Sonntag, 8. Juni 2014

Pfingsten mit Pfingstrosen

Pünktlich zu Pfingsten blühen die Pfingstrosen, deshalb auch ihr deutscher Name, sonst: Päonie. Es ist eine Pracht, diese Blüten sind einmalig schön und Pfingsten ist für mich nicht Pfingsten, wenn ich mich nicht an diesen Blumen erfreuen kann. Schon Vergil (70 v. Chr. - 19 v. Chr.) schreibt in seiner „Äneis“ (7. Gesang), daß die Göttin Artemis den Virbios, der von den Pferden seines Vaters Theseus getötet worden war, mit Hilfe einer Pfingstrose wieder zum Leben erweckte.

Zwei Sorten habe ich im Garten, rotblühende und rosablühende, beide Sorten von sehr alten Stauden, die meine Mutter schon im Garten des Knarrberghauses hatte und die wir vor unserem Umzug nach dem Sandberg umpflanzten. Das ist nun schon wieder über 25 Jahre her, siehe dieses alte Dia mit meiner Mutter, unserer Dackelhündin Fanny und einem solchen, noch kleinen, Pfingstrosenstrauch:


Anrührend finde ich nachfolgendes Gedicht von Joseph von Eichendorff (1788-1857): „Der alte Garten“, da ich meinen Garten ebenso sehe wie Eichendorff in diesem Gedicht. Die Fotos, meiner Pfingstrosen habe ich gestern geschossen, siehe unten. 


Der alte Garten

Kaiserkron und Pfingstrosen rot,
Die müssen verzaubert sein,
Denn Vater und Mutter sind lange tot,
Was blühn sie hier so allein?
 
Der Springbrunnen plaudert noch immerfort
von der alten schönen Zeit,
eine Frau sitzt eingeschlafen dort,
ihre Locken bedecken ihr Kleid.
 
Sie hat eine Laute in der Hand,
als ob sie im Schlafe spricht,
mir ist, als hätt ich sie sonst gekannt
still geh vorbei und weck sie nicht!
 
Und wenn es dunkelt das Tal entlang,
streift sie die Saiten sacht,
da gibt's einen wunderbaren Klang
durch den Garten die ganze Nacht.
 
 






 

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