Die Natur hat es stiefmütterlich mit der kleinen Ringelblume gemeint, als sie es dort als Samen hinfliegen ließ, wo es karg und unwirtlich ist. Desto anerkennenswerter, daß sie dennoch so schön blüht, trotz aller Widrigkeiten. Und gerade weil sie so einsam in dieser sie umgebenden Wüste steht, ist sie mir aufgefallen. Wäre ihr das wohl in einer Ringelblumenmasse passiert? Eine Blume in der Wüste ist halt kostbarer als eine Blume in einem Gewächshaus, ich finde das sollte man auch auf Menschen übertragen, in Gleichnissen natürlich.
Auch da wird viel zu wenig darauf geachtet wie ein Mensch aufwuchs, was er schon durchgemacht hat, ob ein leichtes Leben oder ein schweres Leben. In unserer Gesellschaft wird immer noch viel zuviel über einen Kamm geschoren, ähnlich dem Sportunterricht an den derzeitigen autoritären Schulen, wo der kleine unterernährte Schüler sich mit dem muskulösen sportlichen Schüler messen soll und zwangsläufig eine schlechtere Zensur bekommt, obwohl er eigentlich eine bessere verdient hätte, denn seine Leistung ist für seine Verhältnisse mehr wert als die eines im „vollen Saft“ stehenden Mitschülers. Unsere vermeintlich gerechte Leistungsgesellschaft ist nicht gerecht wenn sie Äpfel mit Birnen vergleicht und dies im Kleinen wie im Großen, denn sie ignoriert beim Menschen die Ausgangslage, wie z.B. das Elternhaus und die Gesundheit.
Ein Absolvent einer Hochschule braucht sich gar nichts auf sein Diplom einbilden, wenn er denn aus einem Akademiker-Elternhaus kommt und immer gesund war. Wieviel mehr Leistung steckt dagegen bei jemanden dahinter, dessen Eltern bildungsfern sind, der als Kind immer krank war, wenn er denn die Hauptschule geschafft hat. Die kapitalistische Leistungsgesellschaft ist keine, von der Wiege bis zur Bahre nur unlauterer Wettbewerb, wobei die unlauterste Wettbewerbsverzerrung immer noch das Vermögen der Eltern ist, welches den weiteren Lebensweg eines Menschen bestimmt. Selten ist mal jemand vom Tellerwäscher zum Millionär geworden oder vom armen Kind aus armen Hause zum wohlhabenden Unternehmer, so gut wie immer war das Geld von Mami und Papi das entscheidende und sei es nur als Anschubfinanzierung.
Ist es z.B. nicht pervers wenn arbeitslose Jugendliche aus armen Familien als arbeitsscheu stigmatisiert werden, wenn zur gleichen Zeit Gymnasiasten nach Ablegung des Abiturs meistens erst mal die große weite Welt erkunden können, indem sie große Reisen unternehmen? Ohne ein finanzielles Polster der Eltern wäre sowas nur selten möglich. Der arbeitslose Jugendliche, der aus einer Hartz-IV-Familie kommt, der darf nicht mal seinen Wohnort ohne Genehmigung des Arbeitsamtes einen einzigen Tag verlassen, was das satte Bürgertum nicht mal weiß, weil es sich nicht für die „Unterschicht“ interessiert. Auch eine eigene Wohnung zu beziehen wird unter 25jährigen von Amts wegen verwehrt, wenn sie denn Hartz-IV beziehen. Proteste dagegen auf Deutschlands Straßen?
Daß dann diese Jugendlichen aus Frust über diese Unmenschlichkeit des deutschen Staates kriminell werden oder sich den Rechten zuwenden, dies erstaunt dann das „ehrbare“ Bürgertum und statt unmenschliche Gesetze zu beseitigen, da greift man zu noch mehr Repressionen. Oft wird vergessen, wer solch diskriminierende Gesetze gegen unter 25jährige Bürger auf den Weg gebracht hat - es war die rotgrüne Bundesregierung unter Schröder/Fischer. Es bleibt zu hoffen, daß diese Parteien zur Europawahl einen Denkzettel bekommen.
Bei der Europa-Wahl 2014 geht es ja demokratischer zu als bei deutschen Wahlen, denn es gibt keine 5%-Klausel und auch kleinere Parteien kann man wählen, was sonst nicht immer der Fall ist, da sonst undemokratische Landeslisten. Alternativen zu den abgewirtschafteten Parteien gibt es, z.B. die „Partei für soziale Gleichheit“ (http://www.gleichheit.de) oder die „Tierschutzpartei“ (http://www.tierschutzpartei.de), beides Parteien, die es eher verdienten gewählt zu werden - als die großen deutschen Ungerechtigkeits-Parteien.
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