Mittwoch, 22. Januar 2014

Zweierlei Maß bei Völkermord?

Können Sie sich vorstellen, werte Blogleser, daß es in Deutschland heutzutage Denkmäler von Adolf Hitler gäbe und seine Nachfahren Staatsoberhaupt wären, dies obwohl allgemein bekannt ist, daß er für den Völkermord an 6 Millionen Juden verantwortlich war? Und können Sie sich vorstellen, daß dies uns Deutsche und auch das Ausland nicht interessieren würde? Unvorstellbar, oder? Daß der Völkermord an den Juden in der NS-Zeit nicht der einzigste Völkermord in der Geschichte war, dies ist bekannt, da denke man nur mal an den Völkermord von den Weißen in den USA an den Indianern, an den Völkermord der Engländer an den Buren (damals wurden die KZ´s von den Engländern erfunden), an den Völkermord der Weißen in Australien an den Aborigines oder an den Völkermord der Türken an den Armeniern. Aber alles das stellt den Völkermord der Belgier an den Kongolesen um 1900 in den Schatten, denn 10 Millionen Kongolesen fielen diesem Völkermord zum Opfer. Spricht darüber jemand? Kaum! Ganz im Gegenteil, der König, der alle die Gräueltaten damals zu verantworten hatte, der wird im heutigen Belgien noch durch Denkmäler geehrt und Nachkommen von ihm sitzen noch immer auf dem Thron. Wird mit zweierlei Maß bei Völkermord gemessen? Sind Kongolesen weniger wert, als andere Völker die gemordet wurden? Schauen Sie sich mal dieses Video an: Schatten über dem Kongo: http://www.youtube.com/watch?v=a-V5hppHc0E.



Von 1885 bis 1908 fand unter der Herrschaft des Königs Leopold II., siehe Foto, im Kongo die Hälfte der Bevölkerung den Tod. 10 Millionen Kongolesen starben in Folge der Brutalität des belgischen Königs, bevor das Land durch internationalen Druck 1908 belgische Kolonie wurde. Bis dahin hatte sich die Bevölkerung des Kongos, der Privatbesitz des belgischen Königs war, halbiert.

Die Kongolesen wurden brutalst mißhandelt, ermordet und verstümmelt. Jedes Dorf mußte eine bestimmte Menge Kautschuk an die im Land verteilten Sammelstellen liefern. Konnte ein Dorf nicht genug Kautschuk vorweisen oder die Lieferung kam zu spät, wurde entweder das gesamte Dorf niedergebrannt und die Bewohner erschossen oder die Frauen, die zuvor als Geiseln genommen wurden waren, ermordet. Viele Frauen wurden vergewaltigt und starben in der Geiselhaft. Eine weitere Form der Bestrafung war das Abhacken der Hände, dies betraf diejenigen die angeblich nicht genug Kautschuk abgeliefert hatten, siehe alte Fotos. Besonders „fleißige“ Soldaten Leopolds, die besonders viele Hände vorzeigen konnten, wurden früher aus dem Dienst entlassen. Später (1961) ließen die Belgier den ersten Ministerpräsidenten des nun unabhängigen Kongo, Patrice Lumumba, töten, vor allem weil er die Verbrechen der Belgier anprangerte. Lumumba: „Wir werden die Massaker nicht vergessen, in denen so viele umgekommen sind...“

 
In Belgien gibt es sogar noch ein Museum welches beide Könige glorifiziert. Es ist unmißverständlich klar, daß Leopold II. ein Massenmörder war, der in nichts besser war als Adolf Hitler. Im Gegensatz zum deutschen Schulwesen, wo der Völkermord an den Juden selbstverständlich Thema ist, man sich generell in Deutschland zur Schuld am Völkermord an den Juden bekennt, fehlt im belgischen Geschichtsunterricht nach wie vor jegliche Erwähnung des damaligen Völkermords und es ist kein Thema in der belgischen Gesellschaft. König Leopold II. war, wie Hitler, ein Schreibtischtäter, er selbst war nie im Kongo. Die märchenhaften Einnahmen aus der brutalen Ausbeutung des Kongo verwandte er für protzige Bauwerke und Feiern. Man kann mit Recht sagen, unter den Potentaten der Zeit um 1900 war Leopold II. der moralisch verkommenste, was auch in vielen Karikaturen der damaligen Zeit zum Ausdruck kam. Wenige Tage vor seinem Tod heiratete er noch seine Geliebte, Blanche Zélia Joséphine Delacroix, die ihm zwei Kinder geboren hatte. Er hatte diese zwielichtige Person kennengelernt, als sie als minderjährige Prostituierte arbeitete, da war sie 15 Jahre alt, er 50 Jahre älter.
 
Während die Bundesrepublik seit vielen Jahrzehnten eine Aufarbeitung des Völkermords an den Juden betreibt, Wiedergutmachungszahlungen leistet, tut Belgien dies in Bezug der Kongolesen absolut nicht, ganz im Gegenteil, als 1908 der belgische Staat den Privatbesitz Kongo vom König übernahm, wurde eine riesige Kaufsumme vereinbart, wovon noch heute das Königshaus, Nachkommen dieses Massenmörders, in Saus und Braus lebt.


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