Freitag, 30. November 2012

Andenkenlöffel bei Antikhandel Neumann, Dessau



Wie sich die Zeiten doch so ändern! In meiner Kindheit in den 50er Jahren und Anfang der 60er Jahre brachte man aus dem Urlaub folgende Andenken mit: Ansichtskarten, Stocknägel, Wackelfiguren. Dazu kamen dann eventuell noch landschaftsspezifische Andenken, wie Brockenhexen aus dem Harz oder Muscheln von der Ostsee.

Um 1900, und noch bis in die 30er Jahre hinein, waren bei Urlaubern die Andenkenlöffel (Kaffeelöffel) sehr beliebt. Jede Stadt und jeder Urlaubsort hatte seinen ganz eigenen Andenkenlöffel, meistens am Griff mit dem Ortswappen verziert. Fast alle dieser Löffel waren aus 800er Silber, also eine durchaus gediegene Sache und kein Wegwerfartikel. Zuhause konnte man dann in trauter Kaffeerunde vor Tante Minchen und der Nachbarin diskret angeben wo man schon überall war. Reisen war ja damals nur den vermögenderen Bürgern möglich und konnte ein einfacher Arbeiter ab den 20er Jahren mal ein paar Tage irgendwo Urlaub im Rahmen von Vereinen machen oder dann ab 1933 bei der NS-Organisation „Kraft durch Freude“, dann reichte das Geld allerdings nie für so einen damals schon nicht billigen Silberlöffel.

Der Dessauer Antikhandel Neumann (http://antikhandelneumann.npage.de) hat gerade neu ein paar solcher Andenkenlöffel im Angebot, siehe obiges Foto.   

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