Sonntag, 11. November 2012

Novembergarten mit antispießbürgerlichem Knallerbsenstrauch












Jetzt ist es nun schon Mitte November und der Garten wird immer kahler, haben doch Nachtfröste etliche Pflanzen vernichtet und die Blätter von den Bäumen fallen nun ganz massiv. 

Erstaunlich, daß von meiner Birke noch alle Blätter dran sind (1). Toll sieht es aus, wenn mal kurz die Sonne rauskommt, dann glänzt der Birkenbaum wie in purem Gold. 

Na, zum Glück gibt es nach dem verheerenden Sturm im September 2010, wo 80 % meiner Bäume umfielen, noch ein paar wenige immergrüne Gehölze, wie eine Fichte (2), auf der einer meiner zwei Raben (eigentlich Krähen) sehr oft auf dem Wipfel sitzt um zu schauen ob ich nicht Futter an seine Futterstelle bringe. 

Ein paar wenige Blätter sind noch an meiner alten Heidelbeere dran, ihre rote Farbe finde ich sehr hübsch (3). 

Goldgelb dagegen leuchtet es vereinzelt noch an einer Rose (4), einer letzten Goldrutenblüte (5) und an den Früchten der japanischen Zierquitte (6). Die lasse ich immer an den Zweigen, denn wenn sie später durch den Frost matschig werden, dann picken daran gern die Vögel, das Rotkehlchen als Weichfutteresser das Fruchtfleisch und die Meisen dann die Kerne. 

Erstaunlich was für eine zähe Pflanze auch die Ringelblume ist, wo es fast alle anderen Pflanzen schon umgehauen hat, da stehen an geschützten Stellen im Garten die Ringelblumen noch in sattem Grün und blühen (7). Parallelen zu Menschen zu ziehen sind angebracht, vergleicht man Menschen miteinander. Da gibt es auch die zähen, die so gut wie niemals krank sind, denen Wind und Wetter nichts anhaben können und dann wieder die, die der kleinste Windhauch umweht. Welche sterben schon im Jugendalter, manche werden uralt in bester Verfassung. Ja, Gerechtigkeit gibt es nicht auf Erden und oft rafft es die Besten und Edelsten am ehesten weg, nach einem beschwerlichen Leben, während dem Unkraut (auch dem menschlichen) ein langes Leben in Glück und Gesundheit geschenkt wird. 

Rot leuchten die Beeren der Vogelbeere (8) und die Blätter eines Strauches dessen Name mir beim besten Willen im Augenblick nicht einfallen will (9). 

Unbeliebt bei Spießbürgern ist der Knallerbsenstrauch. Stefan Raab hatte ja vor Jahren mal dies humoristisch thematisiert („Maschendrahtzaun - Knallerbsenstrauch“), mit der typischen Spießbürgerstimme dieser widerlichen Regina Zindler. 

Exkurs (aus Wikipedia): Am 12. Oktober 1999 trat die Hausfrau Regina Zindler mit ihrem damaligen Nachbarn Gerd Trommer in der Gerichtssendung „Richterin Barabara Salesch“ in Sat1 auf; zu jener Zeit wurden in der Sendung noch echte Schiedsgerichtsfälle ohne Schauspieler gezeigt. Grund für diese Verhandlung war ein Nachbarschaftsstreit in der sächsischen Stadt Auerbach/Vogtland): Regina Zindler verlangte von ihrem Nachbarn, einen wuchernden Knallerbsenstrauch zu entfernen, der ihren Maschendrahtzaun beschädige. Die Klage wurde abgewiesen. 

Diese Regina Zindler steht noch heute als Synonym für den typisch deutschen Spießbürger, dessen Kennzeichen, neben geistiger Beschränktheit und kleinbürgerlicher Denk-und Handlungsweise, auch eine Naturfeindlichkeit ist (ihr (eigener Besitz!!!) Maschendrahtzaun aus Metall steht der Zindler emotional näher als Natur (gehört ja dem Nachbarn, lol!). Bei derartigen Spießbürgern findet man dann auch die „gefegten“ Hausgärten, die verlängerte Wohnzimmer im Grünen sind und die in ihrer unökologischen Art keine Heimstatt für heimische Tiere mehr bieten können. Nun, ich lasse meine Knallerbsensträucher wild wuchern, so wie es natürlich ist und gerade jetzt im November sind sie auch noch eine Augenweide, so herrlich wie die Knallerbsen in edlem Weiß leuchten (10).  
            

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