Sonntag, 1. Februar 2015

Henryk M. Broders kluge Worte zur gegenwärtigen politischen Lage in Deutschland: „Das deutsche Festival des Wahnsinns“



Broders lesenswertes Buch "Kritik der reinen Toleranz"

 
Zur gegenwärtigen politischen Situation in Deutschland schrieb Henryk M. Broder in der „Welt “ einen beachtenswerten und klugen Artikel:

Das deutsche Festival des Wahnsinns“

Hier der Link:



Kluge Sätze daraus:

„Bei den jüngsten Protesten wächst auseinander, was nicht zusammengehört: auf der einen Seite die Politik, die verordnet, was man hierzulande meinen darf – auf der anderen das angeblich "dumme" Volk.“


„Die Menschen wollen nicht als „Rassisten“ bezeichnet werden, während ein Gewalt verherrlichender Berliner Rapper für seine Verdienste um die Integration mit einem Preis geehrt wird.“

„Wo die Demonstrationsfreiheit aufhört und Hetze und Verleumdung anfangen, bestimmt die Kanzlerin, so wie sie schon mal ein Buch als "wenig hilfreich" klassifiziert.“

„Die SPD ihrerseits, die in ihrer langen Geschichte immer wieder als ein Haufen "vaterlandsloser Gesellen" beschimpft wurde, hat einen Lackmustest entwickelt, um Patrioten von Nationalisten und Rassisten unterscheiden zu können. Wer bei diesem Test durchfällt, wird in der Abteilung "Nazis in Nadelstreifen" entsorgt.“

„So viel Paternalismus war lange nicht mehr. Nicht nur, dass immer mehr Projekte für "alternativlos" erklärt werden – der Euro, die Energiewende, das Klima –, die Politiker wetteifern miteinander, "die Menschen dort abzuholen, wo sie sind", als wären diese Invaliden oder Rekonvaleszenten, die nicht aus eigener Kraft gehen können oder zu blöd sind, eine Fahrkarte an einem Automaten zu ziehen. Wenn sich aber diese Menschen von allein auf den Weg machen und demonstrieren, dann sind es "Angstbürger", "Nationalisten", "Rassisten" und "Nazis in Nadelstreifen.".

„Was also bringt die politische Elite dermaßen in Rage, dass sie ihren Auftrag vergisst, dem Volke zu dienen und stattdessen dem Volk Gehorsam abverlangt? Es ist der Hochmut des Vormunds gegenüber dem Mündel, eine abgrundtiefe Verachtung der "Menschen da draußen im Lande". Die werden immer wieder aufgefordert, sich zu engagieren, aber wehe, sie tun es wirklich!“

„Der Berliner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky, SPD, redet seit Jahren darüber, was in seinem Stadtteil passiert. In Neukölln leben 320.000 Menschen – so viele wie auf Island – "von denen 140.000 aus allen Himmelsrichtungen zusammengeweht wurden". Vor allem in den Schulen läuft "der Versuch einer allmählichen Landnahme des Fundamentalismus mit dem Ziel, eine andere Gesellschaftsordnung zu schaffen als die, die wir westliche Demokratie nennen".

Und wenn er aus dem Fenster seines Bürgermeister-Büros schaut, "dann dominiert bei den Passantinnen unten auf Donau- und Karl-Marx-Straße eindeutig klassisch traditionell muslimische Kleidung, sprich: Verschleierung". Dabei sah es "noch vor fünf Jahren in Neukölln deutlich anders aus", schreibt Buschkowsky im "Hauptstadtbrief“ vom 17. Dezember.

Ist der Mann auch ein "Angstbürger", ein "Nationalist" und "Rassist", gar ein "Nazi in Nadelstreifen"? Oder nur ein Realist, der die Fakten beim Namen nennt? In fünf Jahren, wenn es in Dresden so aussieht wie in Neukölln heute und in Neukölln so wie in Islamabad, wissen wir mehr.“
 

Keine Kommentare: