Mittwoch, 10. Februar 2010

Die Bildgeschichten in der "Fröhlich sein und singen" in den 50er und 60er Jahren

Die Kinderzeitschrift „Fröhlich sein und singen“ war ein Eldorado für Cartoonfreunde. Fast alle namhaften Cartoonisten der DDR steuerten Beiträge zu und ab und an brachte die Zeitschrift auch Bildgeschichten ausländischer Zeichner. Immer wieder vertreten war Willi Moese mit Titelbildern, Bildern oder Witzen, siehe:

Jürgen Kieser den man eigentlich nur in der Kinderzeitschrift „Atze“ vermuten würde, war auch in etlichen Ausgaben der „Fröhlich sein und singen“ vertreten, sogar mit seinen Mäuseknaben Fix und Fax aus der „Atze“, siehe:

Die 50er und 60er Jahre waren ja zwei Jahrzehnte wo von Staats wegen die Kinderzeitschriften der DDR auch einen hohen Bildungsauftrag zu erfüllen hatten. Dies tat die „Frösi“ vorbildlich. In unterhaltsamer Form wurden in Bildgeschichten historische Zusammenhänge erklärt und Fachwissen den Kindern beigebracht, so z.B. in den Bildgeschichten des Postillions, einer Comicfigur der Frösi die immer mal wieder auftauchte, die aber nicht so im Vordergrund stand wie z.B. Mäxchen Pfiffig oder Korbine Früchtchen. Letztere hatten den Auftrag den Kindern jeweils herrschende Moralbegriffe des Pionieralltags lustig rüber zu bringen. Durch Korbine Früchtchen z.B. sollten die Kinder angeregt werden Wildfrüchte zu sammeln oder im Schrebergarten Gemüse selbst zu züchten um dies dann in den Annahmestellen von Obst und Gemüse abzuliefern. Damit sollte in bescheidenem Umfang die Obst-und Gemüseknappheit in der DDR ein wenig gemildert werden. Außerdem bekam man ja in diesen Annahmestellen gutes Geld für abgelieferte Früchte. Im Verkauf waren diese Waren dann weit billiger als im Ankauf gezahlt wurde, eine Folge der staatlichen Subventionen in der DDR für Nahrungsmittel und ähnliches. Hier eine Serie mit dem Postillion, gezeichnet von Ludwig Nawrotzky wo in interessanter Form die Entstehung der Schrift vermittelt wird, dann eine Serie von Mäxchen Pfiffig und Tüte gezeichnet von Richard Hambach. Diese Mäxchen Pfiffig-Serien waren in fast jedem Heft zu finden, waren sozusagen ein Gerüst der „Frösi“. Anschließend eine Seite mit Korbine Früchtchen mit eingedrucktem Sammelschein:
Ab und an gab es auch Serien aus dem Ausland, aus der CSSR der Roboter Emil oder die über etliche Teile laufende Serie mit Atomino (Atomino wurde von Marcello Argilli erdacht und gezeichnet von Vinicio Berti für die Beilage „il Pionere“ der italienischen Zeitung der kommunistischen Partei „l Unita“. Atomino, ein Produkt der damaligen Fortschrittsgläubigkeit was die Atomindustrie anlangte):

Klassenkämpferisch war die Serie Mexy Cano angelegt, in Lateinamerika spielend ging es um die Befreiungsbewegungen Südamerikas, dabei wurde Kuba als Vorbild hingestellt, Zeichner T. Elischer:

Neben den Bildserien gab es jede Menge Kurzgeschichten die aber alle bebildert waren. Ein Autor der immer wieder vertreten war, war Günther Feustel. Als Scan ein typisches Beispiel „Marangu und der kleine Elefant“, Zeichnungen von G. Hain. Ebenfalls von G. Hain stammen die Zeichnungen zu dem Comic „Abenteuer in der Tiefsee“. In solcherart Geschichten sollte Spannung dem Leser dargebracht werden, was auch gelang. Nach dem Lesen dieser Bildgeschichte kaufte ich mir als Kind das Buch „Das Geheimnis zweier Ozeane“ von Adamow, woher die Bildgeschichte entlehnt war:
                                      




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