Freitag, 27. Februar 2015

Das Schulbuch für das Fach Musik "Komm, sing mit" von 1957 - Teil 1

Es ist schade, daß nach der Wende 1989/90 soviel Bewahrenswertes aus DDR-Zeiten auf den Abfall geschmissen wurde. Da denke ich z.B. an unsere Bücher.

Ein Buch ist mir immer noch besonders lieb und teuer, und zwar ist es mein altes Schulbuch für die 1. - 4. Klasse des Faches Musik, "Komm, sing mit". Es erschien 1957 und ist wunderbar gemacht. Allein die Illustrationen (von Heinz Rodewald und Rudolf Grapentin) sind zauberhaft und noch heute erfreue ich mich an ihnen, zeigen sie doch die Welt der 50er Jahre in der DDR, die eine helle Zeit des Aufbruchs war, sozusagen: Auferstanden aus Ruinen nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs! Aber auch die Lieder darin, die sind nicht nur einfache Kinderlieder, sondern sie vermitteln Liebe zur Heimat, zur Natur und zu Tieren. Wer singt diese Lieder heute noch? Keiner! Zu Unrecht vergessen! Stattdessen nur dieser Westdreck und all das widerliche amerikanische Zeugs! Ich werde mal einige Seiten aus diesem Schulbuch einscannen, damit vielleicht dem Vergessen entreissen.


Das Buchcover: So war es in den 50er Jahren. Man lief im Hochsommer oft barfuß und die Milch wurde in so einer Milchkanne vom Milchhändler geholt, wie sie das Mädchen in der Hand hat, siehe dazu auch: http://barrynoa.blogspot.de/2012/05/dessau-ziebigk-in-den-50er-jahren-von.html

Typische Stadtszene der 50er Jahre: Die Städte waren zerbombt, aber überall wurde gebaut. Nur ein paar Häuser standen noch, wie rechts zu sehen, und dort gab es auch noch einen Leierkastenmann, den man in den 60er Jahren dann leider nicht mehr im Straßenbild sah.

Typische ländliche Szene der 50er Jahre mit einem Weiher, einem Weidenbaum, einem Pferdefuhrwerk im Hintergrund, aber auch schon mit einem Traktor! Alles noch vor der natur-und tierfeindlichen Zeit der industriellen Landwirtschaft in der DDR.

Innerer Buchtitel

Zauberhafte Zeichnung, die Kindern hohes und tiefes Singen sehr gut vermittelte, so daß es haften blieb.

Fast alle Lieder waren mit dem Alltag verbunden, so wie er in den 50er Jahren erlebt wurde.
 

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