Reinhold Max Eichler´s (1872-1947) Bild „Schlinggewächse“, aus dem ersten Bilderbuch der Münchner "Jugend" (Herausgeber Georg Hirth) „Märchen ohne Worte“, erschienen 1906, zeigt einen See mit Seerosen, die ja bekanntlich Schlinggewächse sind. Eine Nymphe fesselt mit diesen Schlinggewächsen einen badenden Knaben und will ihn in die Tiefe ziehen - Metapher für ein liebestolles Mädchen, welches einen Jüngling an sich ziehen will, dabei ihn tötend, oder doch nur ein typisches Jugendstilbild um 1900 mit badenden jungen Menschen, die damals natürlich nackt ins Wasser gingen, in einer Zeit der Abkehr von der Prüderie und der Zeit der Freikörperkultur. In heutiger Zeit hätte ein Künstler so ein Bild unnatürlich mit bekleideten Badenden dargestellt, der prüde heutige reaktionäre Zeitgeist hätte seinen Tribut gezollt.
Auch in der Natur können tatsächlich für den ungeübten Schwimmer Seerosen gefährlich werden. Dies ficht mich nicht an, ich erfreue mich an der Schönheit von Seerosen, besonders der in unserem Teich gleich hinter dem Haus. Ich kann es gut nachvollziehen, daß die Seerose, eine der Lieblingsblumen der Zeit um 1900 war. Der nur kurze Zeit andauernde Jugendstil ist ohne Seerosen kaum denkbar.
Für die Blogleser, heute gemachte Fotos von unseren Seerosen.
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