nicht seinen „Anordnungen“ Folge leisten. Als wenn eine Tafel so was wie ein Jobcenter wäre, wo bei „Verstößen“ gegen „Pflichten“ auch die Streichung des Hartz-IV-Geldes droht. Sogar dort wird nicht sofort das gesamte Geld gestrichen, sondern erst nur Prozente und dann geht es dort nach Gesetzen und nicht nach Willkür .

K.S. (per Email): „Kann man vergessen die Dessauer Tafel! Wie soll ich da überhaupt was bekommen bei den unmöglichen Ausgabezeiten! (Meine Anmerkung: nur 14.00-15.30 Uhr). Habe Maßnahme vom Jobcenter und könnte das nie schaffen, auch mit Auto unmöglich....“

Meine Anmerkung: Mit diesen Öffnungszeiten werden jede Menge Bedürftige vom Bezug ausgeschlossen, alle die, die in Minijobs, Jobs oder Maßnahmen arbeiten müssen.

S.N.: „....Ich war bei der Tafel, musste leider Sozialstunden von der Justiz aus dort machen, habe hinter die Kulissen geschaut. Darüber schweige ich lieber, ich will keinen Ärger haben. Ich hatte den Andreas als Chef. Tolle Arbeit dort, wenn man stundenlang auf der Leiter an der Baracke stehen „darf“ und mit einem Minischaber Farbe abkratzen muss. Das ist dann so, als wenn man das Bad zu Hause mit der Zahnbürste wochenlang sauber macht.....

Peter R. (per Email): “….Mein Nachbar war lange Zeit Tafelkunde. Ich war ein paar mal mit, habe ihn mit dem Auto gefahren, weil sein Fahrrad kaputt war. Ich würde dieses alte Obst und dieses verwelkte Gemüse nicht essen wollen. Da sind doch überhaupt keine Vitamine mehr drin. Jeder Grundschüler weiß doch, dass Obst und Gemüse frisch sein soll um der Gesundheit dienlich zu sein. Das Brot und Brötchen, die mein Nachbar bekam, waren gut, das habe ich gesehen, zwar alt, aber nicht angegammelt. Allerdings finde ich nicht gut, dass die Waren vom Personal ausgesucht werden, das ist im Westen anders, da können sich die Menschen aussuchen was sie möchten. Mein Nachbar verträgt z.B. kein Körnerbrot, hat aber oft ein solches im Karton, während, wie er sagte, andere ein Weißbrot haben, die lieber ein Körnerbrot hätten. Wünsche äußern ist da absolut nicht (Meine Anmerkung: Im Knast kann man sich allerdings auch nicht das Essen aussuchen! lol!) Komisch auch die Vorgehensweise, dass jeder Tafelkunde nur einzeln in den Ausgaberaum gehen darf, in anderen Tafeln (Westdeutschland) gibt es dieses Gebaren nicht. Ziemlich lieblos das Ganze bei der Dessauer Tafel, die sollten sich ein Beispiel von Tafeln in Westdeutschland nehmen....“

M.K. (per Email): „Hihi, haha, das war sehre gut der Artikel. Aber tut nichts nützen, der .... sitzt an längeren Hebel. Ich gehe nicht mehr hin. Habe von den dicken Mann ......., immer nur Zwiebelmettwurst in den Korb gekriegt, andere hat er besseres gegeben. Ist doch Mist, wenn einer alles bestimmen kann, was man kriegt.... (Anmerkung von mir: Text geändert und stark gekürzt, da Schimpfwörter und Ausdrücke in der Email.)

K. L. (per Email): "Ich war ein halbes Jahr mal bei der Tafel als ich arbeistlos war. Es hat mir sehr geholfen. Man kann nun nicht verlangen wie im Supermarkt bedient zu werden. Das kann man ja wohl nicht vergleichen. Immer dieses Gemeckere! Die Menschen in Afrika wären froh, wenn sie sowas hätten. Dieser Rentner hat wohl nicht gedient? Bei der NVA damals musste ich mir ganz andere Sachen anhören und da hat sich keiner beschwert. wo es Internet gibt, denkt jeder rumzuklagen. Statt immer nur Negatives zu schreiben, bringe liebr mal was Positives, Herr Blogger Bernd Nowack! Das unsere Regierung die Praxisgebühr abschafft und eine Lebensleistungsrente macht, das verschweigst Du! Wenn es die gibt brauchen gewisse Rentner auch nicht mehr rumjamern, das sie zur Tafel gehen müssen, dann haben sie genug Geld um sich Lebensmittel normal wie wir kaufen zu können......

Meine Anmerkung: Ich werde fürderhin wie die "MZ" und weiland die "Freiheit" nur noch Jubelhymnen verfassen, unter dem Motto: "Es blühen die blühenden Landschaften" (lol) - Naja, Lebensleistungsrente (!), ca 700,- Euro! Wenn man die Miete abzieht und die Heizkosten, den Strom usw., dann bleibt auch nicht mehr sehr viel über - und alle bekommen diese Rente gar nicht, nur die welche 40 Beitragsjahre haben und in eine Riesterrente eingezahlt haben! Also bejubeln werde ich das nicht!  

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