„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz).
Dies gilt natürlich in Deutschland nicht für z. B. arme Rentner. Und dies ganz besonders nicht in der Stadt Dessau.
Was soll ein Rentner wohl mit 420,- Euro Rente und 10,- Euro Wohngeld im Monat anfangen um finanziell über die Runden zu kommen? Er kann natürlich arbeiten, so z.B. Zeitungen austragen, für 45,- Euro im Monat. Dann reicht es immer noch nicht. Es bleibt dann noch über in die Bahnhofsmission zu gehen, um dort kostenlos zu frühstücken. Es bleibt dann allerdings jeden Tag das Fahrgeld zu bezahlen, wenn man nicht gerade in der City wohnt, und das ist bekanntlich nicht wenig. Daß die Bahnhofsmission eine sehr gute Sache ist, dies habe ich in vielen Beiträgen hier im Blog schon erwähnt und auch, daß die Mitarbeiter dort zu jedem Gast ausnehmend freundlich, hilfsbereit und höflich sind, die Würde des dort Hilfe suchenden immer achten.
Ganz im Gegensatz zu der zweiten Hilfseinrichtung für Menschen mit geringem Einkommen, der Dessauer Tafel. Was sich dort so abspielt, dies geht auf gar keinen Fall. Es ist schon mal schlimm, daß die Tafel am Ende der Welt liegt (früher in der Stadt gelegen, nun in der Wasserstadt). Wer also in einem Vorort wohnt, muß mit 2 Buslinien fahren um überhaupt mal dort hin zu gelangen. Fahrrad? Ja, junge Leute können mit dem Fahrrad fahren, aber alte oder kranke?
Nun für die abgelegene Lage können die Mitarbeiter der Tafel nichts, desto mehr aber der Chef für sein proletenhaftes rüpelhaftes Benehmen zu einigen Kunden. Beispiel heute, obiger Minirentner kommt heute zur Tafel um für 2,50 Euro (Pflichtbeitrag für seinen Karton) seinen Warenkarton abzuholen. Auf dem Flur stehen noch Blumen und Blumentöpfe, wo sich jeder nach Bedarf nehmen kann (eine Begrenzung ist nicht ausgeschildert!). Der alte Rentner nimmt sich drei kleine Rosensträußchen, nichts ahnend, daß es dem leitenden jungen Tafel-Chef nicht gefällt. Dieser Andreas L., stürmt aus seinem Zimmer und brüllt den Rentner in proletenhaften Kasernenton laut an: „Zurück mit zwei Sträußen, es gibt nur einen. Sehe ich dich noch einmal mehr als einen Strauß nehmen, dann fliegst du, darfst nicht mehr zur Tafel kommen, dann ist es aus!“ Die weiteren pöbelhaften Worte erspare ich mir. Unfaßlich, daß so mit alten Menschen umgegangen wird, dies von Menschen die meinen sie könnten deshalb wie auf dem Kasernenhof kommandieren, weil die Menschen dort finanziell auf die Tafel angewiesen sind. Da wird wie selbstverständlich ein alter Rentner geduzt von Typen, an deren höherer Bildung und Benehmen man starke Zweifel haben muß. Da der Rentner arm ist, da kann man ja einen mehr als rüden Ton anschlagen. Ja und abhängig von der Gnade dieses Chefs ist jeder der Dessauer Tafelkunden, denn besagter Mensch steht am Tresen und schmeißt nach seinem Gutdünken Waren in den Karton. Daß da Tor und Tür der Willkür geöffnet ist, ist verständlich, besonders bei herrschsüchtigen Typen. Wem die Nase des „Oberausgebers“ nicht paßt, der hat das Nachsehen. Übrigens, wer da nun meint drei Blumensträuße zu nehmen, dies wäre ja auch von dem Rentner unverschämt, dem sei gesagt, daß dieser Rentner die Berechtigung hat für einen weiteren Tafelkunden deren Waren mitzunehmen, also zwei Sträuße wären nach Adam Riess sowies normal gewesen, aber eben nicht für einen "Tafelkommandierchef" Andreas L. Schaut man sich die Blumensträuße an mit denen die Tafelkunden aus der Ausgabestelle rauskommen, dann versteht man das cholerische ungezogene Auftreten dieses "Herrn" sowieso nicht, denn es handelt sich um Blumen die tagelang in Supermärkten standen, die keiner kaufte weil sie da eh schon welk aussahen und die in der Vase selten den nächsten Tag überdauern. Einfach lächerlich das Ganze!
Wer da nun meint, das wäre mal ein Ausrutscher dieses „Herrn“, der irrt, besagter Rentner wurde erst vor ein paar Wochen noch vor dem Tafelgebäude angeranzt wegen eines Korbes den er mit hatte: „So einen Korb gestatte ich nicht! Kommst du noch mal mit so einem Korb, fliegst du. Ich gestatte nur Beutel oder Netze!“ Daß allerdings jede Menge andere Tafelkunden mit solchen Körben ihre Sachen bei der Tafel holten, das interessiert nicht - eben Willkür und Schikane mit Menschen die diesem Mitarbeiter nicht in den Kram passen.
Nun muß man dazu sagen, daß die Plätze bei der Tafel sehr rar sind, viele Menschen möchten auch dort Unterstützung haben weil sie wenig Geld haben und wird ein Kunde rausgeekelt, ist gleich ein Nachfolger da. Das Reglement ist sowieso sehr streng. Wird am Ausgabetag unentschuldigt gefehlt, dann verliert der Tafelkunde seine Berechtigung und ist draußen. Wer da nun meint, daß es doch bei der Dessauer Tafel immer tolle Sachen geben würde, so wie man das im Fernsehen kennt, der irrt. Meistens bekommen die Kunden nur altes Obst und Gemüse, was in den Supermärkten nicht mehr verkauft werden kann, dazu ein altes Brot und ein paar alte Brötchen. Andere Waren sind schon seltener in den Kartons und dann natürlich vom Haltbarkeitsdatum abgelaufen, siehe das Foto mit dem Saft, welchen der Rentner heute bekam: Haltbarkeitsdatum 30.6.12 und heute haben wir den 7.11.12. Also gute Waren bekommen die Tafelkunden höchst selten mal für ihre 2,50 Euro, es sei denn sie löhnen extra. Gibt es mal Konserven, Tiefkühlpizza und ähnliches, muß der Tafelkunde bei besagtem „Oberausgeber“ extra bezahlen, in der Regel 50 Cent für eine Büchse oder Pizza. Ob das überhaupt statthaft ist, da ja die Sachen gespendet wurden und nicht weiterverkauft werden dürfen, dies fragt sich so mancher in Dessau. Das gleiche betrifft Kleiderspenden und Drogerieartikel die ebenfalls gespendet wurden und in einem besonderen Raum an die Tafelkunden verkauft werden, so z.B. alter Rasierschaum für 50 Cent.
Es ist also nicht alles Gold was glänzt, wenn in den Mainstreamzeitungen mal wieder die Dessauer Tafel gelobt wird. Die würdelosen Schattenseiten werden verschwiegen, außer in gewissen Blogs die kein Blatt vor den Mund nehmen.
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